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Synthetische Biologie: BASF kauft Patente von Uni München

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Per Klick-Chemie statten die Münchner Forscher Biomoleküle mit neuartigen Funktionen aus. Solche Hybride sind für diagnostische Anwendungen interessant. Quelle: Thomas Carell Lab

28.10.2014  - 

Die BASF auf Einkaufstour an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität (LMU): Der Konzern hat einen Lizenzvertrag im Bereich neuer chemischer Methoden zur Modifizierung von Biomolekülen geschlossen. Zur gezahlten Summe wurden zwar keine Angaben laut, aber offenkundig handelt es sich bei dem Deal um den bisher umfangreichsten in der Proteinforschung an der LMU. Entwickelt wurden die Technologien vom Team um Thomas Carell am Exzellenzcluster Center for integrated Protein Science Munich (CiPSM). Für den Chemiker ist der Patentdeal ein herausragendes Beispiel, wie Grundlagenforschung aus der Exzellenzinitiative erfolgreich in die Anwendung überführt wird.

Am Münchner Exzellenzcluster CiPSM treffen die Moleküle des Lebens auf „künstliche“ chemische Moleküle. Für Thomas Carell ist es die Schnittstelle zwischen Biotechnologie und organischer Chemie. „Man kann es auch Synthetische Biologie nennen“, sagt er im Gespräch mit biotechnologie.de. „Wir haben eine Technologie entwickelt, mit der wir Biomoleküle mit neuen Funktionen ausstatten können“. Im Wesentlichen handele es sich bei dem Verfahren um Klick-Chemie, mit der sogenannte Kupplungskomponenten in Proteine oder auch Nukleinsäuren eingebaut werden könnten. „Dabei entstehen Hybridstrukturen mit völlig neuartigen Eigenschaften, die in der Diagnostik eingesetzt werden können“.

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So könne man Biomoleküle mit Farbstoffen verknüpfen und für den Einsatz in Biosensoren oder diagnostischen Tests maßschneidern. Auch für die Entwicklung neuer Wirkstoffe, die schneller in Zellen aufgenommen werden, könnte sich die neue Technologie eignen, so Carell.

Bereits 2008 Patente vergeben

In den vergangenen Jahren hat das Team um Carell für mehrere Verfahren Patentschutz beantragt. Im Zuge umfangreicher Patentverhandlungen wurde nun eine Übereinkunft mit der BASF erzielt, in deren Rahmen die LMU erneut Patente mit einem hohen Verwertungspotenzial an das Chemieunternehmen vergibt. Bereits im Jahr 2008 wurde von Thomas Carell zusammen mit der BASF die Biotechnologiefirma Baseclick GmbH gegründet. Baseclick verwertet die Patentrechte in den Arbeitsgebieten, die nicht konkret mit den Forschungsthemen von BASF überlappen. Innerhalb dieser Ausgründung werden neuartige Methoden zur Funktionalisierung von Nukleinsäuren mit Farbstoffen entwickelt, die eine neuartige Tumordiagnostik ermöglichen.

© biotechnologie.de/pg
 

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