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Wochenrückblick KW 36

09.09.2013

Systembiologie in Hamburg wird ausgebaut

Mit 13.000 Quadratmetern auf vier Stockwerken wird das neue Forschungsgebäude Platz für 182 Mitarbeiter bieten. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Mit 13.000 Quadratmetern auf vier Stockwerken wird das neue Forschungsgebäude Platz für 182 Mitarbeiter bieten. Quelle: Hammeskrause Architekten

Mit einem ersten Spatenstich wurde am 4. September der Startschuss für den Bau des millionenschweren neuen Zentrums für strukturelle Systembiologie (CSSB) in Hamburg gegeben.

Zwei Wissenschaftsgebiete sollen am CSSB miteinander verknüpft werden: die Aufklärung von Strukturen auf molekularer Ebene und ihr Zusammenwirken in biologischen Systemen. Auf diese Weise sollen Forscher künftig die Struktur von Krankheitserregern besser entschlüsseln und damit die Entwicklung neuer Therapien beschleunigen. Die vom Bundesforschungsministerium geförderten Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung sollen hierdurch neue Impulse erhalten, vor allem in der Infektionsforschung. Den feierlichen ersten Spatenstich haben Bundesforschungsministerin Johanna Wanka sowie die Vertreter der Länder Hamburg und Niedersachsen am 4. September bei einem offiziellen Festakt übernommen. „Die Bedeutung der Infektionsforschung nimmt in unserer globalisierten Lebenswelt stetig zu, sei es durch Reisen oder den intensiven Warenaustausch. Bakterien und Viren haben heute viel mehr und schnellere Kontakt- und Verbreitungsmöglichkeiten. Nur wenn wir lernen, wie diese Krankheitserreger funktionieren, können wir uns effektiv vor ihnen schützen. Mit dem Neubau schaffen wir dafür beste Forschungsbedingungen", betonte Wanka.

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Wochenrückblick: Saarland: Spatenstich für Pharmaforschungsbau

News: Berlin: Startschuss für Superinstitut BIG

Rund 36,5 Millionen Euro stellt das Bundesforschungsministerium für den Neubau zur Verfügung. Weitere rund 8,5 Millionen Euro stammen von der Hansestadt Hamburg, das Land Niedersachsen beteiligt sich mit etwa 5 Millionen Euro.  Bis 2016 soll das mehr als 13.000 Quadratmeter große Gebäude fertiggestellt sein. Auf vier Stockwerken finden sich dann 182 Arbeitsplätze für Wissenschaftler. Neben S2- und S3-Laborräumen wird es genügend Platz für vier Kryo-Elektronenmikroskope geben. Das neue Gebäude für das CSSB entsteht auf dem Gelände des Deutschen Elektronen-Synchrotrons, dem DESY-Campus in Hamburg-Bahrenfeld. Auf diese Weise haben die Forscher unmittelbar Zugriff auf die Röntgenlichtquelle Petra III. Sie ermöglicht es, Untersuchungen mit einer besonders hohen räumlichen Auflösung durchzuführen. Gleichzeitig bieten die dort angesiedelten Röntgenlaser FLASH und European XFEL erstmals die Möglichkeit, dynamische biologische Prozesse sehr detailliert in ihrem zeitlichen Verlauf zu beobachten.

© biotechnologie.de/bk

Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

Erster Impfstoff gegen MERS-Virus

Das MERS-Virus gehört zur Familie der Coronaviren, zu der auch das humanpathogene SARS-Virus zählt. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Das MERS-Virus gehört zur Familie der Coronaviren, zu der auch das humanpathogene SARS-Virus zählt. Quelle: CDC/Fred Murphy/Wikimedia Commons

Münchener Forscher haben gemeinsam mit niederländischen Kollegen den ersten Impfstoff gegen das 2012 entdeckte MERS-Coronavirus entwickelt.

