Wochenrückblick KW 46

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Im Gehirn von Alzheimerpatienten lassen Eiweißverklumpungen (hier braun angefärbt) Nervenzellen absterben. Tübinger Forscher haben einen Weg gefunden, wie sich die Verklumpungen verringern lassen. Quelle: Jucker/ Universitätsklinikum Tübingen

25.11.2007  - 

biotechnologie.de hat für Sie fünf aktuelle Nachrichten zur Biotech-Branche der vergangenen Tage zusammengefasst:

Tübinger Forscher entdecken neuen Therapieansatz bei Alzheimer +++ Helmholtz Gemeinschaft investiert 13 Millionen Euro in Spitzennachwuchs +++ Neues BMELV-Programm: Jährlich 20 Millionen Euro für innovative Züchtungsforschung +++ 190 Teilnehmer bei Kooperationsforum Drug Development in Würzburg +++ Große Deals zwischen Biotech-Unternehmen und Pharmaindustrie



Mehr zum Thema bei biotechnologie.de

Go-Bio-Projekt: Entwicklung von neuen Medikamenten gegen Chorea Huntington und Alzheimer (Prof. Wanker)

News: Rezeptor auf Nervenzellen als Zielscheibe für Behandlungen bei Gehirnverletzungen entdeckt

Tübinger Forscher entdecken neuen Therapieansatz bei Alzheimer: Im Gehirn von Alzheimer-Patienten kommt es zu Verklumpungen  und unlöslichen Ablagerungen eines speziellen Eiweißes, dem Protein Amyloid-beta. Dies führt wiederum dazu, dass Nervenzellen absterben und das Gehirn immer mehr an Funktionsfähigkeit verliert. Forscher um Professor Mathias Jucker vom Hertie-Institut für klinische Hirnforschung der Universität Tübingen haben nun unter dem Dach des vom BMBF finanzierten Nationalen Genomforschungsnetzes herausgefunden,  dass offenbar das Eiweiß Cytastin C die Bildung dieser Verklumpungen verringern kann. Wie die Forscher im Fachmagazin Nature Genetics (2007, 18. November, Online) berichten, bindet Cytastin C Amyloid-beta und hemmt damit dessen Anhäufung. Dies geht einher mit der Beobachtung, dass Alzeimer-Patienten über einen verringerten natürlichen Cytastin-Spiegel verfügen. Jucker hofft, dass langfristig neue Therapien auf der Basis von Cytastin-C-Analoga entwickelt werden können.
Mehr Informationen beim NGFN: hier klicken


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Helmholtz Gemeinschaft: Vernetzung zwischen Einrichtungen stärken

Helmholtz Gemeinschaft investiert mehr als 13 Mio. Euro in Nachwuchs: Die Helmholtz Gemeinschaft hat 13 neue Nachwuchsgruppen in den Arbeitsfeldern Energie, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie sowie Luftfahrt und Weltraum mit Spitzennachwuchswissenschaftlern aus dem In- und Ausland besetzt. Diese Stellen sind mit einem Jahresbudget von mindestens 250.000 Euro über fünf Jahre und der Option einer unbefristeten Anstellung (Tenure Track Option) ausgestattet, ingesamt konnten vier deusche Forscher aus dem Ausland zurückgeholt werden. Vier Arbeitgruppen wurden in der Gesundheitsforschung vergeben: Dr. Holger Rauhut (Uni Wien) geht an das GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit und die TU München (Thema: "Sparse reconstruction in photoacoustic imaging and NMR spectroscopy"); Dr. Lars Zender (Cold Spring Harbor Laboratory, New York) wird am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung und der Medizinischen Hochschule Hannover arbeiten (Thema: "Senescence Surveillance in chronic hepatitis and heoatocellular carcinoma- Biological significance in liver cancer suppression and treatment"); Dr. Francesca M. Spagnoli (Rockefeller University, New York) und Dr. Mathew N.Poy (ETH Zürich) gehen beide zum Max-Delbrück-Centrum und an die Charité Berlin (Thema: "Molecular and Cellular Basis of Embryonic Development"/ "microRNA and Molecular Mechanisms of Metabolic Diseases")

