Nationale Förderung
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Das BMEL ist zusammen mit drei weiteren Bundesministerien an der „Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030“ (NFS) beteiligt. Das Programm soll den Strukturwandel von einer erdöl- hin zu einer biobasierten Wirtschaft fördern. Im Rahmen des "Aktionsplans der Bundesregierung für die stoffliche Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen" hat das BMEL bereits im Jahr 2012 zusammen mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die „Roadmap Bioraffinerien“ vorgelegt. Zudem hat das BMEL aufbauend auf der NFS federführend die „Politikstrategie Bioökonomie“ erarbeitet und mit anderen Ressorts abgestimmt, die im Juli 2013 von der Bundesregierung verabschiedet wurde. Dort wurden strategische Maßnahmen und politische Festlegungen konkretisiert, die den Wandel zu einer nachhaltigen biobasierten Wirtschaft begleiten sollen.
Das BMEL fördert die Bioökonomie insbesondere im Rahmen des Förderprogramms „Nachwachsende Rohstoffe“. Für Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsvorhaben zu nachwachsenden Rohstoffen sowie deren Markteinführung stehen jährlich rund 50 Millionen Euro zur Verfügung. Die Forschungsförderung bei Nachwachsenden Rohstoffen zielt in erster Linie auf den Aufbau von Produktlinien von der Erzeugung bis zur Verwendung nachwachsender Rohstoffe und die Erschließung weiterer Verwendungsmöglichkeiten nachwachsender Rohstoffe im Nichtnahrungsmittelsektor. Die Fördermittel des BMEL fließen in produktions- und verwendungsorientierte, anwendungsbezogene Projekte. Allein für Projekte in der industriellen Biotechnologie wurden 2011 insgesamt 10,3 Millionen Euro ausgegeben. Zudem gibt es eine Initiative zur „Förderung wissenschaftlicher Nachwuchsgruppen“, von denen einige einen Schwerpunkt in der weißen Biotechnologie zugeordnet werden können. Projektträger ist die Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe (FNR).
Im 6. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung mit dem Titel "Forschung für eine umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare Energieforschung" (2011 bis 2014) ist das BMEL zuständig für die Projektförderung im Bereich Bioenergie. Dazu zählt die Brennstoffbereitstellung, Nutzungstechniken für Bioenergieträger, die systematische Evaluierung ökologischer Fragen und Durchführung ökologischer Begleituntersuchungen sowie der Anbau und die Ernte spezieller Energiepflanzen.
Des Weiteren gibt es den Förderschwerpunkt Energie- und Klimafonds (EKF). Dieser zielt auf die Förderung Modellregionen für eine beschleunigte Energiewende im ländlichen Raum, Züchtung zur Anpassung von Energiepflanzen an den Klimawandel, intelligente Lösungen zur kombinierten Nutzung von Bioenergie und anderen erneuerbaren Energien, Effizienzsteigerung für dezentrale Bioenergie-Nutzungskonzepte, die Entwicklung von Konversionsrouten zur Bereitstellung von Energieträgern aus nachwachsenden Rohstoffen mittels Algen sowie Biokraftstoffe.
Das BMEL ist innerhalb der Bundesregierung auch federführend bei Fragen des Pflanzenschutzes, der Pflanzengesundheit und entsprechenden rechtlichen Regelungen. Im April 2013 wurde der „Nationale Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln“ beschlossen. In diesem Zusammenhang fördert das Ministerium Forschungsprojekte zur Weiterentwicklung von Verfahren des integrierten Pflanzenschutzes.
Das BMEL finanziert auch „Projekte zur Ernährungssicherung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO)“ in einem Umfang von 8,3 Millionen Euro jährlich. Auf diese Weise sollen die Folgen des Klimawandels und des Rückgangs der weltweit landwirtschaftlich nutzbaren Fläche gemildert werden.
Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe