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Krebskongress: Maßgeschneiderte Therapien auf dem Vormarsch

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Maßgeschneiderte Therapien bei der Behandlung von Tumoren haben die Überlebenschancen von Krebspatienten deutlich verbessert. Quelle: vitanovski - Fotolia/ ©SL

20.02.2014  - 

Die Diagnose Krebs versetzt Betroffene bis heute in Angst. Doch die Überlebenschancen von Krebspatienten waren nie besser. Maßgeschneiderte Therapien bei der Behandlung von Tumoren haben entscheidend dazu beigetragen, dass die Lebenserwartung der Betroffenen in Deutschland und anderen Ländern steigt. Beim 31. Deutschen Krebskongress, der noch bis zum 22. Februar in Berlin stattfindet, wird erneut deutlich: Die personalisierte Medizin ist in kaum einem Therapiefeld so relevant wie in der Krebsmedizin.

Der personalisierten Medizin gehört die Zukunft. Das wird beim diesjährigen Krebskongress in Berlin deutlich. Denn das Wissen um die genetische Veranlagung eines Patienten ist eine wesentliche Voraussetzung für eine individualisierte und damit optimale Behandlung eines jeden Kranken. Der Präsident des Deutschen Krebskongresses, Michael Hallek, brachte es bei der Auftaktveranstaltung vor Journalisten auf den Punkt: „Molekularbiologisches Wissen ist für einen Mediziner heute wichtiger als das Latinum“. Auch wenn die genetische Diagnostik noch nicht in allen Therapiefeldern angekommen sei, ist Hallek überzeugt: Wenn man herausgefunden hat, dass bei einer bestimmten Krebssorte ein bestimmtes Medikament nur dann wirkt, wenn eine bestimmte Genveränderung stattgefunden hat, wird man das als Test fordern. Das fordern auch Zulassungsbehörden immer mehr“.

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Antikörper-Therapie erfolgreich bei Leukämie

Entsprechende Erfolge auf dem Gebiet gibt es bereits: Vor allem gegen Leukämien, Lungenkarzinome und schwarzen Hautkrebs sind schon viele Therapien vielversprechend und haben die Überlebenschancen von Krebspatienten deutlich verbessert. Bei einer Langzeitstudie am Universitätsklinikum Köln, dessen Direktor Hallek ist, wurde eine Gruppe von Patienten mit Chronischer Lymphomalen Leukämie (CLL) erstmals mit einer Kombination aus Chemo- und Antikörper-basierter Therapie behandelt. Das Ergebnis wird erstmals auf dem diesjährigen DKK präsentiert und zeigt: Durch den Antikörpereinsatz wurden die Leukämiezellen angegriffen. Diese Patienten lebten zwei Jahre länger als jene Teilnehmer, die einzig nur mit der Chemotherapie behandelt wurden. Der bei der Therapie verwendete neue Antikörper ist in den USA bereits zugelassen und soll demnächst auch in Europa die Genehmigung erhalten.„Es ist auch bei anderen Erkrankungen so, dass Antikörper sehr wahrscheinlich ein wichtiger Baustein der Tumortherapie sein werden“, betont Michael Hallek. Doch die Möglichkeiten von Antikörpern als therapeutisches Prinzip seien noch lange nicht ausgeschöpft. „Die Forschungsaktivitäten sind hier nicht ausreichend“. Besonders bei der Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs, Hirntumoren und Speiseröhrenkrebs sieht Michael Hallek im Gespräch mit biotechnologie.de noch einen „sehr großen Forschungsbedarf“. DVD: Individualisierte Medizin

Deutsche Krebspatienten leben länger

Die aktuellen Daten aus dem Krebsregister machen dennoch Mut. Die Zahl der Neuerkrankungen stagniert in Deutschland seit drei bis vier Jahren. Bei Prostata- und Brustkrebs sind die Fallzahlen stabil, bei Darmkrebs sogar rückläufig. „Die Zahlen zeigen, dass Krebserkrankungen zu einem gewissen Maße beeinflussbar sind“, sagte Klaus Kraywinkel vom Zentrum für Krebsregisterdaten auf der DKK-Auftaktsveranstaltung. Kraywinkel sieht darin auch einen Erfolg neuer Therapien.  Studien belegen: Krebspatienten werden im Durchschnitt heute 73 Jahre alt und leben damit zwei Jahre länger als noch vor 15 Jahren.  Die Überlebensrate deutscher Krebspatienten liegt laut einer internationalen Studie sogar im Spitzenbereich.

© biotechnologie.de/bb
 

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