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ERC: Nachwuchsforscher erhalten 400 Millionen Euro

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Mit den Starting Grants des ERC gehen 400 Millionen Euro an Jungwissenschaftler, die in 22 europäischen Nationen forschen. Quelle: wandersmann/pixelio.de

19.07.2013  - 

Das Exzellenzprogramm für europäische Forscher geht in die sechste Runde und Deutschland ist mit vorne dabei. Der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) hat am 19. Juli die besten Forschungsprojekte vorgestellt. Demnach erhalten 287 Antragsteller jeweils bis zu 2 Millionen Euro. 2013 stellt der ERC 400 Mio. Euro bereit. Das Geld fließt an Forscher mit 34 Nationalitäten, die in 22 verschiedenen Ländern aktiv sind. Deutsche Institutionen liegen mit 46 bewilligten Projekten auf Platz zwei aller Länder. Auch bei den Bio-Projekten ist Deutschland in der Spitzengruppe. Mit 14 Projekten reicht es für Platz drei. Insgesamt fließt ein Drittel der Fördersumme in die Life Sciences.

Zum sechsten Mal hat der Europäische Forschungsrat (ERC) sein Förderprogramm zur Unterstützung von Nachwuchswissenschaftlern aufgelegt. Mit 287 bewilligten Projekten und einer Gesamtfördersumme von knapp 400 Millionen Euro erreicht das diesjährige Programm in etwa das Niveau des Vorjahres (mehr...). Zwar wurden 2012 insgesamt 800 Millionen Euro an 566 Projektskizzen vergeben, doch floss das Geld etwa zur Hälfte an Postdocs mit 2 bis 7 Jahren Berufserfahrung und zur anderen an jene mit 7 bis 12 Jahren Forschungshintergrund. Die nun vorgestellten „Starting Grants“ gehen allerdings exklusiv an die jüngeren Wissenschaftler. ERC-Pressesprecherin Madeleine Drielsma erklärte gegenüber biotechnologie.de, dass der Fördertopf für die etwas erfahreneren Forscher, die „Consolidator Grants“, erst „Ende des Jahres oder Anfang 2014 geöffnet werde“.

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Deutsche Forschung an der Spitze

Insgesamt wurden für den aktuellen Förderzeitraum 3.329 Projektskizzen eingereicht. Damit ergibt sich eine Erfolgsrate von nur 9 Prozent. Die meisten der jeweils mit bis zu zwei Millionen Euro geförderten Projekte werden im Vereinigten Königreich verwirklicht (60). Außerdem fließt ein Großteil des Geldes nach Deutschland (46 Projekte), Israel (32), Frankreich (29) und in die Niederlande (26). Beim Betrachten der Nationalitäten der Antragsteller stechen die zwischen Mosel und Oder geborenen Tüftler und Entdecker heraus: Wie 2012 waren auch dieses Mal die deutschen Forscher im europaweiten Vergleich am erfolgreichsten beim Werben um die Finanzierung. Geld geht insgesamt an Forscher aus 34 Nationalitäten, die Deutschen sicherten sich 55 Projekte, Israelis 34, Franzosen 26 und Briten 22.

ERC-Präsidentin Helga Nowotny liegt besonders die Förderung junger Köpfe am Herzen: „Mit diesen ERC Start-Stipendien stellen die Nachwuchswissenschaftler insgesamt fast zwei Drittel der insgesamt 3.860 ERC-finanzierten Top-Forscher.“ Der ERC unterstreicht ebenfalls den sich manifestierenden Erfolg weiblicher Forscher. Nachdem 2012 etwa 24 Prozent aller bewilligten Anträge von Frauen eingereicht wurden, waren es 2013 schon 30 Prozent. „Das ist ein sehr ermutigender Trend und ein gutes Omen für die Zukunft“, so Nowotny.

European Research Council

Mehr Informationen zu den Starting Grants als PDF-Download.

Zur Homepage des ERC: hier klicken.

Vierzehn Mal Jubel bei Biowissenschaftlern

Etwa ein Drittel der Anträge kam von Biowissenschaftlern. Die hierzulande anlaufenden Projekte haben vielfach einen medizinischen Hintergrund. So unterstützt die Geldspritze unter anderem die Krebs-, Hirn- und Infektionsforschung in Deutschland. Mit 108 Bewilligungen liegt die Erfolgsquote der Anträge zu Bio-Themen bei etwas mehr als 10 Prozent. Nach dem Vereinigten Königreich (19) und Israel (15) kommt Deutschland mit 14 bewilligten Projekten auf den Bronzerang. In Deutschland werden fünf Vorhaben in Hessen in Angriff genommen, je drei in Bayern und Baden-Württemberg, zwei in Schleswig-Holstein und eines in Hamburg. Mit vier erfolgreich bewerteten Projektideen hat sich die Max-Planck-Gesellschaft als erfolgreichste Bewerberinstitution hervorgetan. Je ein Stipendium geht an die Institute in Marburg, Plön, Göttingen und Frankfurt am Main. Unter den Universitäten konnte vor allem die Eberhard Karls Universität in Tübingen punkten. Sie beherbergt künftig zwei neue ERC-Stipendiaten. Über je einen Grant können sich das Ernst Strüngmann Institut in Frankfurt am Main, das Klinikum Rechts der Isar München, das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, das European Molecular Biology Laboratory in Heidelberg, die Julius-Maximilians-Universität Würzburg, die TU München, die Georg-August-Universität Göttingen und die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel freuen.

Die ERC Starting Grants laufen 2013 zum letzten Mal innerhalb des Forschungsrahmenprogramms 7. Unter dem zukünftigen Rahmenprogramm Horizont 2020 (mehr...) erhält der Europäische Forschungsrat deutlich mehr Geld. Waren es zwischen 2007 und 2013 7,5 Milliarden Euro, werden es 2014 bis 2020 13 Milliarden Euro sein. Damit dürfte sich auch die Zahl der bewilligten Starting Grants im nächsten Jahr wieder erhöhen. Die Projektlaufzeit dieser Förderung darf fünf Jahre nicht überschreiten. Für die Bewilligung gelten keine geografischen Quotenregelungen oder thematischen Beschränkungen, einzig die Relevanz des Projektes zählt. Die Antragsteller müssen von Institutionen oder Organisationen kommen, welche innerhalb der European Research Area (ERA) liegen. Die ERA umfasst die 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union, sowie 13 assoziierte Staaten. Alle Länder tragen zum Budget des ERC bei.

© biotechnologie.de/ml
 

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