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BioPharma-Strategiewettbewerb: Zehn Konsortien in der Endrunde

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Innovative Pharmaentwicklung am Standort Deutschland stärken: Das ist das Ziel der "Pharma-Initiative für Deutschland" des BMBF. Quelle: Boehringer Ingelheim

29.02.2008  - 

Für die Entwicklung neuer Medikamente und medizinischer Diagnostika werden biotechnologische Verfahren immer wichtiger, doch bislang stammen nur wenige Biotech-Präparate aus Deutschland. Hier setzt der Strategiewettbewerb BioPharma an, den das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Sommer 2007 ausgeschrieben hatte. Unternehmerisch geführte Konsortien aus Wissenschaft und Wirtschaft waren aufgerufen, Ideen für neuartige strategische Konzepte vorzulegen, die die Entwicklung von Medikamenten effizienter machen. Nun stehen die Kandidaten für die Endrunde des zweistufigen Wettbewerbs fest: Aus insgesamt 37 Bewerbern wurden die besten zehn Konsortien ausgewählt.

Die Entwicklung von Medikamenten hat sich in den vergangenen Jahrzehnten enorm verändert: Mit fortschreitendem Einsatz biotechnologischer Methoden sind heute gänzlich neue therapeutische Ansätze denkbar. Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass sich solche Ansätze auch zunehmend wirtschaftlich lohnen: Im Jahr 2006 haben nach Angaben des Verbandes der forschenden Arzneimittelhersteller (VfA) Medikamente aus Biotechnologie-Laboren mit 3,1 Milliarden Euro zu 12% des Gesamtumsatzes der Pharmaindustrie in Deutschland beigetragen. 2006 hatten biotechnologisch erzeugte Präparate sogar einen Anteil von 31% an allen neu zugelassenen Arzneimitteln in Deutschland. So werden biotechnologische Impfstoffe zur Prävention von Krankheiten verwendet oder rekombinante Proteine zur Behandlung von Patienten mit chronischen, schweren und seltenen Krankheiten eingesetzt.

Dieser Film gibt einen kurzen Einblick, welche Chancen die Biotechnologie der Medizin eröffnen kann.Quelle: Fraunhofer IAIS im Auftrag des BMBF

Fast alle heutzutage erhältlichen Biotechnologie-basierten Medikamente stammen allerdings nicht aus Deutschland, der einst stolz getragene Titel „Apotheke der Welt“ gilt hierzulande längst nicht mehr.   Darüber hinaus gibt es grundsätzlich Bedarf nach neuen Formen der Zusammenarbeit, denn auch die großen Pharmafirmen allein schaffen es trotz immer größeren Investitionen in Forschung und Entwicklung nicht, konstanten Nachschub an innovativen Ideen zu liefern.

"Wir wollen die zielgerichtete Entwicklung neuer Medikamente und Therapien in Deutschland nachhaltig stärken. Dafür haben wir die Pharma-Initiative ins Leben gerufen", betonte Bundesforschungsministerin Annette Schavan am 29. Februar bei der Bekanntgabe der Ergebnisse aus Runde eins. Das Gesamtvolumen der Initiative beläuft sich auf mehr als 800 Millionen Euro, wobei 100 Millionen für den Strategiewettbewerb BioPharma reserviert sind.

BioPharma: Für die Medizin der ZukunftLightbox-Link

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Nach Ende der Runde eins - bis Anfang des Jahres mussten alle Bewerber ihre Unterlagen eingereicht haben - stehen nun die Kandidaten für die entscheidende zweite Runde fest. Wie das BMBF mitteilt, war die Resonanz groß: Insgesamt 37 Bewerbungen hatte ein international besetztes Gutachtergremium zu bewerten. Letztlich konnten sich zehn Konsortien (siehe Tabelle) mit ihren Ideen durchsetzen. In den kommenden vier Monaten erhalten sie bis zu 100.000 Euro, um detaillierte Konzepte auszuarbeiten. Am Ende werden bis zu fünf Siegerkonsortien ausgewählt, die für die Umsetzung ihrer Ideen innerhalb von fünf Jahren insgesamt 100 Millionen Euro Fördergelder vom BMBF erhalten können.

Endrunden-Kandidaten: Breites Spektrum abgedeckt

Inhaltlich decken die Endrundenkandidaten ein breites medizinisches Spektrum ab: Medikamente gegen Krebs und neurologische Erkrankungen stehen ebenso auf der Agenda wie die Entwicklung innovativer Impfstoffe oder Biomarker für die Diagnose von Krankheiten sowie der Aufbau neuartiger Infrastrukturen für klinische Studien. Für die Kooperationen haben viele Pharmaunternehmen und Biotechnologie-Firmen zusammengefunden. "Das zeigt: Wir haben wirksame Impulse für effiziente Partnerschaften in der Arzneimittelentwicklung gegeben", sagte Schavan. Die wichtigsten Kriterien bei der Auswahl der Konsortien waren das Profil und die Leistungsfähigkeit der eingebundenen Partner, die infrastrukturellen Voraussetzungen, ein Kooperationskonzept, das den Partnern Vorteile im internationalen Wertbewerb verspricht sowie die Neuheit, die Originalität und das Marktpotential der geplanten therapeutischen Entwicklungen. Entscheidend dabei war insbesondere, ob es sich bei den Konzepten um realistische strategische Ideen mit Modellcharakter handelt.

Übersicht über die ausgewählten Kandidaten:

AntragstellerKonsortialpartnerThema
Universität Bonn6 Forschungseinrichtungen
(Uni / Klinik / Forschungszentrum)
1 große Pharmafirma
2 mittelständische Biotechnologie-unternehmen (KMU)
Innovative Therapeutika und Diagnostika für neurodegenerative Erkrankungen "NEUROPHARMA"
Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), Braunschweig4 Forschungseinrichtungen
1 große Pharmafirma
1 KMU
Allianz für Antiinfektiva, Chemotherapeutika and Vakzine
Kinaxo GmbH, Martinsried2 Forschungseinrichtungen
1 große Pharmafirma
2 KMU
Kombination von innovativen Technologien und Therapieverfahren zur zielgerichteten Behandlung von soliden Tumoren
Bionamics GmbH, Kiel1 Forschungseinrichtung
1 große Pharmafirma
3 KMU
(NEU)2 - Neue Wirkstoffe gegen neurologische Erkrankungen
BIOPHARM GmbH, Heidelberg2 Forschungseinrichtungen
1 große Pharmafirma
2 KMU
IMPACT, Immunglobuline in der Krebstherapie
CureVac GmbH, Tübingen3 KMUMessenger RNA-Therapeutika

Targos GmbH, Kassel

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BioTeZ Berlin Buch GmbH,  Berlin2 Forschungseinrichtungen
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Der Recovery-ELISA - Eine neue Plattform der Therapieoptimierung und der personalisierten Medizin von Therapieantikörpern
Max-Planck-Innovation GmbH, München1 Forschungseinrichtung
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Bayer Schering AG, Berlin5 Forschungseinrichtungen
1 große Pharmafirma
3 KMU
Biopharma Onkovir Konsortium


 

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