BMBF-Programm BIONA: Zweite Ausschreibung gestartet
18.12.2007 -
Auf zahlreiche Fragen, mit denen sich Ingenieure beschäftigen, hat die Natur verblüffende Antworten parat. Wie kann der Luftwiderstand an den Enden von Tragflächen oder Propellern gesenkt werden? - Die Konstruktion des Vogelflügels zeigt es. Wie können hochwirksame Miniaturantriebe für Roboter entwickelt werden? - Die Bewegung und Steuerung von Insektengelenken bildet die Vorlage. Seit 2006 greift das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) dieses Potenzial der Bionik mit der Fördermaßnahme "BIONA - Bionische Innovationen für nachhaltige Produkte und Technologien" auf. Nun können sich in einer zweiten Ausschreibung erneut praxistaugliche Projekte mit bionischem Ansatz um eine Förderung bewerben. Dafür stehen bis zu 20 Millionen Euro zur Verfügung.
Von der Natur abgeschaut: Der BMBF-Wettbewerb "Bionik - Innovationen in der Natur" soll anwendungsorientierten den Sprung in die Praxis erleichtern. Im Juni wurden erneut sechs Projekte für eine Förderung ausgewählt. Mehr |
Die Bionik lebt von ihrer interdisziplinären Ausrichtung - Anwendungen von natürlichen Strategien können im Automobilbau ebenso Eingang finden wie in der Medizin, im Textilbereich oder der Luft- und Raumfahrtechnik. Wesentlich dabei ist vor allem, dass die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse Eingang in die Praxis finden. Um diesen Prozess zu verstärken, investiert das BMBF bis zum Jahr 2010 insgesamt 50 Millionen Euro in die Bionik-Forschung in Deutschland. Neben dem Ideenwettbewerb „Bionik - Innovationen in der Natur“ gehört dazu unter anderem auch das neue Förderprogramm „BIONA“. Hiermit soll vor allem dazu beigetragen werden, dass die Bionik für wettbewerbsfähige, umweltschonende, wirtschaftliche und nachhaltige Innovationen ausgeschöpft wird. Gefördert wird dabei die Umsetzung bionischer Ansätze in Prototypen und Demonstrationsmodelle als Wegbereiter für eine industrielle und wirtschaftliche Anwendungen. Dazu sollen strukturelle, funktionale und verfahrenstechnische Prinzipien aus der belebten Natur in wettbewerbsfähige Produkte und Verfahren weiter entwickelt werden.
BIONA ist dabei nicht auf eine spezielle Branche festgelegt. Anwendungsorientiere Forschergruppen, die sich für eine Förderung bewerben wollen, können in der Nanotechnologie, der Biotechnologie, der Mikrosystemtechnik, den Optische Technologien sowie den Werkstoff- und Produkttechnologien arbeiten.
Tauchen ohne nass zu werden: Die Wasserspinne dient Forschern aus Bonn als Vorbild für die Entwicklung neuer Beschichtungen für Schiffsrümpfe. Der Film ist Teil einer DVD, die in unserem Bestellservice kostenlos angefordert werden kann.Quelle: youtube.de
Mit BIONA werden vor allem Projekte in folgenden Bereichen unterstützt: Materialien und Stoffe, dynamische Systeme, statische Konstruktionen, Prozesse, Datenübertragung und -verarbeitung oder Organisationsformen. Vorschläge aus anderen Bereichen sind aber ebenso willkommen. Eine Beteiligung von klein- und mittelständischen Unternehmen ist ausdrücklich erwünscht. Nachwuchsgruppen könnn sich ebenfalls für eine Förderung bewerben. Bis zum 29. Februar 2008 müssen erste Projektskizzen eingereicht werden. Die Koordination des Förderprogramms BIONA übernimmt der Projektträger Umweltforschung und Technik am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Hier erfahren Sie auch weitere Details zur Ausschreibung. Ansprechpartner ist Roland Keil (roland.keil@dlr.de) oder Peter Sliwka (peter.sliwka@dlr.de)