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Wochenrückblick KW 02

13.01.2014

Neuroallianz mit neuem Partner für RNA-Arzneien

Ziel der Partner ist es, miRNA-basierte Therapeutika gegen Nervenkrankheiten wie etwa Alheimer oder Multiple Sklerose zu entwickeln. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Ziel der Partner ist es, miRNA-basierte Therapeutika gegen Nervenkrankheiten wie etwa Alheimer oder Multiple Sklerose zu entwickeln. Quelle: Sebastian Kaulitzki/fotolia.com

Die niederländische InteRNA Technologies steigt in das Neuroallianz-Konsortium der Universität Bonn ein, um RNA-Arzneien gegen Nervenleiden zu erforschen.

Ziel der öffentlich-privaten Partnerschaft ist es, Wirkstoffe gegen neurodegenerative Krankheiten zu identifizieren und weiterzuentwickeln. Die Kollaboration mit dem belgischen Unternehmen UCB Pharma, und der Universität Bonn sowie weiteren Partnern ist Teil des Neuroallianz-Projektes, das vom Bundesministerium für Forschung seit 2009 gefördert wird (mehr...). Im Rahmen ihrer Forschungsarbeiten nutzt die InteRNA eine besondere Technologie, mit der sich therapeutische Zielmoleküle für microRNAs identifizieren lassen: Sie kombiniert Erbgut-Sequenzierung mit bioinformatischen Berechnungen sowie weiteren molekularbiologischen Analyse-Techniken.

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News: BioPharma-Wettbewerb: Zwei Konsortien zünden nächste Stufe

News: Kleine RNA regelt Insulin-Haushalt 

Bisher hat das Unternehmen die Plattform genutzt, um seine microRNA-Pipeline für Krebsarznei-Kandidaten aufzustocken. „Dass InteRNA zur Unterstützung des Programms ausgewählt wurde, bestätigt die Einzigartigkeit unserer Plattform und deren potenziellen Nutzen über die Onkologie hinaus“, freut sich InteRNA-Geschäftsführer Roel Schaapveld. Das Konsortium „Neuroallianz“ ist eine strategische Allianz zwischen öffentlich geförderten Forschungseinrichtungen, Pharma-Industrie, Biotechnologie-Firmen sowie regulatorischen Behörden. In Projektteams entwickeln die beteiligten Partner sowohl therapeutische als auch diagnostische Ansätze zur Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen von der Forschung bis zum Markt. Zunächst konzentrieren sich die Forscher dabei auf die Entwicklung sogenannter niedermolekularer Wirkstoffe (small molecules). Entsprungen ist das Gemeinschaftsprojekt aus der Förderung durch die erfolgreiche Teilnahme der Universität Bonn und Partner UCB Pharma am BioPharma-Wettbewerb des BMBF (mehr...).

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Strüngmanns investieren in Isarnas DNA-Wirkstoffe

Insgesamt 13 Millionen Euro hat Isarna Therapeutics eingeworben. Genutzt wird das Geld für die Entwicklung von DNA-Wirkstoffen gegen Krebs. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Insgesamt 13 Millionen Euro hat Isarna Therapeutics eingeworben. Genutzt wird das Geld für die Entwicklung von DNA-Wirkstoffen gegen Krebs. Quelle: Ruben Demus/jugendfotos.de/©cc-by-sa

Die Münchener Isarna Therapeutics GmbH hat in einer 13 Millionen Euro-Finanzierungsrunde die Strüngmann-Brüder als Investoren an Bord geholt.