Bisher führte das Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus (MERS-CoV) zu 108 Infektionen auf der arabischen Halbinsel. Es verursacht schwere Krankheitsverläufe mit Atemnot und Lungenentzündung, die zum Tod führen können. Ein Team um Professor Gerd Sutter vom Institut für Infektionsmedizin und Zoonosen an der Ludwig-Maximilians-Universität München hat in Zusammenarbeit mit dem Erasmus Medical Center Rotterdam und der Philipps Universität Marburg in den vergangenen Monaten einen möglichen Impfstoff gegen das Virus entwickelt.

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News: MERS: Virus-Spuren im Dromedar

Wochenrückblick: Infektionsweg von tödlichem Coronavirus entschlüsselt

Über ihre Erkenntnisse berichten die Wissenschaftler im Journal of Virology (2013, Online-Vorabveröffentlichung). „Der von uns entwickelte Impfstoffkandidat gegen das MERS Coronavirus ist der erste publizierte Impfstoff, der realistisch als Notimpfstoff im Menschen eingesetzt werden könnte, falls es zu einer Epidemie kommen sollte“, sagt Sutter. Der neue Impfstoff MVA-MERS-S wurde auf Basis des Modifzierten Vacciniavirus Ankara (MVA) entwickelt. Wie die Forscher in ihrem Beitrag berichten, war die Schutzwirkung in Tests mit Mäusen ausreichend, um eine Infektion mit dem Coronovirus zu verhindern. Eigentlich müsste nun nachgewiesen werden, ob der Impfstoff MVA-MERS-S auch schwere Lungenentzündungen verhindern könnte, die beim Menschen durch das Coronavirus ausgelöst werden. Doch bislang ist keine Tierart bekannt, die genauso empfänglich für das Virus ist wie der Mensch. „Wir haben den besten Impfstoff entwickelt, der bei derzeitigem Forschungsstand gemacht werden kann“, lautet daher das Fazit des Infektionsbiologen Sutter. Nach seiner Einschätzung könnte die Vakzine im Notfall direkt in die Produktion gehen.

© biotechnologie.de/bk

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BMBF: US-Kooperation in Regenerativer Medizin geht weiter

Mikroskopische Aufnahme induzierter neuronaler Stammzellen. Multipotente Stammzellen, die sich in verschiedene Gewebetypen verwandeln lassen, sind ein wichtiges Werkzeug der regenerativen Medizin. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Mikroskopische Aufnahme induzierter neuronaler Stammzellen. Multipotente Stammzellen, die sich in verschiedene Gewebetypen verwandeln lassen, sind ein wichtiges Werkzeug der regenerativen Medizin. Quelle: MPI für molekulare Biomedizin Münster

Das Bundesforschungsministerium setzt die Zusammenarbeit mit einer renommierten Stammzellforschungfördereinrichtung in den USA fort und ermöglicht deutschen Forschern damit internationale Kooperationsprojekte in der Regenerativen Medizin.

Dazu hat das BMBF eine neue Auflage einer Fördermaßnahme gestartet, auf deren Basis deutschen Forscher die Teilnahme an Verbundprojekten des California Institute for Regenerative Medicine (CIRM) ermöglicht wird. Mit den neuen Förderrichtilinien bekräftigt das BMBF das seit Oktober 2009 existiertende „Memorandum of Understanding“ mit dem CIRM. Aus der Beteiligung an bisherigen Ausschreibungsrunden werden bislang acht Projekte unterstützt (mehr...). Das CIRM gilt als die weltweit größte Fördereinrichtung für Stammzellforschung und regenerative Therapien. Durch die Förderung der internationalen Zusammenarbeit verspricht sich das BMBF, das Potenzial von Stammzellen besser zu erkunden und diese Erkenntnisse rascher in regenerative Verfahren für den klinischen Alltag zu überführen. Durch die Zusammenarbeit sollen insbesondere Produkt- und Prozessinnovationen für die Regenerative Medizin weiterentwickelt und eingehend geprüft werden. 

