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Wochenrückblick KW 23

10.06.2013

Taktgeber der inneren Uhr in 3D

Periodische Abläufe bei Mensch und Taufliege werden meist durch den Tag-Nacht-Wechsel beeinflusst. Reguliert wird der Mechanismus von lichtempfindlichen Proteinen. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Periodische Abläufe bei Mensch und Taufliege werden meist durch den Tag-Nacht-Wechsel beeinflusst. Reguliert wird der Mechanismus von lichtempfindlichen Proteinen. Quelle: Jens Goetzke/pixelio.de

Münchner Strukturbiologen haben die 3D-Struktur von Cryptochrom-Molekülen durchleuchtet, die wichtige Taktgeber für die innere Uhr sind.

Der Rhythmus biologischer Vorgänge wird von der Inneren Uhr vorgegeben, die dem Tag-Nacht-Wechsel folgt. Bei der Regulierung dieser periodischen Abläufe spielen Cryptochrome eine wichtige Rolle. Cryptochrome sind Eiweißmoleüle, die als Photorezeptoren auf blaues Licht reagieren. Eva Wolf vom Adolf-Butenstandt-Institut der LMU und ihrem Team gelang es, erstmals die 3D-Strukturen der Cryptochrome von Säugetieren (mCRY1/2)  und Taufliege (dCRY) aufzuklären. Die Forscher berichten im Fachjournal Cell (2013, Online-Veröffentlichung). Die 3D-Pläne der Eiweiße sind wichtig, um die molekularen Wirkungsweisen der Hell-Dunkel-Zyklen zu verstehen. „Denn erst diese geben uns die hochaufgelöste Information, die wir brauchen, um daraus detaillierte Einsichten in die Mechanismen der Regulation der inneren Uhr zu gewinnen“, sagt Wolf.

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Die Forscher zeigten, dass die Lichtsynchronisation auf einem bisher unbekannten Übertragungsmechanismus eines Lichtreizes in ein physiologisches Signal beruht, der durch Änderungen in der Struktur von dCRY erfolgt. Auch beim menschlichen Rezeptor konnten die Wissenschaftler wichtige Erkenntnisse gewinnen: Die Interaktion des mCRY1 mit weiteren Uhr-Proteinen bestimme dessen Stabilität, womit gleichzeitig der Takt der inneren Uhr eingestellt wird, sagt Wolf. Außerdem ist mCRY1 an der Hemmung eines Transkriptionsfaktors beteiligt, der Gene steuert, die tagesperiodische Prozesse und Verhaltensweisen beeinflussen. Gegen den Takt der inneren Uhr zu leben kann schwerwiegende Folgen haben. Neben Schlafstörungen können schwere Erkrankungen entstehen. „Schichtarbeiter leiden häufiger unter Krebs oder dem Metabolischen Syndrom“, sagt Wolf. Dabei wird die Regulation des Glucosespiegels unregelmäßig, wodurch schwere Stoffechselstörungen wie Typ-2-Diabetes entstehen. Neue Therapiemaßnahmen könnten bereits bei den Cryptochromen ansetzen, so Wolf. © biotechnologie.de/bs

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Eurofins kauft Entelechon

Eurofins Scientific ist eine französisch-deutsche Gruppe von Analyselaboren. Lebensmittel, Umwelt, Pharma und Produktprüfungen sind die Geschäftsfelder der Firma. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Eurofins Scientific ist eine französisch-deutsche Gruppe von Analyselaboren. Lebensmittel, Umwelt, Pharma und Produktprüfungen sind die Geschäftsfelder der Firma. Quelle: Wladimir Bulgar/fotolia.de

Der französische Analysespezialist Eurofins übernimmt die Entelechon GmbH in Regensburg. Sie wird in die Ebersberger Eurofins-Tochter MWG Operon integriert.

Die deutsch-französische Eurofins Scientific AG ist mit dem Kauf von Entelechon wieder ein Stück gewachsen. Nun soll der Gensynthese-Spezialist in die Genomdienstleistungssparte von Eurofins integriert werden. Diese firmiert unter dem Namen MWG Operon. Für die Franzosen hat der Kauf kleinerer Unternehmen Tradition. Mit MWG, Genescan, Medigenomics und der Operon Biotechnologies hat das börsennotierte Unternehmen sich bereits des Öfteren in der deutschen Biotechnologie bedient. Gemeinsam mit der ebenfalls 1999 gegründeten und in Regensburg angesiedelten GeneArt AG, heute Teil von Life Technologies bzw. seit dessen Übernahme von Thermo Fisher, ist Entelechon ein Pionier für die kommerzielle Gensynthese in Deutschland. Das Unternehmen beschäftigte zuletzt 13 Mitarbeiter. Die Herstellung künstlicher Gene hat in den vergangenen Jahren starkes Wachstum erfahren. Gleichzeitig ist der Preis pro eingebauter Base stark gesunken. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen in diesem Bereich stetig in neue Geräte und Automatisierungsprozesse investieren.

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Markus Fischer, der geschäftsführende Direktor von Entelechon, verspricht sich von der Übernahme „beträchtliche Synergieeffekte und einen gesteigerten Nutzwert für seine Kunden“. Fischer selbst will sich aktiv bei der Integration Entechelons in die Ebersberger Eurofins MWG Operon einbringen. Er bleibt jedoch Geschäftsführer der PolyQuant GmbH, die von der Übernahme ausgenommen ist. Die Entelechon-Ausgründung aus dem Jahr 2007 beschäftigt sich vor allem mit Proteinquantifizierung. Eurofins Scientific bietet weltweit tausende bioanalytische Tests an. Eurofins MWG Operon ist für die Analysen und Dienstleistungen in den Bereichen Sequenzierung, Oligonukleotide, siRNA und Gensynthese zuständig.

