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German Accelerator Life Sciences: Vier Startups ausgesucht

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Der German Life Science Accelerator will deutschen Startups in den USA helfen, Kontakte zu Investoren und Kooperationspartnern zu knüpfen. Quelle: y.sawa/ wikimedia

13.01.2016  - 

Die ersten vier Unternehmen, die am Programm des German Accelerator Life Sciences teilnehmen, stehen fest und wurden während der JP Morgan Healthcare Conference in San Francisco bekanntgegeben. Zu den Kandidaten zählen die zwei Biotech-Firmen Ayoxxa Biosystems und Pepperprint sowie die auf Digital Health spezialisierten Unternehmen Personal Medsystems und Sonormed.

Der German Accelerator Life Sciences (GALS) ist ein Baustein einer größeren Initiative des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi), die Unternehmertum im Hightech- und Life Sciences-Bereich unterstützt. Mit einem hehren Vision geht er in die erste Programmrunde. „Unser Ziel ist es, Erfolgsgeschichten zu schreiben, die andere Gründer motivieren und Investoren sowie die breite Öffentlichkeit überzeugen, an Deutschlands Zukunft als führender Innovationsstandort in der Medizin zu glauben“, fasst Christoph Lengauer, der Geschäftsführer von GALS die Aufgabe zusammen. Der in Cambridge, Massachusetts, angesiedelte Accelerator soll hiesigen Bio- und Medtechfirmen als Sprungbrett für die Expansion in die USA dienen und das Interesse von US-Investoren an deutschen Hightech-Start-ups wecken.

Ayoxxa: Proteomik-Technologie im Pharmamarkt etablieren

Mitte Januar wurden nun die ersten vier Unternehmen ausgewählt, die in den kommenden 12 Monaten ein speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Programm durchlaufen. Das Kölner Unternehmen Ayoxxa Biosystems GmbH hofft beispielsweise auf zusätzlichen Schub für die Vermarktung der hauseigenen Protein-Multiplextechnologie Lunaris, berichtet Geschäftsführer Andreas Schmidt in San Francisco: „Die Zusammenarbeit mit den erfahrenen Mentoren und Beratern aus dem GALS-Netzwerk kann uns viele Türen öffnen und wird Ayoxxa dabei helfen, den Markt und die Investoren in den USA besser zu verstehen.“ Schon im Sommer hatte Gründer Andreas Schmidt beim Family Day des High-Tech-Gründerfonds betont, dass man sich mit der hauseigenen Proteomik-Technologie künftig nicht mehr nur auf die akademische Zielgruppe beschränken will: „Ähnlich wie im DNA-Bereich geht es darum, mit einer Enabling-Technologie medizinische Anwendungen voranzutreiben. Diesen Schritt wollen wir in der Proteomik gehen.“ Gegenüber der Konkurrenz sieht sich Schmidt gut aufgestellt: „Keiner kann so einfach und schnell so viele Moleküle in so winzigen Mengen parallel messen.“ Dies soll für begleitende Diagnostik – etwa im Augenbereich – genutzt werden. Einige der Top-Ten-Pharmafirmen sind bereits Kunde. „Wir stehen an einem Wendepunkt“, so Schmidt. Das  US-Büro in Boston ist eröffnet. Dies soll den Zugang zum US-Investorenmarkt erleichtern, denn der Kapitalbedarf ist hoch: Mindestens 20 Mio. Euro und mehr peilt Schmidt für die aktuelle Finanzierungsrunde an - mit dem in Cambridge angesiedelten GALS erhält die Firma hier nun weitere Unterstützung.

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Pepperprint: Biochips aus dem Drucker

Das zweite Biotech-Unternehmen im Accelerator wird die Heidelberger Pepperprint sein. Im Fokus der Firma steht die Herstellung von peptidbasierten Biochips, die in der Forschung oder Medikamentenentwicklung eingsetzt werden.  Ein Team aus Wissenschaftlern vom Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg und dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) in Stuttgart hat eine Art Drucker für Biochips entwickelt, um die Herstellungskosten zu verringern (mehr...). Eigenen Angaben zufolge ermöglicht Pepperprint erstmals den breiten und effizienten Einsatz von Peptidmicroarrays für Anwendungen wie das Epitopmapping von Antikörpern, die Antikörperprofilierung in Seren, die Impfstoffentwicklung und die Suche nach neuen Biomarkern und peptidischen Wirkstoffen.

Deutsche Startups sollen vom Digital Health-Boom profitieren

Neben der Biotechnologie werden auch zwei Firmen im Bereich Digital Health vom GALS profitieren. Digital Health ist derzeit ein spannendes Thema, auch viele Pharmafirmen steigen in das Feld ein. Aber was bringt es eigentlich? (mehr...). Die 9th Berlin Conference will sich Mitte Februar genau dieser Frage widmen und das Potential für Biotech- und Pharmafirmen ausloten. „Manche Technologien und Geschäftsmodelle haben in den USA bessere Chancen als in Deutschland oder Europa. Digital Health-Startups dürften ein gutes Beispiel hierfür sein. Während Europa noch zögert, haben die USA bereits gezeigt, dass sie für die digitale Zukunft des Gesundheitswesens bereit sind“, kommentiert GALS-Geschäftsführer Christoph Lengauer. Für die erste Runde wurden nun die Firmen Persomed Systems und Sonormed ausgewählt. Letztere hat sich erst im Herbst die Erstattung ihrer Tinnitus-App durch eine Krankenkasse gesichert. (mehr Infos bei medtech-zwo.de)  Jörg Land, Geschäftsführer von Sonormed, erklärt: „In unserem Heimatmarkt haben wir bereits viel erreicht, sehen jedoch, dass wir hier Geduld bei der Etablierung von Strukturen für digitale Gesundheitsprodukte brauchen. Im US-Markt findet man eine große Akzeptanz für neue Technologien, eine hohe Umsetzungsgeschwindigkeit und somit eine Chance für unser Unternehmen. Der GALS ist eine entscheidende Stütze für diesen Schritt, um den anspruchsvollen Markteintritt von Boston aus anzugehen.“

Personal Medsystems in Berlin und Frankfurt wiederum hat eine mobile EKG-App namens Cardiosecur entwickelt, deren Präsentation bei der Medica App Competition 2015 nicht alltäglich war (mehr...). Die App erlaubt es sowohl Patienten als auch Ärzten, sofort und ortsungebunden EKG-Profile durchzuführen und abzulesen. Cardiosecur ist laut eigener Aussage das erste und einzige 22-Kanal-EKG-System, das mit nur 4 Elektroden funktioniert. Mit ihrer App haben die Deutschen im Dezember den 2. Platz des ICI Innovation Awards, einem der weltweit wichtigsten Awards für Medical Interventions Startups, in Tel-Aviv belegt.

Für den High-Tech-Gründerfonds ist die Auswahl der Firmen eine besondere Auszeichnung, denn alle vier gehören zum wachsenden Life Science-Portfolio des Frühphasenfinanzierers. Dort ist man über den Erfolg der eigenen Beteiligungen erfreut, betont Geschäftsführer Michael Brandkamp. „Der HTGF hat GALS bereits in der Konzeptions- und Planungsphase begleitet und unterstützt. Nun sind wir gespannt, erste Erfolge unserer Unternehmen im US-Markt zu sehen.“

© biotechnologie.de/sw
 

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