Mehr Informationen bei der Helmholtz Gemeinschaft: hier klicken



BMELV startet neues Förderprogramm zu innovativen Züchtungsstrategien:
Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) hat ein neues Förderprogramm zur Entwicklung innovativer Ansätze bei der Züchtung von Nutztieren gestartet, das ergänzend zum BMBF-Programm FUGATO anwendungsnahe Forschungsprojekte unterstützen soll und mit einem Budget von 20 Millionen Euro pro Jahr ausgestattet ist. Die Züchtung gentechnisch-veränderter Tiere wird im Rahmen des BMELV-Programms nicht gefördert. Die Koordination des Programms liegt beim Projektträger Innovationsförderung an der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Ansprechpartner ist Dr. Holger Stöppler-Zimmer: innovation@ble.de.

Mehr Informationen beim BLE: hier klicken


Kooperationsforum Drug Development in Würzburg:
Rund 190 Teilnehmer aus Wissenschaft und Wirtschaft sind der Einladung von Bayern innovativ zum Kooperationsforum „Drug Development“ gefolgt, das am 20. November in Würzburg stattfand. Neben Vertretern aus der Pharmaindustrie (Boehringer Ingelheim, Sanofi Aventis, Bayer Schering, Merck Serono) waren eine Reihe von Biotech-Unternehmen, Start-Ups und Wissenschaftlern anwesend, um ihre Strategien der Therapieentwicklung vorzustellen. Axel Haase, Präsident der Universität Würzburg, nahm die Veranstaltung zum Anlass, die neu geordnete Arbeit der Bayerischen Patentallianz GmbH vorzustellen, die seit Januar 2007 aus der früheren, bei der Fraunhofer Gesellschaft angesiedelten Verwertungsagentur Bayern Patent hervorgegangen war. Ab 2008 sollen die derzeit sechs Mitarbeiter auf insgesamt 25 Patentmanager aufgestockt werden und künftig für die Patentverwertung aller elf bayerischen Hochschulen und 17 Fachhochschulen zuständig sein. Nach Angaben von Interimsgeschäftsführer Haase hat die GmbH ein jährliches Budget von 4 Millionen Euro, das mit Geldern des BMBF, des Freistaats Bayern sowie der EU finanziert wird.


Mehr Informationen zum Kooperationsforum: hier klicken
Mehr Informationen zur Bayerischen Patentallianz: hier klicken


Große Deals zwischen Biotech-Unternehmen und Pharmaindustrie:
Die einst im Umfeld der Biotech-Firma Qiagen in Düsseldorf gegründete, aber in den USA als Hauptsitz angesiedelte Coley Pharmaceuticals wird für 164 Millionen US-Dollar vom amerikanischen Pharmakonzern Pfizer übernommen, der sich damit insbesondere im Bereich Impfstoffe verstärken will. Wie die Unternehmen am 16. November berichtet haben, soll die Transaktion im ersten Quartal 2008 abgeschlossen sein. Für Überraschung sorgte auch die Schweizer Neurimmune Therapeutics AG, die 2007 aus der ETH in Zürich ausgegründet wurde und mit Karsten Henco einen Qiagen-Gründer als Hauptinvestor und Mitbegründer an Bord hat. Am 20. November verkündete das Biotech-Unternehmen nun eine Partnerschaft mit der US-Firma Biogen Idec im Wert von 380 Millionen US-Dollar zur Entwicklung von Alzheimer-Therapien.  Neurimmune wird anhand seiner Reverse-Translational-Medicine-Plattform (RTM) potenzielle therapeutische Antikörper identifizieren und Biogen Idec übernimmt die Verantwortung für die Entwicklung und Vermarktung sämtlicher Produkte.


Mehr Informationen bei Coley Pharmaceuticals: hier klicken
Mehr Informationen bei Neurimmune Therapeutics: hier klicken

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