Die Hexal-Gründer Andreas und Thomas Strüngmann beteiligten sich über die AT NewTec GmbH an dem Biotech-Unternehmen von der Isar. Das Geld soll vor allem in die weitere Entwicklung von DNA-basierten Wirkstoffen investiert werden. Derzeit hat Isarna zwei Moleküle in der präklinischen Entwicklung: Der Kandidat namens ASPH_0047 blockiert spezifisch das Eiweißmolekül TGF-Beta2, ASPH_1047 blockiert TGF-Beta1. Die DNA-Wirkstoffe inhibieren die Synthese von TGF-beta. Dieses Molekül sei wiederum an zentraler Stelle daran beteiligt, dass Krebszellen vom Immunsystem nicht korrekt erkannt werden, hieß es von Isarna. Eine Blockade von TGF-beta könnte so dazu beitragen, dass die körpereigene Abwehr Krebszellen besser bekämpfen kann.

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News: Strüngmann-Brüder investieren in Biosimilars

News: Ganymed sichert sich 45 Millionen Euro

Die neue Finanzierung soll nun die Entwicklung in Richtung klinische Phase unterstützen, sagt Philippe Calais, der Geschäftsführer von Isarna. Dieses Konzept hat es den Investoren offenbar angetan. „Die MIG-Fonds sind davon überzeugt, dass ein immuntherapeutischer Ansatz das Potenzial hat, zu einem Paradigmenwechsel in der Krebsbehandlung zu führen“, sagte Matthias Kromayer von der MIG Verwaltungs AG. Isarna Therapeutics besteht erst seit Oktober 2013. Damals hatte sich Antisense Pharma nach einigen Fehlschlägen bei der Entwicklung des Krebswirkstoffs Trabedersen auch sprachlich einen Neustart verordnet. Im Januar 2012 wurde eine Phase III-Studie mit dem Oligonukleotid Trabedersen in der Indikation Hirntumor abgebrochen. Bei diesem Versuch wurde das Medikament durch einen Schlauch direkt in den Schädel geleitet. Es folgten zahlreiche Entlassungen und der Neustart des gesamten Unternehmens.

© biotechnologie.de/bk

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Hamburger Strukturbiologie-Zentrum startet

So soll das Forschungsgebäude für die Systembiologen am Hamburger DESY aussehen. 2016/17 soll es eröffnet werden. <ic:message key='Bild vergrößern' />
So soll das Forschungsgebäude für die Systembiologen am Hamburger DESY aussehen. 2016/17 soll es eröffnet werden. Quelle: Hammeskrause Architekten

Start für das Zentrum für strukturelle Systembiologie (CSSB): In Hamburg werden künftig Krankheitserreger bis ins molekulare Detail durchleuchtet.

Eine Task Force hat die vergangenen zwei Jahre die Koordination der Forschungsarbeiten geplant und hat nun Matthias Wilmanns, Leiter des EMBL Hamburg (European Molecular Biology Laboratory), zum Gründungsdirektor des CSSB ernannt. Neun Universitäten und Forschungsorganisationen werden an dem interdisziplinären Zentrum am DESY-Campus in Hamburg die molekularen Wechselwirkungen innerhalb lebender Zellen erforschen. Für die Untersuchung von Krankheitserregern stehen den Wissenschaftlern am CSSB hochmoderne Messtechniken, wie etwa Elektronenmikroskope und die Synchrotronstrahlungsquelle PETRA III, eine neuartige Röntgenlichtquelle, zur Verfügung. Damit lassen sich Strukturen bis hin zu atomaren Details auflösen. Weitere Technologien sind der Freie-Elektronen Laser FLASH und der noch im Bau befindliche Röntgenlaser European XFEL. Dynamische Prozesse in Zellen können hiermit genauestens beobachtet werden.

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News: Systembiologie in Hamburg wird ausgebaut 

Mithilfe der Erkenntnisse wollen die Forscher Diagnostika, Medikamente und Impstoffe für verschiedene Krankheiten entwickeln. „Wir sind überzeugt, dass am CSSB die Grundlagenforschung im Bereich der Strukturbiologie nachhaltig gestärkt wird und die Infektionsforschung, die Struktur- und Systembiologie in diesem interdisziplinären Zentrum zu einer Einheit verschmelzen werden”, so der EMBL Generaldirektor Iain Mattaj. „Gemeinsam mit allen Partnern wollen wir Krankheitserreger bis ins kleinste atomare Detail untersuchen und so deren Infektionswege besser verstehen“, fügt Direktor Wilmanns hinzu. Noch befinden sich die Forschungsräumlichkeiten des CSSB auf dem Hamburger DESY-Campus im Bau. Ab 2016 sollen die Arbeitsgruppen der beteiligten Partner unter einem Dach vereint werden. Das Bundesforschungsministerium, die Stadt Hamburg und das Land Niedersachsen haben für das Zentrum 50 Millionen Euro bereitgestellt (mehr...).

