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Wochenrückblick KW 14

07.04.2014

iGEM: Teilnehmer-Run zum Jubiläum

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Studentenwettbewerb iGEM wird 10 und läd nach Bosten ein. Quelle: iGEM

Zum zehnten Jubiläum des internationalen Studentenwettbewerbs iGEM laden die Organisatoren zur großen Party nach Boston ein. Regionalentscheide gibt es 2014 nicht.

Die iGEM-Organisatoren erwarten Ende Oktober in Boston mehr als 2.500 Studenten zum „Giant Jamboree 2014“. Damit wäre das Ereignis die größte Versammlung von Studenten aus aller Welt, die sich mit dem spannenden Zwitter aus Ingenieurskunst und Biologie, der Synthetischen Biologie, beschäftigen. iGEM steht für  International Genetically Engineered Machine competition. In den Vorjahren durften wegen des großen Andrangs nur die Gewinnerteams verschiedener Regionalentscheide zum Finale in den USA. Diesmal gibt es allerdings eine Ausnahme: Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Wettbewerbs gibt es keine Vorentscheide. Daher werden besonders viele Nachwuchstüftler die Reise nach Boston – wo die iGEM-Idee geboren wurde – antreten. Am 14. Februar ist die Registrierung gestartet, Ende März waren bereits 230 Teams mit ihren Projekten angemeldet. Darunter 13 deutsche und 53 weitere europäische Mannschaften. Im Vorjahr gingen elf deutsche Teams an den Start (mehr...), sieben davon überstanden den Europaausscheid und heimsten in Boston ordentlich Preise ein (mehr...).

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Bis Ende April ist noch Zeit für weitere Anmeldungen. Den Sommer über werden die Studententeams dann in den Laboren an der Umsetzung ihrer Einfälle tüfteln. Die Bewertung der Originalität dieser – und natürlich auch der Erfolg bei der Verwirklichung – geschieht im Herbst durch Juroren. Neben den bisherigen Kategorien wie zum Beispiel Energie, Umwelt, Ernährung oder Medizin kann die Projektidee in diesem Jahr auch einer der sieben „New Tracks“ zugeordnet werden. „Art and Design“, „Microfluidics“, „Software“ oder „Entrepreneurship“ gehören dazu. Die Organisatoren hoffen, dadurch die Projekte besser miteinander vergleichen zu können. Positiver Nebeneffekt für die forschenden Studenten: Es gibt mehr Möglichkeiten, einen Preis abzuräumen.

© biotechnologie.de/ml

Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

Antibiotika-Stoff aus Rhododendron

Bremer Forscher fanden in Rhododendren-Blüten Wirkstoffe für neue Antibiotika. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Bremer Forscher fanden in Rhododendren-Blüten Wirkstoffe für neue Antibiotika. Quelle: Philipp Guttmann, Creative Commons by-sa-3.0

Bremer Forscher haben in der farbenprächtigen Gartenpflanze Rhododendron Wirkstoffe für ein neues Antibiotikum entdeckt.

In der traditionellen asiatischen Medizin aber auch in der Türkei ist die heilende Wirkung des Extraktes der Rhododendren-Pflanze seit langem bekannt. Doch die Inhaltsstoffe wurden nie analysiert. Nach zweieinhalb Jahren Forschung steht für die Wissenschaftler der Jacobs University in Bremen nun fest: im Rhododendren stecken tatsächlich heilende Substanzen. "Wir sind mindestens einer neuartigen Substanz auf der Spur, die einmal als Antibiotikum eingesetzt werde könnte", sagt Mikrobiologe Matthias Ullrich. In seinem vierköpfigen Team arbeiten Genetiker, Naturstoffchemiker, Zell- und Mikrobiologen Hand in Hand, um neue pflanzliche Antibiotika zu finden. Für ihre Untersuchungen benötigten die Forscher nur wenige Blüten des hierzulande auch als Rosenbaum bekannten Gewächses.

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Die Blätter wurden mit einem Mörser und mit flüssigem Stickstoff zu einem grünlichen Pulver zerstampft, anschließend mit Methanol konzentriert und weiter untersucht. Rund 600 verschiedene Substanzen hat das Team so extrahiert, von denen 120 genauer analysiert werden konnten. Dabei wurden die Wirkstoffe auch auf ihre Unschädlichkeit für menschliche Zellen getestet. Ullrich zufolge zeigten mehrere Substanzen „eine klare antibakterielle Wirkung". Nun hoffen die Bremer, dass sie auch Wirkstoffe finden, die bei der Behandlung von Krebs eingesetzt werden können. Einen Wirkstoff, der die Zellteilung hemmt und somit als Krebsmittel dienen kann, fanden die Forscher bisher noch nicht. "Wir wissen, was die neuen Substanzen können. Aber wir verstehen ihre Wirkungsweise noch nicht", erklärt Ullrich dazu. Sollten die Bremer Forscher Erfolg haben,  ist geplant, den neuen Wirkstoff im Labor herzustellen.

© biotechnologie.de/bb

Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

EU reformiert Zulassungsprozedere für klinische Studien

Das Europäische Parlament  bringt ein neues Zulassungsverfahren für klinische Studien auf den Weg. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Das Europäische Parlament bringt ein neues Zulassungsverfahren für klinische Studien auf den Weg. Quelle: Nicolas Gradicsky Photodesign – IOZ München / ©SL

Das Europäische Parlament hat ein zentrales Verfahren für die Zulassung von klinischen Studien beschlossen.