© biotechnologie.de/ml

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Morphosys: Bis zu 445 Millionen Euro von GSK

Morphosys entwickelt hauptsächlich humane Antikörper für Forschung, Diagnostik und Therapie. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Morphosys entwickelt hauptsächlich humane Antikörper für Forschung, Diagnostik und Therapie. Quelle: Morphosys

Die Morphosys AG aus Martinsried hat mit dem britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline ein millionenschweres Entwicklungsabkommen geschlossen.

Nachdem die Morphosys AG vergangenen Herbst vielversprechende Daten in einer Phase Ib/IIa-Studie mit dem Wirkstoffkandidaten MOR103 zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis (RA) vorgelegt hatte, kann das Biotechnologie-Unternehmen nun mit einem potenziell 445 Millionen Euro schweren Lizenzabkommen mit dem britischen Pharmahersteller GlaxoSmithKline (GSK) aufwarten. Am 3. Juni veröffentlichte Morphosys die Details der weltweiten Vereinbarung über die Entwicklung und Vermarktung von MOR103 in verschiedenen Indikationen – neben RA zum Beispiel auch in Multipler Sklerose. MOR 103 ist ein menschlicher Antikörper, der für ein breites Spektrum von entzündungshemmenden Therapien eingesetzt werden kann. GSK übernimmt ab sofort die Gesamtverantwortung für das Projekt und zahlt dem Martinsrieder Unternehmen vorab 22,5 Millionen Euro, sowie später – bei Erreichen verschiedener Meilensteine – noch einmal bis zu 426 Millionen Euro. Zusätzlich erhält Morphosys eine zweistellige Verkaufsbeteiligung auf die Nettoerlöse. Wie Geschäftsführer Simon Moroney gegenüber Analysten erklärte, überzeugt MOR103 durch seine „exzellente Wirksamkeit, das schnelle Einsetzen der Wirkung und sein sauberes Sicherheitsprofil“. Moroney weiter: „Wir glauben, dass das ein hervorragender Deal für Morphosys ist.“

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Die Martinsrieder konnten nach eigenen Angaben zwischen mehreren Interessenten wählen, entschieden sich mit GSK schließlich für einen, der einer Analystenkritik zufolge keine ausgewiesene Erfahrung in Autoimmunprogrammen aufweist. „Uns hat bei GSK überzeugt, dass sie die nötigen Muskeln für die Entwicklung und die Vermarktung besitzen“, sagte Moroney. Bereits durch die Einmalzahlung verbessert sich die Geschäftslage für das Jahr 2013 deutlich. Moroney strich insbesondere heraus, dass es sich bei MOR103 von Anfang an um eine Eigenentwicklung gehandelt hat. Der Erfolg bestärke ihn, so der gebürtige Neuseeländer, die potenziellen Einnahmen aus der GSK-Abmachung in die Entwicklung weiterer Eigengewächse zu stecken, um die Pipeline wieder aufzufüllen. Derzeit befinden sich zwei Kandidaten in der klinischen Entwicklung und weitere drei in der Präklinik.

 

© biotechnologie.de/ml 

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Cluster Life Science Nord: Länderförderung geht weiter

Volle Segel für das Cluster Life Science Nord: Finanziellen Rückenwind gibt es von den Ländern Schleswig-Holstein und Hamburg sowie vom Trägerverein. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Volle Segel für das Cluster Life Science Nord: Finanziellen Rückenwind gibt es von den Ländern Schleswig-Holstein und Hamburg sowie vom Trägerverein. Quelle: msieg/pixelio.de

Das Life Science Cluster Nord wird weiterhin durch die Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein und den Trägerverein gefördert.

Die Bundesländer Schleswig Holstein und Hamburg haben mit dem Trägerverein Life Science Nord e.V. eine Finanzierungsvereinbarung geschlossen, um die Arbeit der Clustermanagement Agentur Norgenta GmbH weiterhin in den kommenden Jahren zu fördern. Die Vereinbarung wurde nun offiziell von Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Reinhard Meyer und dem Senator der Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation Frank Horch verkündet. „Das Cluster Life Science Nord ist ein Best-Practice-Beispiel für länderübergreifende Kooperation“, betont Senator Horch. „Die beiden Länder beteiligen sich institutionell mit jeweils 400.000 Euro pro Jahr. Zusammen mit der Fördersumme des Trägervereins kommt ein sechsstelliger Betrag zusammen“, sagte der Geschäftsführer von Life Science Nord, Hinrich Habek, auf Anfrage zu biotechnologie.de.

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Die Life Science Nord bündelt und unterstützt Aktivitäten aus den Lebenswissenschaften der Länder Hamburg und Schleswig Holstein mit dem Ziel die Branchen Medizintechnik, Pharma und Biotechnologie in Norddeutschland stärker zu verzahnen und die regionale Entwicklung zu fördern. Zum Cluster gehören 500 Unternehmen, neun Universitäten und Fachhochschulen und zwei Universitätskliniken. Das Clustermanagement Norgenta ist dabei Dreh- und Angelpunkt für die Koordination der Aktivitäten aller Clusterakteure. Der Life Science Nord-Vorsitzende Mathias Kraas nannte das Finanzierungsabkommen einen „Beitrag zur Entwicklung einer norddeutschen Kooperationskultur, von dem auch die Wirtschaftsregion profitiert“. Habeck betonte, man wolle die wissenschaftliche und wirtschaftliche Exzellenz Norddeutschlands durch länderübergreifende Zusammenarbeit nutzen, um die Life Science Branche optimal zu fördern.

© biotechnologie.de/bs

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