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Wochenrückblick KW 21

26.05.2014

Sechs neue SFB mit Fokus Biomedizin

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Die DFG wird sechs neue Sonderforschungsprojekte im Bereich der Lebenswissenschaften fördern. Quelle: Martin Joppen - VFA/ ©SL

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert 13 neue Sonderforschungsbereiche, sechs davon beschäftigen sich mit biomedizinischen Themen.

Die neuen Sonderforschungsbereiche werden mit insgesamt 93,1 Millionen Euro und über einen Zeitraum von zunächst drei Jahren und neun  Monaten gefördert. Das hat der Bewilligungsausschuss der DFG auf seiner Frühjahrssitzung in Bonn entschieden. Das Paket enthält zudem eine 20-prozentige Programmpauschale für indirekte Kosten aus den Forschungsprojekten. Darüber hinaus stimmte der Ausschuss für die Verlängerung von 19 SFB für jeweils eine weitere Förderperiode. Damit unterstützt die DFG ab Oktober 2014 insgesamt 245 Sonderforschungsprojekte. 42 Prozent aller Förderungen betreffen somit Projekte aus dem Bereich der Lebenswissenschaften.

Die sechs SFB zur Biomedizin im Überblick:

  • Der SFB  „Reaktive Metabolite als Ursache diabetischer Folgeschäden“ befasst sich mit den Spätfolgen der Diabetes und entwickelt dafür neue diagnostische und therapeutische Strategien. Die Forscher (Koordinator. Universität Heidelberg) setzen dabei auf reaktive Metaboliten, die als diagnostische Marker besser geeignet aber auch ursächlich für diabetische Spätfolgen sind.
  • Heidelberger Forscher werden außerdem in dem SFB „Integrative Analyse der Replikation und Ausbreitung pathogener Erreger“ an neuen Strategien zur Kontrolle von Infektionskrankheiten wie AIDS, Malaria, Hepatitis und Grippe arbeiten. Nicht die Ursachen der Erkrankung, sondern die Gegenmaßnahmen des Wirts stehen hierbei im Fokus der Forschung.
  • Der SFB „Chemische Mediatoren in komplexen Biosystemen“ wird erstmals nicht einzelne Organismen und Systeme, sondern ausschließlich die Kommunikation zwischen den Biosystemen untersuchen. Der von Forschern der Friedrich-Schiller-Universität Jena koordinierte SFB hat zum Ziel, diese Biosysteme gezielt manipulieren zu können.
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News: Neun neue SFB zur Biomedizin

News: DFG fördert sechs neue SFB zu Lebenswissenschaften

  • Das Forschungsprojekt „Steuerung der Körperhomöostase durch TRP-Kanal-Module“ (Koordinator: Ludwig-Maximilians-Universität München) erforscht, warum die Proteinfamilie der TRP (Transient receptor potential)-Kanäle bei einem sehr ähnlichen Aufbau unterschiedlichste physiologische Funktionen ausüben. Damit soll die Grundlage für die Entwicklung neuer Pharmaka und auch neue Therapieansätze für verschiedene Organerkrankungen gelegt werden.
  • Die Verbesserung der vaskulären Prävention und Therapie bei arteriellen Gefäßerkrankungen wie Schlaganfall steht im Zentrum des SFB „Atherosklerose: Mechanismen und Netzwerke neuer therapeutischer Zielstrukturen“.(Koordinator: Ludwig-Maximilians-Universität Münster) Hierbei geht es um ein besseres Verständnis der molekularen Netzwerke in der Atherogenese, Atheroprogression und Atherothrombose.
  • Im SFB „Entwurfs- und Konstruktionsprinzipien in Biologie und Architektur. Analyse, Simulation und Umsetzung“ (Koordinator: Universität Stuttgart) sollen Möglichkeiten untersucht werden, um die Leistungsfähigkeit technischer Konstruktionen zu verbessern und die Eigenschaften natürlicher Strukturen in Architektur und Technik zu übertragen. Das Wissen soll zu einem besseren Verständnis der durch „reverse Bionik“ gewonnenen Erkenntnisse der Funktion biologischer Strukturen führen. 

