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Molekulare Bildgebung: Innovationsallianz will 900 Millionen Euro investieren

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Bundesforschungsministerin Annette Schavan mit Vertretern der Industrie beim Auftakt der Innovationsallianz molekulare Bildgebung in Berlin. Quelle: BMBF

15.10.2007  - 

Die Molekulare Bildgebung gilt als eines der vielversprechenden Zukunftsfelder in der Medizin: Mit ihrer Hilfe lassen sich krankhafte Vorgänge im Körper bereits auf Zellebene sichtbar machen – und das teilweise lange vor dem Auftreten von ersten Krankheitssymptomen. Durch das Injizieren neuartiger Diagnostika können etwa verdächtige Moleküle oder auch entartete Zellkomplexe markiert werden. Mithilfe innovativer bildgebender Systeme  lassen sich die auffälligen Stellen im Körper sichtbar machen. Am Computer können diese Informationen schließlich ausgewertet und weitergeleitet werden. Um die Entwicklung der molekularen Bildgebung voranzutreiben, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit den Unternehmen Bayer-Schering, Boehringer, Zeiss, Storz und Siemens eine Allianz gebildet. Das BMBF wird 150 Millionen Euro zur Verfügung stellen, die Industriepartner 750 Millionen Euro.

"Ärzte werden künftig noch viel genauer in den menschlichen Körper blicken, Krankheiten früher erkennen und besser behandeln können als bisher. Dafür wird die Molekulare Bildgebung sorgen", sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan am 8. Oktober in Berlin zum Start einer gemeinsamen Initiative des Bundesforschungsministeriums mit den Unternehmen Bayer-Schering Pharma, Boehringer Ingelheim, Carl Zeiss, Karl Storz und Siemens. "Wir bündeln die Kräfte aus Wissenschaft und Wirtschaft, um diese Technologien schnell zum Wohl der Patienten einsetzen zu können." Die an der Technologie-Initiative beteiligten Unternehmen vereinen die drei Kernfelder der Molekularen Bildgebung: Sonden für die Bildgebung, bildgebende Systeme und Informationstechnologie.

Die Innovationsallianz Molekulare Bildgebung ist Teil des BMBF-Aktionsplans Medizintechnik und baut auf die bereits laufende direkte Projektförderung des BMBF zum Forschungs- und Innovationsfeld Medizinische Bildgebung in den Gesundheitsforschungs- und Technologieprogrammen auf. In den kommenden Jahren werden die Partner insgesamt 900 Millionen Euro in die molekulare Bildgebung investieren: Das Bundesforschungsministerium stellt insgesamt 150 Millionen Euro für die Fördermaßnahme MobiTech zur Verfügung, in der sich Verbundprojekte zwischen Industrie und Wissenschaft bewerben können. Die Ausschreibungsfrist für die erste Runde endet am 29. Februar 2008. Gefragt sind Projekte aus den Themenfeldern bildgebende Diagnostik, bildgebende Medizingeräte, Softwaresysteme und molekulare Bildgebung für die Arzneistoffentwicklung. (Mehr Informationen: hier klicken) Die beteiligten Unternehmen planen Investitionen in Höhe von 750 Millionen Euro.

Deutschen Medizintechnik-Standort stärken

Die Initiative soll den Weg zu innovativen Produkten und Dienstleistungen im Gesundheitswesen ebnen, indem sie den Austausch zwischen akademischer Grundlagenforschung sowie industriellen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im

Bereich der Molekulardiagnostik weiter intensiviert. Darüber hinaus eröffnen sich mit der Allianz neue Chancen im internationalen Wettbewerb: Schon heute sind deutsche Unternehmen sowohl im Medizingerätemarkt als auch im Markt für diagnostische Kontrastmittel Markt- und Technologieführer – mit 100.000 hoch qualifizierten Arbeitsplätzen in Deutschland sowie einer Exportquote von über 75 Prozent. Der Austausch von Know-how sowie die gemeinsame Entwicklung innovativer Technologien sollen helfen, führende Positionen am Weltmarkt weiter auszubauen.

Die Molekulare Bildgebung soll zukünftig gerade bei den Volkskrankheiten Krebs, bei Herz-Kreislauf- und Demenzerkrankungen frühere Diagnosen und bessere Therapien möglich machen. Denn mit ihrer Hilfe können Mediziner krankhafte Vorgänge bereits in der Zelle sichtbar machen und Krankheiten diagnostizieren, bevor die Symptome sichtbar werden. So ist schon heute bekannt, dass manche Krebsarten sich durch die Produktion verdächtiger Eiweiße bereits bis zu zehn Jahre vor dem Zeitpunkt im Körper nachweisen lassen, an dem sie sich zu einem sicht- oder fühlbaren Tumor entwickeln. Werden diese Eiweiße frühzeitig erkannt, lassen sich Therapien besser und gezielter planen sowie schonender und kostengünstiger gestalten. Nicht zuletzt kann die Molekulare Bildgebung auch bei der Erfolgskontrolle einer Behandlung sowie bei der Entwicklung neuer Medikamente entscheidende Verbesserungen bringen.

 

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