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Wochenrückblick KW 17

29.04.2013

Neues Online-Portal verzahnt Biobanken

Das neue Projektportal und das Deutsche Biobanken-Register sind mit einer einmaligen Registrierung zugänglich. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Das neue Projektportal und das Deutsche Biobanken-Register sind mit einer einmaligen Registrierung zugänglich. Quelle: www.biobanken.de

In einem neuen Portal des Frauenhofer IBMT und der Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung (TMF) können fortan die deutschen Biobanken simultan auf Proben durchsucht werden.

Die Schnittstelle ist in das Deutsche Biobanken Register integriert (zum Projektportal geht es hier). Ein Problem in der medizinischen Forschung ist der finanzielle und personelle Aufwand für die Suche von Proben im Vorfeld einer Studie. Für die Machbarkeitsanalyse muss ermittelt werden ob und welche Bioproben und entsprechende Daten verfügbar sind, oder ob neue Daten erhoben werden müssen. Diesen Hemmschuh geht das Fraunhofer IBMT mit der gemeinsamen Online-Plattform an: Die teilnehmenden Biobanken können erstmals simultan auf die integrierten anonymisierten Daten hin durchforstet werden. Alle Bereiche der medizinischen Forschung profitieren somit vom Projektportal, das für die Integration der Daten aller Teilnehmer immer offensteht und vom Fraunhofer IBMT fortlaufend kontrolliert und weiterentwickelt wird.

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News: Neues Webportal zur Gesundheitsforschung in Europa

News: Biobanker fordern Unterstützung

Für einen Tumorforscher ist besonders das Novum von Vorteil, dass die Datenbanken verschiedener Trägerinsitutionen, etwa Tumorbanken, für eine spezielle Fragestellung einheitlich durchkämmt werden können. „Mit dem Projektportal, das heißt mit der web-basierten Fall- und Proben-genauen Suche über ganz verschiedenartige Biobanken verfügen wir jetzt in Deutschland über eine auch im internationalen Vergleich weit fortgeschrittene gemeinsame Infrastruktur“, sagt Jens Habermann von der Norddeutschen Tumorbank Darmkrebs (ColoNet).Die Biobankenpartner sind allen ethischen und rechtlichen Anforderungen genügend vertraglich eingebunden und werden als Gegenleistung mit Software und der benötigten Datenbankstruktur ausgestattet. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Entwicklung des Projektportals und das Deutsche Biobanken-Register.

Folgende Biobanken haben sich am Aufbau des Projektportals beteiligt:

·       BioPsy, Fokus: Neuropsychiatrische Erkrankungen (Mannheim)

·       ColoNet, Fokus: Darmkrebs (Lübeck)

·       Komp-Net HIV/AIDS, Fokus: HIV / AIDS (Bochum)

·       Pediatric Diabetes Biobank, Fokus: Diabetes bei Kindern (Ulm)

·       GHRC / HIV-Bank, Fokus: HIV/AIDS; Impfstoff-Entwicklung (Saarland)

·       PopGen, Fokus: Epidemiologie / Populationsgenetik (Kiel) 

biotechnologie.de/bs

Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

Körperfett: Energiesparmodus abschaltbar

Als Modellorganismus für die Versuche der Bonner Wissenschaftler dienten Mäuse. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Als Modellorganismus für die Versuche der Bonner Wissenschaftler dienten Mäuse. Quelle: bigplankton/en.wikipedia

Wissenschaftler der Universität Bonn haben entdeckt, wie Energiespeicher in Form von weißem Fett in braunes Fett umgewandelt wird, das als Heizung für den Körper dient und Energie verbrennt.

