Notiz: Max-Delbrück-Centrum verstärkt Herzforschung
23.01.2009 -
Kaum ist Walter Rosenthal als neuer Stiftungsvorstand des Max-Delbrück-Centrums im Amt, da gibt er der in Berlin-Buch beheimateten Forschungseinrichtung der Helmholtz-Gemeinschaft schon eine neue Richtung vor. In Deutschland gebe es zu wenig Forschung an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, immerhin der Todesursache Nummer eins hierzulande, sagte Rosenthal beim Neujahrsempfang des MDC. Deshalb will er zunächst ein „Netzwerk für kardiovaskuläre Erkrankungen“ einrichten, in dem Universitätskliniken und Forschungsgemeinschaften zusammenarbeiten. In einem zweiten Schritt soll auf dem MDC-Gelände in Berlin-Buch dann ein "Nationales Institut für kardiovaskuläre Erkrankungen“ errichtet werden. Bundesforschungsministerin Annette Schavan sagte ihre Unterstützung zu.
Die verstärkten Forschungsanstrengungen im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen kündigte Walter Rosenthal in seiner ersten Rede als Stiftungsvorstand des MDC an. Der Mediziner, der zuvor das Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie führte, hatte Anfang Januar 2009 die Nachfolge von Krebsforscher Walter Birchmeier angetreten, der das MDC die vergangenen fünf Jahre geleitet hatte (mehr...). Die Herz-Kreislauf-Forschung sei in Deutschland „stark unterfinanziert“, sagte Rosenthal. So gebe die Helmholtz-Gemeinschaft, zu der das MDC gehört, jährlich 210 Millionen Euro für die Gesundheitsforschung aus. Der größte Teil davon fließt mit 40 Prozent in die Krebsforschung, aber nur zehn Prozent in die Herz-Kreislauf-Forschung.
Nationales Institut für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Das MDC, das innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft den Forschungsbereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen koordiniert, will deshalb nach den Worten von Rosenthal ein „Nationales Netzwerk für kardiovaskuläre Erkrankungen“ (NNKE) ins Leben rufen. Darin sollen die Universitätskliniken, die Helmholtz-Gemeinschaft, die Leibniz-Gemeinschaft und die Max-Planck-Gesellschaft eingebunden werden. Als zweiten Schritt will das MDC ein „Nationales Institut für kardiovaskuläre Erkrankungen“ (NIKE) auf dem Campus Berlin-Buch errichten.
Hochfeld-Magnetfeldresonanzanlage eingeweiht
Außerdem wollen das MDC und die Universitätsmedizin der Berliner Charité ihre Zusammenarbeit auf dem Gebiet der experimentellen und klinischen Forschung in Berlin-Buch noch verstärken. Sichtbares Zeichen der engen Kooperation ist die neue medizinische Hochfeld-Magnetresonanz-Anlage in Berlin-Buch, die von Bundesforschungsministerin Annette Schavan am 20. Januar eingeweiht wurde. Das 7-Tesla-Gerät für Untersuchungen an Menschen und ein 9,4-Tesla-Gerät für Tieruntersuchungen bilden den Nukleus des Experimental and Clinical Research Center (ECRC), das MDC und Charité gemeinsam auf dem Campus Berlin-Buch errichten. Schavan sicherte Rosenthal bei der Gelegenheit hre Unterstützung beim Ausbau der Herz-Kreislauf-Forschung zu.