Das neue Genehmigungsverfahren soll vor allem die Vorbereitung von multinationalen klinischen Studien mit Arzneimitteln in der EU vereinfachen. Ab 2016 könnte die Clinical Trials Regulation in Kraft treten. Sie erweitert zudem die Pflichten der Studien-Initiatoren, alle Ergebnisse zu veröffentlichen – und das sowohl ausführlich für Fachleute wie auch in einer laiengerecht geschriebenen Zusammenfassung. Ein bei der Europäischen Arzneimittelagentur EMA eingereichter Antrag ersetzt dann die vielen nationalen Anträge, die heute für eine multinationale Studie nötig sind. Die Arzneimittelbehörde aus einem der an der Studie beteiligten EU-Länder übernimmt es dann, das Genehmigungsverfahren mit anderen nationalen Behörden und Ethik-Kommissionen zu koordinieren. Die Genehmigung – sowie gegebenenfalls Vorgaben zur Änderung des Studienplans – soll dann im Normalfall binnen 60 Tagen erstellt werden.
Das einheitliche Verfahren soll das bisherige Vorgehen deutlich vereinfachen. „Für die finanzkräftigen, großen Pharmaunternehmen mag es möglich sein, in zehn verschiedenen Ländern komplett unterschiedliche Verfahren für die Zulassung zu durchlaufen. Für unabhängige Forscher und den Mittelstand ist es allerdings notwendig, Bürokratie abzubauen. Dies leistet die zukünftige Verordnung“, so der Arzt und Europaabgeordnete Peter Liese. 

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Kritik war in Deutschland vor allen Dingen daran laut geworden, dass die Europäische Kommission im ursprünglichen Vorschlag die Rolle der Ethik-Kommission nicht mehr ausdrücklich vorgesehen hatte. „Ohne ein zustimmendes Votum einer Ethik-Kommission kann auch zukünftig eine klinische Prüfung in dem betreffenden Land nicht durchgeführt werden“ bekräftigt nun Liese. Hier habe sich das Parlament gegen die Kommission durchgesetzt. Auch der Verband der Forschenden Arzneimittelhersteller zeigt sich im Großen und Ganzen zufrieden mit der Neuregelung. „Die neue Verordnung sorgt für den Abbau von Bürokratie bei Studienanträgen in Europa, unter Wahrung der hohen medizinischen und ethischen Standards für die Studienteilnehmer; das begrüßen wir sehr“, sagte Birgit Fischer, die Hauptgeschäftsführerin des Verbands. In Einzelpunkten sieht der VFA jedoch noch Verbesserungspotential. So ließe eine Genehmigung in Deutschland bisher monatelang auf sich warten, sobald zur Studie eine Röntgenuntersuchung gehört. Denn dann müsste das Bundesamt für Strahlenschutz für die Bewertung des Antrags hinzugezogen werden, das – so Fischer – „keinen Terminvorgaben folgt“. Sie mahnt: „Wer Erfahrungen dieser Art gemacht hat, wird nach Möglichkeit künftig Deutschland für solche Studien meiden.“

© biotechnologie.de/bk

Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

Alacris und SAP: Allianz für personalisierte Medizin

SAP und Alacris arbeiten künftig gemeinsam an der Entwicklung einer Software zur Modellierung und Vorhersage von Medikamentenwirkungen. <ic:message key='Bild vergrößern' />
SAP und Alacris arbeiten künftig gemeinsam an der Entwicklung einer Software zur Modellierung und Vorhersage von Medikamentenwirkungen.

Die Alacris Theranostics GmbH will künftig mit der Walldorfer SAP kooperieren, um gemeinsam noch schnellere personalisierte Therapieansätze für Krebspatienten zu finden.

Alacris in Berlin entwickelt mit Modcell ein eigenes Computerprogramm, in dem Genom- und Transkriptomdaten von Krebspatienten mit Informationen aus Mutations- und Medikamentendatenbanken sowie weiteren Daten zusammengeführt werden. Die Simulationssoftware kann dann genutzt werden, um durch virtuelle klinische Versuche personalisierte Behandlungsansätze zu entdecken. In wenigen Minuten können so relevante Medikamente identifiziert und deren Wirkung vorhergesagt werden. Für die Fortentwicklung der Software haben SAP und Alacris nun eine Projektpartnerschaft gestartet. Ziel ist es, für Modcell künftig die Datenbanktechnik SAP HANA zu nutzen.

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Das soll die Modellierung und Vorhersage von Medikamentenwirkungen um einen Faktor von mehreren Tausend beschleunigen – auch bei komplexen Aufgaben, etwa die Simulation der Wirkung von Medikamentenkombinationen. Dies spare der Pharmaindustrie nicht nur Zeit und Rechnerkapazität, sondern erlaube auch, Entscheidungen zur Entwicklung von Medikamentenkandidaten früher zu treffen, verspricht Alacris. Damit ließe sich in der Industrie der Zeit- und Kostenaufwand zu reduzieren. Wenn sich Modcell bewährt, könnte das Computerprogramm helfen, eines der großen Probleme der Medikamentenentwicklung zu lösen: Derzeit scheitern 90Prozent der Wirkstoffkandidaten, die in die klinische Erprobung starten. „Wenn wir die Zulassungschance verdoppeln könnten, würde das viel Zeit und Geld sparen“, sagte Alcaris-Firmenchef Bodo Lange bereits vor einiger Zeit in |transkript. Die Grundlagen für die Software wurden in der Abteilung von Hans Lehrach am Max-Planck-Institut für molekulare Genetik in Berlin entwickelt und an die 2008 gegründete Alacris exklusiv auslizenziert. 2011 stieg Qiagen als Investor mit einem Minderheitsanteil in die junge Firma ein (mehr...).

© biotechnologie.de/bk

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