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Spitzencluster-Wettbewerb: 40 Millionen Euro für Biotechnologie-Cluster Heidelberg

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Bundesforschungsministerin Annette Schavan vergibt 200 Millionen Euro. Quelle: biotechnologie.de

02.09.2008  - 

Regionale Stärken ausbauen, um zur internationalen Spitze aufzusteigen. Das ist das Ziel des Spitzenclusterwettbewerbs, den das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Jahr 2007 ins Leben gerufen hat. Jetzt stehen Deutschlands beste Cluster aus Wirtschaft und Forschung fest. Am 2. September hat Bundesforschungsministerin Annette Schavan die fünf siegreichen regionalen Konsortien bekannt gegeben. Sie teilen sich insgesamt 200 Millionen Euro Preisgeld. Zu den Gewinnern zählt auch ein Verbund aus der Biotechnologie: Rund 40 Millionen Euro gehen innerhalb der nächsten fünf Jahre an das Cluster „Zellbasierte & Molekulare Medizin in der Metropolregion Rhein-Neckar“ (BioRN) in Heidelberg. „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, für uns fängt die wirkliche Arbeit jetzt erst an“, sagte BioRN-Clustermanager Christian Tidona unmittelbar nach der Bekanntgabe der Gewinner in Berlin.

Insgesamt 38 Bewerbungen sind beim Spitzencluster-Wettbwerb eingegangen, zwölf schafften es schließlich in die Endrunde. Die fünf Gewinner wurden von einer unabhängigen, mit unterschiedlichen Fachexperten besetzten Jury nach zweitätiger Beratung gekürt. Den Juryvorsitz hatte Professor Joachim Milberg, Präsident der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech). Die Sieger erhalten über die nächsten fünf Jahre hinweg jeweils 40 Millionen Euro vom BMBF. Neben dem BioRN-Cluster zählen dazu das ebenfalls in der Region Rhein-Neckar angesiedelte „Forum Organic Electronics“, das „Cool Silicon – Energy Efficieny Innovations from Silicon Valley“ aus der Region um Dresden, das „Solarvalley Mitteldeutschland“ aus Halle und das „Luftfahrtcluster Metropolregion Hamburg“. Die zwei anderen Finalisten mit Schwerpunkt Gesundheit, das Münchner Cluster „TIGer – Therapeutic Innovation in Germany – The German Cluster for Drug Development“ und die „MedCare TechArea" aus Tuttlingen und der Neckar-Alb-Region, wurden nicht ausgezeichnet.

Mehr Informationen
www.spitzencluster.de

Exzellenz als einziges Auswahlkritierium

„Das einzige Kriterium bei der Auswahl war die Exzellenz“, versicherte Schavan bei der Bekanntgabe der Gewinner in Berlin. Neben der Exzellenzinitiative ist der Spitzencluster-Wettbwerb aus ihrer Sicht ein „gutes zweites Instrument, um die Innovationskraft des Landes zu steigern.“ Darüber hinaus soll der Wettbewerb dazu beitragen, dass Regionen mit Stärken in einer speziellen Branche in die internationale Spitzengruppe aufschließen können. „Die Fördermittel verstehen wir als kleines Element mit großer Hebelwirkung“, betonte Juryvorsitzender Joachim Milberg, der sich „begeistert“ von der hohen Qualität aller Bewerbungen zeigte. Das mache ihn zuversichtlich für den zweiten Durchlauf des Wettbewerbs, der im Dezember 2008 beginnt. Insgesamt sind beim Spitzencluster-Wettbewerb drei Runden vorgesehen, jeweils mit einem Budget von bis zu 200 Millionen Euro.

Stefan Meuer ist als Vertreter des Instituts für Immunologie der Universität Heidelberg beim Cluster vertreten.Lightbox-Link
Stefan Meuer ist als Vertreter des Instituts für Immunologie der Universität Heidelberg beim Cluster vertreten.Quelle: biotechnologie.de

Heidelberger Biotechnologie-Cluster mit ambitionierten Zielen

Hinter dem siegreichen Heidelberger Biotechnologie-Cluster steht im Kern ein Verbund aus 57 kleinen und mittleren Unternehmen, dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), der Elite-Universität Heidelberg, dem Universitätsklinikum Heidelberg, dem Europäischen Labor für Molekularbiologie (EMBL) sowie den Pharmaunternehmen Merck-Serono und Roche. „Die Förderung ist der Startschuss für ein ambitioniertes Projekt“, sagte Clustermanager Tidona nach der Bekanntgabe der Gewinner in Berlin. Bis zum Jahr 2018 will BioRN zur führenden Region in der roten Biotechnologie in Europa aufsteigen. Dazu sollen Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Produkten im Bereich der zellbasierten und molekularen Medizin ausgebaut und aufeinander abgestimmt werden. Geplant ist, innerhalb des fünfjährigen Förderzeitraums bis zu siebzig neue Arzneimittel, Diagnostika und Technologieplattformen sowie 19 Dienstleistungen zur industriellen Reife zu bringen.

Mehr Informationen zum Cluster BioRN
www.m-r-n.com/biorn.0.html

„Inhaltlich wollen wir uns auf die Erforschung von Tumorstammzellen und die personalisierte Medizin auf der Basis von RNA-Biomarkern konzentrieren“, sagte Tidona. Hierzu befindet sich unter anderem eine gemeinnützige Gesellschaft in Gründung: das Institute for Stem Cell Technology and Experimental Medicine (I-STEM). Es wird als Public-Private-Partnership vom DKFZ, der Universität Heidelberg, dem Universitätsklinikum Heidelberg sowie der Dietmar-Hopp-Stiftung geführt und soll anwendungsnahe Projekte aus der Tumorstammzellforschung in die industrielle Reife bringen. Als Geschäftsführer ist der aus der Schweiz ans DFKZ abgeworbene Krebsforscher Andreas Trumpp vorgesehen.

BioRN-Clustermanager Christian Tidona erklärt die Strategie.Lightbox-Link
BioRN-Clustermanager Christian Tidona erklärt die Strategie.Quelle: biotechnologie.de

„Man muss sich dieses Institut wie eine Art virtuelles Biotechnologie-Unternehmen vorstellen“, erläutert Tidona. Verschiedene Arbeitsgruppen sollen gemeinsam mit Industriepartnern patentierbare Ergebnisse erarbeiten, die dann wiederum auslizensiert werden können. „Die Einnahmen aus diesen Lizenzen fließen wieder in die Gesellschaft“, so Tidona. Darüber hinaus soll im „BioRN Stammzell-Netzwerk“ das vor allem am Universitätsklinikum Heidelberg und am Deutschen Krebsforschungszentrum bestehende wissenschaftliche Know-How auf dem Gebiet der adulten Stammzellen gebündelt und verstärkt werden. Um die Arbeit an RNA-Biomarkern voranzubringen, ist ein „BioRN Intron Center“ geplant. Auch hier sollen Forschungsgruppen aus Wissenschaft und Industrie zusammen gebracht werden, die gemeinsam auf dem Gebiet der Genregulation durch nicht-kodierende Sequenzen arbeiten.

Weiterer Bestandteil des Clusters ist die sogenannte „BioRN-Academy“ zur Ausbildung von Führungskräften in der Biotechnologie. Sie stützt sich dabei auf die Graduate School Rhein-Neckar, das Zentrum für Wissenschaftsmanagement in Speyer, und die Hartmut Hoffmann-Berling International Graduate School.

 

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