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Qiagen: Mit Tests und Bioinformatik zum Umsatzplus

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Qiagen hat sich auf die molekulare Diagnostik spezialisiert, zum Beispiel mittels Polymerase-Kettenreaktion (PCR). Quelle: Qiagen

05.02.2014  - 

Mit der molekularen Diagnostik ist Qiagen groß geworden. Vor allem die Automatisierungsplattform Qiasymphony avancierte zu einem echten Verkaufschlager. In Zukunft will das Unternehmen auch durch eine engere Verknüpfung von Bioinformatik und Diagnostik und durch die Einführung neuer Analysegeräte wachsen. Der in den vergangenen Jahren eingeleitete Konzernumbau ist hingegen vollendet, teilten die Qiagen-Lenker auf der Bilanzpressekonferenz am 30. Januar in Düsseldorf mit.

„Wir haben das Unternehmen deutlich umgebaut“, sagte Qiagen-Konzernchef Peer Schatz. Üblicherweise folgen nach so einem Satz allenfalls mäßige Geschäftszahlen. Auch bei Qiagen stand das vergangene Jahr noch ganz im Zeichen des Konzernumbaus. Rund 60 Millionen US-Dollar hat der Hildener Diagnostikspezialist für die Restrukturierung aufgewendet, rechnete Finanzvorstand Roland Sackers vor. Trotzdem konnte der Umsatz um rund 5 Prozent gesteigert werden, auf insgesamt 1,306 Milliarden US-Dollar. Das bereinigte operative Konzernergebnis lag mit 355,8 Millionen US-Dollar hingegen nur auf Vorjahresniveau (356,4 Millionen US-Dollar). Analysten hatten im Schnitt etwas bessere Zahlen erwartet.

Trend geht zu mehrjährigen Lieferverträgen

In der Vergangenheit verdiente Qiagen vor allem mit dem Verkauf von Verbrauchsmaterialien prächtig. Rund 88 Prozent des Umsatzes entfällt auf dieses Segment – rund sechs Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Der Trend dürfte in Zukunft anhalten: Qiagens Kunden gehen vermehrt dazu über, die teuren Instrumente – etwa die automatisierte Analyseplattform Qiasymphony – nicht mehr bei Anschaffung vollständig zu bezahlen, sondern stattdessen mehrjährige Lieferverträge abzuschließen: Durch einen Aufpreis auf die Verbrauchsgüter und Mindestabnahmemengen wird das Gerät dann nach und nach abgezahlt.

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Plattformen und verfügbare Tests
Mit dem abgeschlossenen Konzernumbau ist nun laut Qiagen die Grundlage für eine Phase verstärkten Wachstums gelegt. Große Hoffnungen ruhen dabei auf dem bisherigen Bestseller des Unternehmens, der Analyseplattform Qiasymphony. Sie wird beispielsweise in Krankenhauslaboren für die Diagnostik eingesetzt. Mit Hilfe der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) sucht das System automatisiert zum Beispiel nach bestimmten Erregern oder Biomarkern. In Europa sind bereits 20 Tests verfügbar. An mehr als 35 weiteren Tests arbeitet Qiagen derzeit. „Technologieplattformen sind wichtig, aber fast noch wichtiger sind die verfügbaren Tests“, verdeutlichte der Qiagen-Chef.

Bioinformatische Anwendungen ausgebaut
Zudem will Qiagen den Bereich Bioinformatik weiter ausbauen. Erst im vergangenen Jahr wurde das auf die Interpretation großer Datenmengen spezialisierte US-amerikanische Unternehmen Ingenuity Systems übernommen. Ein Ausbau dieser Aktivitäten sei wichtig, weil sie die Wertigkeit der eigenen Analytik-Werkzeuge erhöhe, betonte Schatz. Noch in diesem Jahr sollen zudem die ersten von Qiagen entwickelten Sequenzierer auf den Markt kommen. Der Genereader analysiert die Basenabfolge im Erbgut. Das kann wichtig sein, um die Wirksamkeit einiger Krebsarzneien vorherzusagen oder um genetische Risikofaktoren für bestimmte Krankheiten zu bestimmen. Weil die Preise für diese Technik sinken, erwarten Experten in den kommenden Jahren ein starkes Wachstum im Markt für Hochdurchsatz-Genom-Analysen, dem sogenannten Next Generation Sequencing. Davon will auch Qiagen profitieren: Für das Jahr 2014 stellt Schatz vier bis fünf Prozent Umsatzwachstum in Aussicht – das entspräche rund 1,36 Milliarden Euro. Mittelfristig soll sich das Wachstum sogar weiter beschleunigen. Ab 2016 könnten acht bis neun Prozent Umsatzwachstum erreicht werden, so der Qiagen-Chef.

© biotechnologie.de/bk
 

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