„Auf Knopfdruck schmilzt das Hüftgold“ – so feiert die Universität Bonn einen Erfolg ihrer Forscher. Ganz so einfach ist es zwar nicht, denn die Ergebnisse des Teams um Alexander Pfeifer wurden zunächst einmal in Experimenten mit Mäusen erlangt. Doch was die Versuche zeigen, ist in der Tat bemerkenswert. Die Bonner forschen an braunem Fettgewebe, der Heizung des Körpers. Im Gegensatz zum Energiespeicher, dem weißen Fettgewebe, trägt es nicht an Hüfte, Bauch und Co. auf, sondern – ganz im Gegenteil – verheizt die Pfunde. Zwei Steuermoleküle, einmal die Mikro-RNA miRNA 155 sowie das Protein C/EBPβ, blockieren sich in einem einfachen Regelkreis gegenseitig. Gibt es in den Fettzellen viel von dem einen Molekül, findet sich das andere so gut wie gar nicht. Im unerwünschten weißen Fettgewebe ist die Waagschale auf der Seite von miRNA 155, im nah verwandten braunen Fettgewebe hingegen auf der Seite von C/EBPβ. Pfeifers Idee war daher, die Konzentration der Mikro-RNA in den weißen Fettzellen zu verringern, damit sie sich in die energieschluckenden braunen Fettzellen verwandeln. Im Fachjournal Nature Communications vom 23. April (2013, Online-Vorabveröffentlichung) berichtet das Team, dass ihnen dies geglückt ist.

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News: Braunes Fett lässt Pfunde schmelzen

News: Signalweg in Fettzellen offenbart Hebel für Adipositas-Therapie

Mäuse, bei denen das Gen für miRNA 155 mit genetischen Tricks unwirksam gemacht wurde, besaßen deutlich mehr braune Fettzellen als die genetisch unveränderten Kontrolltiere. Umgekehrt führte eine zusätzliche Expression der Mikro-RNA zu weniger braunen Fettzellen. Das ist sogar auf Infrarotaufnahmen sichtbar: Die Tiere ohne die heizenden braunen Fettzellen haben eine deutlich niedrigere Körpertemperatur als normal. Die Wissenschaftler glauben, dass der entdeckte Regelkreis ein guter Ansatzpunkt für Medikamente gegen Fettleibigkeit sein könnte. Es gibt bereits Hinweise, dass dieser auch beim Menschen eine Rolle spielt. So fanden zum Beispiel Leipziger Forscher in stark übergewichtigen Patienten erhöhte Mengen an miRNA 155. Bei ihnen könnte – so Pfeifers Theorie – die Umwandlung von weißen in braune Fettzellen allgemein gestört sein. miRNA 155 ist in diesem Zusammenhang nicht der einzige diskutierte Schalter, auch Münchener Forscher haben einen Kandidaten in petto.

biotechnologie.de/ml

Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

Miltenyi schluckt Owl Biomedical

Schema der Arbeit eines Zellsortierers auf Microchip-Basis  -  das Hauptprodukt der Owl Biomedical. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Schema der Arbeit eines Zellsortierers auf Microchip-Basis - das Hauptprodukt der Owl Biomedical. Quelle: Owl Biomedical

Der deutsche Laborausstatter Miltenyi verleibt sich mit Owl Biomedical einen potenziellen Konkurrenten ein. Owl ist bekannt für seine Zellsortierer.

Am 23. April gaben die Miltenyi Biotec GmbH aus Bergisch-Gladbach und Owl Biomedical, Inc. aus Santa Barbara in den USA bekannt, dass das 2011 gegründete kalifornische Start-up im zweitgrößten Biotechnologie-Unternehmen Deutschlands aufgeht. Über finanzielle Vereinbarungen des Kaufs wurde Stillschweigen vereinbart. Miltenyi setzt mit der Übernahme ein deutliches Signal, dass die verkündete Hinwendung zu Zelltherapien kein Lippenbekenntnis ist. Owls Hauptprodukt ist eine Microchip-basierte Zellsortierungstechnologie (siehe Abbildung). Mit dem Nanosorter können Zellen einfach und flexibel aufgereinigt werden. Mögliche Anwendungsfelder sind Miltenyi zufolge adaptive Immunotherapien bei der Krebsbehandlung, Stammzelltherapien im Rahmen der Regenerative Medizin aber auch die zellbasierte Diagnostik.  

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News: Biotech-Branche mit Rekordumsatz und Mitarbeiterplus

News: Elefantenhochzeit im Labormarkt

Nach Owls Angaben wartet die Nanosorter-Technologie mit dem weltweit schnellsten Mikroventil auf. Die Technologie basiert auf auswechselbaren, geschlossenen Kartuschen mit einem integrierten Flüssigkeitswegesystem. Aufgrund der hohen Sortierungsgeschwindigkeiten, der einfachen Handhabung und der problemlosen Skalierbarkeit von kleinen zu extrem großen Zellmengen sei Miltenyi auf das Produkt der jungen Firma aufmerksam geworden, so Stefan Miltenyi, Präsident und Gründer der 1.400-Mitarbeiter-Firma.

biotechnologie.de/ml

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Roche löst Applied Science auf

Bislang hat Applied Science die PCR und Nukleinsäure-Produkte bei Roche mitverantwortet. Diese Bereiche werden nun in die Sparte der klinischen Diagnostik eingegliedert. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Bislang hat Applied Science die PCR und Nukleinsäure-Produkte bei Roche mitverantwortet. Diese Bereiche werden nun in die Sparte der klinischen Diagnostik eingegliedert. Quelle: Roche

Der Schweizer Pharmakonzern Roche löst bis zum Ende des Jahres seine Diagnostik-Sparte Applied Science auf. Am stärksten davon betroffen ist der oberbayerische Standort Penzberg.

Ende des Jahres wird es Roches Geschäftseinheit Applied Science nicht mehr geben. Das sieht ein Plan vor, den der Pharma- und Diagnostikkonzern am 23. April verkündete. Mit der Restrukturierung reagiert Roche nach eigenen Angaben auf das von steigendem Preisdruck und Ausgabenkürzungen geprägte Marktumfeld der Life Science-Werkzeuge. Die Abteilungen von Roche Applied Science werden in den Bereich klinische Diagnostik eingegliedert. Applied Science verantwortet derzeit die beiden Produktlinien PCR und Nukleinsäure-Produkte (NAP) als auch Roches Biotechnologie-Portfolio Roche Custom Biotech. PCR und NAP sollen zukünftig direkt von Roche Molecular Diagnostics organisiert werden, Roche Custom Biotech aufgrund der Nähe zu Roches klinischem Portfolio hingegen von Roche Professional Diagnostics. Nach der Umorganisation soll unter dem Strich eine bessere „Reaktionszeit auf wissenschaftliche und ökonomische Bedürfnisse als auch ein schnellerer Technologietransfer von der Forschung in die Klinik“ stehen. Roche kündigte in der entsprechenden Pressemitteilung ebenfalls an, dass die Änderungen 110 Mitarbeiter im bayerischen Penzberg und 60 Mitarbeiter in Branford im US-Bundesstaat Connecticut betreffen werden.

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News: US-Pharmakonzern kauft Münchner Corimmun

Wochenrückblick: Analytik Jena kauft US-Unternehmen UVP

Besonders hart trifft die Umstrukturierung die ehemalige 454 Life Sciences-Zentrale in Branford, wo ein Großteil der 70 Mitarbeiterstellen abgebaut werden soll. Dass Roche außerdem verkündete, sich aus zwei Projekten zu neuen Sequenzierungssystemen zurückzuziehen, gibt Anlass zu Spekulationen über die zukünftige Sequenzierungstechnologie-Strategie des Unternehmens – ein in Bezug auf Roches Diagnostik-Sparte unerlässliches Technologiefeld. Die eingestellten Projekte sind zum einen die Halbleiter-basierte Technologie auf Basis von Feldeffekttransistoren (mit dem Partner DNA Electronics) und zum anderen der Nanoporen-Ansatz (mit dem Partner IBM). Dass Sequenzierungen eine wichtige Rolle spielen werden, wird auch durch Roches Ankündigung untermauert, eine exklusiv darauf spezialisierte Geschäftseinheit zu installieren. Sie soll unter anderem „interne und externe Möglichkeiten“ in diesem Technologiegebiet sondieren. Erst im Oktober 2012 leitete Roche einen ähnlichen dimensionierten Stellenabbau in seiner Diabetes-Abteilung ein.

biotechnologie.de/ml

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