© biotechnologie.de/bb

Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

Deutschland Top im Innovationen-Ranking

Fast 3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes fließen hierzulande in Forschung und Entwicklung. Damit ist Deutschland bei Innovationen weltweit Spitze.  <ic:message key='Bild vergrößern' />
Fast 3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes fließen hierzulande in Forschung und Entwicklung. Damit ist Deutschland bei Innovationen weltweit Spitze. Quelle: JiSIGN - Fotolia /©SL

Deutschland zählt weltweit zu den führenden Innovationsnationen. Das geht aus dem am 21. Mai vom Regierungskabinett verabschiedeten Bundesbericht „Forschung und Innovation“ hervor.

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) summieren sich in Deutschland auf 79 Milliarden Euro im Jahr – das entspricht 2,96 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Damit ist das in der EU-Strategie „Europa 2020“ festgesetzte Ziel, eine Quote von 3 Prozent zu erreichen, praktisch erfüllt. „Wir sind im Wettbewerb um die besten Ideen und die klügsten Köpfe sehr erfolgreich“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka anlässlich der Vorstellung des Berichts in Berlin. Eine ganze Reihe von Indikatoren belegen aus Sicht der Regierung die hiesige Innovationskraft: So liegt Deutschland bezogen auf transnationale Patentanmeldungen mit insgesamt 29.000 Patenten an dritter Stelle hinter den USA (55.000 Patente) und Japan (48.000 Patente). Zudem sind zwischen 2005 und 2012 allein in der Forschung 114.000 neue Arbeitsplätze entstanden. In den Lebenswissenschaften bestimmen zwei große Ausgabenposten das Bild. Im Bereich der Gesundheitsforschung und -wirtschaft summierten sich die F&E-Ausgaben des Bundes 2012 auf rund 1,795 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,694 Milliarden Euro, +5,9 Prozent. Auf den Förderbereich Bioökonomie entfielen 261,8 Millionen Euro (Vorjahr: 225,6 Millionen Euro, +16,0 Prozent).

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In dieser Legislaturperiode wird die Bundesregierung zusätzlich 9 Milliarden Euro in Bildung und Forschung investieren, kündigte die Ministerin an. Auf eine weitere Steigerung der Forschungsausgaben jenseits der Drei-Prozent-Marke wollte sie sich allerdings nicht festlegen lassen. „Den Ehrgeiz haben wir, aber wir fassen das nicht in einer festen Zahl“, so Wanka. Aus Sicht der Politik widerlegt der Bundesbericht auch einen Großteil der Kritik des im vergangenen Februar veröffentlichten Gutachtens der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI). Diese hatte damals vor allem mangelnde Karrierechancen und eine relativ geringe Bezahlung ausländischer Forscher moniert. Es müsse noch viel getan werden, um diese Fachkräfte  auch dauerhaft in Deutschland zu halten, hieß es.

© biotechnologie.de/bk

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Nahrung und Licht verändern Mäuseerbgut

Die ursprünglich wildlebenden Mäuse leben im Experiment in einer der Natur nachempfundenen Umgebung in Versuchsräumen statt in Käfigen. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Die ursprünglich wildlebenden Mäuse leben im Experiment in einer der Natur nachempfundenen Umgebung in Versuchsräumen statt in Käfigen. Quelle: A. Börsch-Haubold

Fetthaltige Nahrung und viel Tageslicht hinterlassen charakteristische Spuren im Erbgut, wie Evolutionsbiologen aus Plön herausgefunden haben.

Für den Nachweis solcher epigenetischer Veränderungen hatten Forscher vom Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie in Plön zwei Gruppen von Mäusen in halb-natürlichen Gehegen mit unterschiedlichem Futter und Lichtverhältnissen aufwachsen lassen und acht Monate beobachtet. Für ihre Untersuchung wählten sie Jungtiere aus, deren Eltern bereits während des Experiments geboren wurden. Die eine Gruppe wurde dabei mit Futter versorgt, das einen Fettanteil von elf Prozent enthielt, während  die anderen Nager mit Nahrung versorgt wurden, die doppelt so fetthaltig war. Bei letzterer Tiergruppe wurden zudem die Lichtverhältnisse an einen 18-Stunden-Tag  wie im Sommer üblich angepasst. Wie die Forscher im Fachjournal PLOS One (2014, Online-Veröffentlichung) berichten, analysierten sie das Muster der Lysin-Methylierung der Histone im gesamten Erbgut von Zellen in der Leber.