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Förderbeispiel: Gezielter neue Herzmuskelzellen herstellen

Dossier: Regenerative Medizin – Heilen mit Zellen

Die wissenschaftlichen Grundlagen müssen hierbei bereits gesichert sein. Ausgehend von einem wissenschaftlichen oder technischen Funktionsnachweis können daher Forschungs- und Entwicklungsprojekte  bis hin zur ersten klinischen Erprobung gefördert werden. Diese Projekte können hierbei grundsätzlich auf die derzeit üblichen CIRM-Forschungsinitiativen Early Translational, Disease Team oder Tools and Technologies abzielen. Gefördert werden industrieorientierte, vorwettbewerbliche Verbundprojekte, die sich im Rahmen der Ausschreibungen des CIRM mit Partnern in den Vereinigten Staaten zu effizienten und flexiblen Kooperationen zusammenschließen. Das heißt: Als Partner im Verbund muss mindestens ein deutsches Unternehmen beteiligt sein. Die Vorlagefristen für Projektskizzen orientieren sich an den jeweiligen CIRM-Ausschreibungen und werden entsprechend veröffentlicht. Ansprechpartner für Interessierte ist der Projektträger Gesundheitswirtschaft (Bereich Medizintechnik und Regenerative Medizin), die VDI Technologiezentrum GmbH (Simon Brassel, E-Mail: brassel@vdi.de).

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© biotechnologie.de/pg

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Aktuelle Zahlen zum Labormarkt veröffentlicht

Mit einem Umsatz von Deutschland  2,14 Milliarden Euro ist Deutschland europaweit der größte Markt für Diagnostika. Das geht aus der jüngsten Jahresstatistik 2012 des Verbandes der Diagnostica-Industrie (VDGH) hervor.

Jedes Jahr stellen die im VDGH organisierten 95 Unternehmen aktuelle Daten und Fakten zur Diagnostik- und Life-Science-Research-Industrie (LSR) vor. Demnach wurden im Jahr 2012 mit sogenannten In-Vitro-Diagnostika (IVD) insgesamt 2,14 Milliarden und mit LSR-Produkten in der angewandten und Grundlagenforschung 1,72 Milliarden Euro in Deutschland erwirtschaftet. Im Vergleich zum Vorjahr ist hier ein leichter Rückgang von 1,5% bei den IVD-Produkten und 3,3% beim LSR-Markt zu verzeichnen. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland im Diagnostik-Markt dennoch weiter an der Spitze, so der VDGH. Darüber hinaus zählt der Wirtschaftsverband insgesamt 21.000 Beschäftigte in der Diagnostika-Industrie, hinzukommen rund 11.000 LSR-Arbeitsplätze. Etwa jeder Siebte ist im Bereich Forschung und Entwicklung tätig. Hinsichtlich der Branchenstruktur dominieren kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), ihr Anteil liegt bei über 90 Prozent.

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News: Dämpfer für die Diagnostik-Branche

Förderbeispiel: Schnelltest für Sellerie-Allergene

Neben den eigenen Daten wertet der VDGH auch Zahlen des Statistischen Bundesamtes zum Anteil der Laborausgaben an der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aus. Im Jahr 2011 lag dieser bei 4,95 Milliarden Euro. Davon entfällt die Mehrheit (2,85 Milliarden Euro) auf den stationären Sektor. 64% aller Diagnosen werden mithilfe von Labortest gefällt. „Der Laboranteil an den Gesamtausgaben der GKV ist über die vergangenen 15 Jahre kontinuierlich zurückgegangen und liegt mittlerweile unter drei Prozent“, sagt VDGH-Geschäftsführer Martin Walger. Aus der Sicht des Wirtschaftsverbandes stellen Laborausgaben daher keinen relevanten Kostenfaktor im Gesundheitswesen dar und dürften nicht als Kostentreiber angesehen werden. „Dennoch werden immer weniger Labortests in den Leistungskatalog der GKV aufgenommen und damit den Patienten und behandelnden Ärzten neue und bessere Methoden verwehrt“, kritisiert Walger.

© biotechnologie.de/bs+sw

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