Starthilfe für junge Forscher im BioFuture-Wettbewerb
06.02.2006 -
Originell und wissenschaftlich hervorragend – dies sind die Kennzeichen der Projekte von jungen Forschern, die im Rahmen des Wettbewerbs BioFuture gefördert werden. Das hob Thomas Rachel, Parlamenterarischer Staatssekretär des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), Anfang Februar anlässlich der BioFuture-Abschlussbilanz in Berlin hervor.
„Junge Wissenschaftler müssen ohne Grenzen im Kopf forschen können“, betonte Staatssekretär Rachel im Rahmen der Veranstaltung in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und verwies auf die erfolgreiche Bilanz des BioFuture-Programms. So erhielten 21 der insgesamt 51 Preisträger Berufungen an deutsche oder ausländische Universitäten, elf gründeten ein eigenes Unternehmen. 14 deutsche Forscher konnten mit Hilfe der finanziellen Unterstütztung aus dem Ausland zurückgeholt werden und sechs ausländische Nachwuchsspitzenkräfte nahmen durch den BioFuture-Wettbewerb eine Tätigkeit in Deutschland auf.
Großzügige finanzielle Ausstattung als Erfolgsfaktor
Der Erfolg des seit 1998 bestehenden Programms liegt vor allem in der großzügigen finanziellen Ausstattung der Teilnehmer, die nicht älter als 39 Jahre alt sein dürfen: Das bis zum Jahr 2010 vorgesehene Volumen liegt bei rund 75 Millionen Euro. Für jeden Preisträger stehen dabei durchschnittlich 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Das soll den jungen Forschern helfen, ein selbst gewähltes Thema zu bearbeiten und eine eigene Nachwuchsgruppe aufzubauen. Seit 1998 beteiligten sich mehr als 1400 Spitzenkräfte aus dem In- und Ausland am BioFuture-Wettbewerb, in sechs Auswahlrunden wurden 51 Preisträger ermittelt. „Der Wettbewerb ist eines der besten Programme für Nachwuchsforscher, das Deutschland je hatte, und ich bin froh, dass es über mehrere Regierungen hinweg unterstützt wird“, sagte Prof. Dr. Siegfried Neumann, Senior Consultant beim deutschen Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck KGaA und Vorsitzender der Jury, die die Preisträger aus der Vielzahl an Bewerbungen auswählt.
Viele Projekte wären ohne das Preisgeld nie gestartet
Vier BioFuture-Preisträger haben in Berlin einen Zwischenbericht präsentiert, 12 stellten ihren Abschlussbericht vor. „Ohne den Preis hätte ich das Projekt nicht gestartet“, unterstrich Rolf Müller, Professor für Pharmazeutische Biotechnologie an der Universität des Saarlandes. Dank der BioFuture-Unterstützung, die er vor zwei Jahren erhielt, kann er sich in Ruhe der gentechnischen Modifizierung der komplexen Myxobakterien widmen und damit ihr Potenzial für eine Anwendung in der Pharmaindustrie erhöhen.
Ähnlich erging es Frank Ohl vom Leibniz-Insitut für Neurobiologie in Magdeburg, der im Rahmen seiner Preisträgerschaft die ebenfalls sehr komplexe Entwicklung einer interaktiven Neuroprothese für den auditorischen Cortex angehen konnte und auf der Veranstaltung erste Ergebnisse präsentierte. „Allein durch den Preis ist es mir gelungen, das 1,6fache das Fördervolumens an Drittmitteln einzuwerben“, betonte der junge Forscher. Gleichzeitig hat er es geschafft, dass Deutschland auf dem Gebiet von innovativen Neuroprothesen nicht den Anschluss verliert. „Wir sind inzwischen auf Augenhöhe mit den USA, auch wenn deren Manpower größer ist“, sagte Ohl nicht ohne Stolz. Für seine Prothese rechnet er im Jahr 2007 mit einer ersten Anwendung am Menschen.