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Das Ergebnis: Stoffwechsel-Gene in der Leber wurde aktiv, mit denen die Tiere die energiereiche Nahrung effektiver verwerten konnten. Das veränderte Verhältnis von Fett, Kohlenhydraten und Protein in der Nahrung führt also nicht dazu, dass Markierungen abgebaut oder neu gesetzt werden. "Eine gesunde Leberzelle ist und bleibt eine gesunde Leberzelle - zusätzliche epigenetische Marker würden vermutlich eine krankhafte Veränderung darstellen", erklärt Max-Planck-Forscherin Angelika Börsch-Haubold. Die Wissenschaftler hatten dafür sowohl die Datenbank als auch die Analyse-Programme entwickelt. Mit deren Hilfe konnten sie nachweisen, dass epigenetische Markierungen von Stoffwechsel- und ihren Steuerungs-Genen auf das Futter reagierten. Dabei wurden Steuerungsgene für den Fett- und Cholesterin-Stoffwechsel sowie für die Gallenflüssigkeit aktiviert. Die Forscher stellten aber auch fest, dass diese Veränderungen nicht an die Nachkommen weitergegeben wurden. Während Hungerperioden Spuren im Erbgut hinterlassen können, werden die Nachkommen danach von weniger drastischen Ereignissen wie hier getestet verschont. "Unsere Studie zeigt somit zum ersten Mal, wie natürliche Umweltveränderungen das Erbgut von Wildtieren beeinflussen", so Börsch-Haubold. Auch beim Menschen könnten solche Umweltschwankungen epigenetische Markierungen regulieren. Als nächstes wollen die Max-Planck-Forscher untersuchen, in welchem Lebensabschnitt die Umwelt das Epigenom verändert.
 

© biotechnologie.de/bb

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Roche investiert 90 Millionen Euro in Mannheim

Roche modernisiert seinen Standort in Mannheim (hier eine Luftaufnahme) und investiert Millionen für ein neues Laborgebäude. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Roche modernisiert seinen Standort in Mannheim (hier eine Luftaufnahme) und investiert Millionen für ein neues Laborgebäude. Quelle: Roche / ©SL

Der Pharmakonzern Roche investiert 90 Millionen Euro in ein neues Laborgebäude in Mannheim und treibt damit sein Programm zur Modernisierung der deutschen Standorte voran.

Auf einer Fläche von 14.000 Quadratmetern soll bis Herbst 2016 das neue Laborgebäude in Mannheim entstehen und Platz für 600 Mitarbeiter bieten. Das teilte Roche am 19. Mai mit. In dem neuen Gebäudekomplex will der Pharma- und Diagnostik-Bereich von Roche künftig Qualitätskontrollen und langfristige Stabilitätsprüfungen ihrer Produkte durchführen. Der Konzern rechnet eigenen Angaben zufolge mit einem Anstieg der Qualitätskontrollen im Pharma-Bereich von jährlich zehn Prozent. Mit dem Neubau, der fünf Altbauten ersetzt, will das Schweizer Unternehmen den steigenden regulatorischen Anforderungen der Behörden aber auch den eigenen hohen Qualitätsansprüchen gerecht werden. „Die Herstellungsmengen von Diagnostik- und Pharmaprodukten an unseren Standorten Mannheim und Penzberg steigen kontinuierlich. Parallel zum Ausbau der Produktionskapazitäten bauen wir daher auch die Laborkapazitäten aus", erklärt Roche-Diagnostics-Sprecherin Ursula Redeker die Investition.

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Bereits im vergangenen Jahr hatte der Pharmakonzern Investitionen in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro für die Standorte in Mannheim und Penzberg zu gesagt. Davon fließen etwa 90 Millionen Euro auch in ein neues Diagnostika-Produktionsgebäude sowie Verpackungsanlagen für immundiagnostische Produkte. In den vergangenen fünf Jahren hat der Schweizer Konzern rund 1,8 Milliarden Euro in seine deutschen Standorte investiert, davon rund eine Milliarde Euro in Mannheim. „Die kontinuierlichen Investitionen sind ein Bekenntnis des Roche-Konzerns zu den deutschen Standorten, das wir uns immer wieder neu verdienen müssen", so Redeker. Das Unternehmen beschäftigt weltweit etwa 85.000 Mitarbeiter, darunter über 14.000 in Deutschland. Am Standort Mannheim sind über 7.800 Mitarbeiter beschäftigt.

© biotechnologie.de/bb

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