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Keine unerwünschten Substanzen in Fruktan-Kartoffel entdeckt

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Die gentechnisch gezüchtete Fruktan-Kartoffel hat einen erhöhten Anteil von Balaststoffen. Quelle: BIOCOM AG

25.10.2005  - 

Gentechnisch gezüchtete Pflanzen haben es in der Öffentlichkeit nicht leicht: Es wird befürchtet, dass sie nicht nur die erwünschten neuen Inhaltsstoffe enthalten, sondern auch unerwartete, neue Stoffe. Für die gentechnisch hergestellte Fruktan-Kartoffel, die erhöhte Mengen von Balaststoffen enthält, geben deutsche und britische Forscher nun Entwarnung. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für molekulare Pflanzenphysiologie in Golm haben herausgefunden, dass diese Kartoffel nur anhand der bewusst gentechnisch eingebauten neuen Stoffe von konventionell gezüchteten Sorten abweicht. Davon berichten die Forscher im Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS, Bd. 102, Nr. 40. S. 14458-14462)).

Die von den Wissenschaftlern aus Golm gemeinsam mit britischen Kollegen der Universität von Wales untersuchte Kartoffel der Sorte Desirée bildet aufgrund zweier eingeführter Gene erhöhte Mengen von Inulin. Dieses Polysaccharid ist ein Zucker aus der Klasse der Fruktane, der in vielen Pflanzen wie Artischocken oder Chicorée als Vorratsmolekül gebildet wird. In Lebensmitteln sind Fruktane sehr erwünscht, weil sie zu den Balaststoffen zählen, die in der menschlichen Darmflora präbiotisch wirken. Im Dickdarm regen sie das Wachstum von nützlichen Bakterien an.

In der groß angelegten Studie hat das Team von Biologen, Chemikern und Informatikern nun insgesamt 2800 Kartoffelproben untersucht, die auf Versuchsfeldern der Biologischen Bundesanstalt für Forst- und Landwirtschaft angebaut wurden. Als Messverfahren benutzten die Forscher einen selbst entwickelten "Metabolic Profiling"-Ansatz. Bei dieser statistisch sehr aufwendigen Methode wird ein charakteristisches Muster der in der Zelle vorhandenen Stoffwechselprodukte (Metabolite) erstellt: Jede Pflanze erhält dadurch einen für sie charakteristischen Fingerabdruck. In der von der britischen "Food Standards Agency" finanzierten Studie stellten die Forscher fest, dass bereits die Inhaltsstoffe der fünf konventionellen Sorten in einer relativ großen Schwankungsbreite voneinander abwichen. Die gentechnisch veränderte Sorte lag ebenfalls in diesem Bereich - abgesehen vom gewünschten höheren Inulin-Gehalt. Neue, unerwartete Inhaltsstoffe hingegen konnten nicht festgestellt werden.