Firmenumfrage 2011: Biotechnologie-Branche wächst
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- Verteilung von Umsatz sowie Ausgaben für Forschung und Entwicklung dedizierter Biotechnologie-Unternehmen von 2005 bis 2010. Quelle: biotechnologie.de
04.04.2011 -
Die deutsche Biotechnologie-Branche wächst. Die Unternehmen liefern neuartige Produkte und effiziente Verfahren, die vor dem Hintergrund einer sich abzeichnenden energiepolitischen Wende und einem Kostendruck im Gesundheitssystem zunehmend nachgefragt werden. Das belegen ein deutlich höherer Umsatz, eine Rekordfinanzierung und eine gestiegene Mitarbeiterzahlen. Dies sind erste Vorabergebnisse einer Firmenumfrage, die biotechnologie.de zum sechsten Mal im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erhoben hat. „Die erfolgreiche Entwicklung der Biotechnologie bestätigt unsere langjährige Förderpolitik“, kommentierte Helge Braun, Parlamentarischer Staatssekretär im BMBF. Die vollständige Studie wird am 21. April erscheinen.
Die deutsche Biotechnologie-Branche wächst. Die Unternehmen liefern neuartige Produkte und effiziente Verfahren, die vor dem Hintergrund einer sich abzeichnenden energiepolitischen Wende und einem Kostendruck im Gesundheitssystem zunehmend nachgefragt werden. Das belegen ein deutlich höherer Umsatz von 2,4 Milliarden Euro (+9%), eine Rekordfinanzierung von 700 Millionen Euro (+122%) und eine gestiegene Zahl an Mitarbeitern in der kommerziellen Biotechnologie von rund 32.500 (+3%). Nach oben ging auch die Anzahl der Firmen (538). Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung lagen 2010 bei rund 1 Milliarde Euro.
| Faktenblatt |
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Das sind die zentralen Ergebnisse der Biotechnologie-Firmenumfrage 2011, die die Informationsplattform biotechnologie.de im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) nun zum fünften Mal durchgeführt hat. „Die erfolgreiche Entwicklung der Biotechnologie-Branche bestätigt unsere langjährige Förderpolitik. Mithilfe der Biotechnologie lassen sich nachhaltige Lösungen für die Gesundheitswirtschaft und die Bioökonomie entwickeln. Diese wollen wir auch künftig vorantreiben“, sagte Dr. Helge Braun, Parlamentarischer Staatssekretär im BMBF. Ende 2010 hat die Bundesregierung unter Federführung des BMBF die Förderstrategien zur Bioökonomie (mehr...) und zur Gesundheitsforschung gestartet (mehr...), deren Gesamtvolumen bei rund 8 Milliarden Euro liegt.
„Die Biotechnologie-Firmen sind der Innovationsmotor der Pharma- und Chemieindustrie, die ihnen immer mehr frühe Forschungsprojekte überlässt“, kommentierte Dr. Boris Mannhardt, Geschäftsführer der BIOCOM Projektmanagement GmbH und Leiter der Studie bei biotechnologie.de. Vor diesem Hintergrund steigt offenbar auch das Interesse der Investoren. 2010 konnten die Unternehmen mit insgesamt 321 Millionen Euro so viele Wagniskapital wie nie zuvor einwerben (2009: 142 Mio. Euro). Weitere 335 Millionen Euro sind über die Börse geflossen (2009: 122 Mio. Euro). Der Anteil der öffentlichen Förderung an der Finanzierung lag 2010 mit 45 Millionen Euro bei 6,4 Prozent. Der Umfrage zufolge erreichte der Kapitalzufluss damit erstmals 700 Millionen Euro. Das Geld wird vor allem zur Entwicklung neuer Medikamente genutzt: So ist die Gesamtzahl an Wirkstoffkandidaten (100) im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert (2009: 102), bei vielen Projekten konnte aber die klinische Entwicklung weiter vorangebracht werden. Bis heute haben deutsche Biotechnologie-Unternehmen acht Therapeutika zur Zulassung gebracht.
| Hintergrund zur Firmenumfrage |
| Seit 2006 erhebt biotechnologie.de im jährlichen Turnus die Daten der deutschen Biotech-Branche - auf der Basis der international vergleichbaren statistischen Leitlinien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). In diesem Jahr wurden 757 Unternehmen befragt, 611 waren zu einer Antwort bereit. Dies entspricht einer Rücklaufquote von 81%. Die vollständige Studie erscheint am 21. April. Die Ergebnisse aus dem Vorjahr finden Sie hier. |
Auch jenseits der Medizin wird die Biotechnologie genutzt. „Biosprit aus Stroh ist nur ein Beispiel, auch chemische Vorprodukte werden immer häufiger ohne fossile Ressourcen hergestellt“, sagte Mannhardt. Diese Entwicklung lässt sich an den Mitarbeiterzahlen ablesen. Insgesamt 32.480 Beschäftigten (2009: 31.600) waren 2010 in der kommerziellen Biotechnologie tätig, davon 15.480 in den mehrheitlich kleinen und mittelständischen Biotechnologie-Firmen (2009: 14.950) sowie 17.000 in den biotechnologisch ausgerichteten Geschäftsbereichen der Pharma-, Chemie- und Saatgutunternehmen (2009: 16.600).
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„Wir freuen uns über die positive Entwicklung der Biotechnologie-Branche, sehen aber nach wie vor politischen Handlungsbedarf“, sagte Dr. Peter Heinrich, Vorstandssprecher des Industrieverbandes BIO Deutschland. „Für eine nachhaltige Finanzierung dieses Industriesektors und Stärkung des Standorts Deutschland im internationalen Wettbewerb ist es unabdingbar, dass nicht nur die bestehende Diskriminierung des innovativen Mittelstands gegenüber der Großindustrie aufgehoben wird, sondern auch die steuerlichen Rahmenbedingungen für Unternehmen und Investoren verbessert werden.“
Hinweis: Eine komplette Studie, die auf den jetzt veröffentlichten Kerndaten basiert, kann ab 21. April 2011 hier auf biotechnologie.de heruntergeladen werden.