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Genetischer Code eines Hais entziffert

Australische Pflugnasenchimären besitzen ein einfacheres Immunsystem als die meisten bisher untersuchten Wirbeltiere und liefern erstmals eine Erklärung, warum das Skelett von Knorpelfischen nicht verknöchert. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Australische Pflugnasenchimären besitzen ein einfacheres Immunsystem als die meisten bisher untersuchten Wirbeltiere und liefern erstmals eine Erklärung, warum das Skelett von Knorpelfischen nicht verknöchert. Quelle: Fir0002/Flagstaffotos

Einem internationalen Forscherteam ist es gelungen, das Hai-Genom anhand der Australischen Pflugnasenchimäre zu entziffern.

Knorpelfische wie Haie, Rochen oder Chimären gehören zu der ältesten Gruppe der Kiefer-Wirbeltiere. Um Einblicke in den Aufbau des Erbguts der Knorpelfische zu gewinnen, haben Forscher für ihre Untersuchungen die Australische Pflugnasenchimäre aus 1.000 Arten ausgewählt. Der Grund: das Genom des mit den Haien verwandten Knorpelfisches ist relativ klein und entspricht in etwa einem Drittel des menschlichen Genoms. Bei der Erbgut-Analyse machte das internationale Forscherteam, zu denen auch Wissenschaftler des Max-Planck-Institutes für Immunologie und Epigenetik in Freiburg gehörten, eine spektakuläre Entdeckung.

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Förderbeispiel: Die Inventur des Gersten-Genoms

News: Genetischer Herkunfts-Check für Nadelbäume

Der genetische Vergleich mit Mensch und anderen Wirbeltieren ergab, dass das Immunsystem dieser Haie deutlich einfacher aufgebaut ist als beim Menschen, berichten die Forscher im Fachjournal Nature (2014,Bd.505,S.174-179).  Außerdem konnten sie klären, warum bei Haien das Skelett weitestgehend aus Knorpel besteht und nicht mit der Zeit verknöchert. Das Fazit der Forscher: Den Haien fehlen bestimmte Typen von Immunzellen aus der Gruppe der T-Helferzellen. „Der Aufbau des Immunsystems bei Haien weicht von dem anderer Wirbeltiere stark ab“, sagt der Freiburger Max-Planck-Forscher Thomas Boehm. „Die Tiere können aber offensichtlich trotzdem Infektionen sehr effektiv bekämpfen. Das deutet darauf hin, dass die Natur unterschiedliche Lösungen für das gleiche Problem entwickelt hat“. Die T-Helferzellen galten bislang bei Wirbeltieren als unentbehrlich für das Immunsystem und für die Vermeidung von Autoimmun-Erkrankungen wie Diabetes und Rheuma. Die neuen Ergebnisse bieten nun Ansätze dafür, wie das menschliche Immunsystem bei Fehlfunktionen dennoch positiv beeinflusst werden kann. Die genetische Vergleichsstudie zeigte aber auch, dass dem Hai eine bestimmte Gen-Gruppe fehlt, die für die Verknöcherung wichtig ist. Dieses Ergebnis könnte wiederum für das Verständnis menschlicher Knochen-Erkrankungen wie Osteoporose von Bedeutung sein. Außerdem stellten die Forscher fest, dass sich das Erbgut der Australischen Pflugnasenchimäre im Laufe der Evolution langsamer verändert hat als das Erbgut aller bisher untersuchten Wirbeltiere.

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