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Wochenrückblick KW 24

17.06.2013

Wanka: Unterstützung für die Bioökonomie

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Auf der Ratssitzung konnte sich Bundesministerin Johanna Wanka über konkrete Produkte aus biobasierter Wirtschaft informieren, die bereits Anwendung finden. Quelle: Bioökonomierat

Bundesforschungsministerin Johanna Wanka hat im Rahmen eines Besuchs beim Bioökonomierat der Bioökonomie auch für die Zukunft Unterstützung zugesagt.

 „Die biobasierte Wirtschaft bietet eine große Chance, industrielles Wachstum nachhaltig zu gestalten“, so Wanka am 13. Juni im Rahmen eines Besuchs beim Bioökonomierat. Die Ministerin sicherte zu, dass die Bundesregierung ihre Politik hierauf ausrichten werde und für die bisherige und künftige Unterstützung durch den Bioökonomierat sehr dankbar sei. Der Bioökonomierat berät die Bundesregierung bei der Umsetzung der "Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030" mit dem Ziel, optimale wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen für eine biobasierte Wirtschaft zu schaffen. Nachdem der erste Bioökonomierat im Frühjahr 2012 seine Arbeit planmäßig beendete, nahm ein neues Gremium unter gleichem Namen im Sommer 2012 seine Arbeit auf. Bei der personellen Zusammensetzung der 17 Ratsmitglieder wurden die Bereiche Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft gleichermaßen berücksichtigt. Im Fokus der aktuellen Beratungen stand die Wettbewerbspolitik und mögliche soziökonomische Auswirkungen einer biobasierten Wirtschaft. Diese setzt nicht mehr auf die Verwendung fossiler Rohstoffe, sondern auf biologische Ressourcen. 

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„Neue Produkte auf Basis nachwachsender Rohstoffe bereichern die starke Position Deutschlands im internationalen Wettbewerb um nachhaltige Produktionsprozesse und biobasierte Erzeugnisse“, so der Ratsvorsitzende Joachim von Braun. Einige neue Produkte hatte der Rat zu einer kleinen Produktschau zusammengetragen – etwa eine Motorabdeckung aus Biopolyamid, die bereits in der Serienfertigung eines Mittelklassewagens verwendet wird oder Speiseeis aus Lupinenprotein, das auch für Menschen mit Gluten- oder Laktose-Unverträglichkeit genießbar ist. Weitere gezeigte Beispiele waren Biokerosin, „Biokohle“ aus gepressten Pflanzenresten, ein iPhone-Blutzuckermessgerät auf Basis eines enzymatischen Messsystems, ein Eigentumsmarkierungsset mit künstlicher DNA oder der erste bakteriell hergestellte Spinnseidenfaden. „Die wissensbasierte Bioökonomie ermöglicht Produkte mit neuen Eigenschaften, die echte Alleinstellungsmerkmale mit sich bringen“, bekräftigte die Ratsvorsitzende Christine Lang. Die Bioökonomie reduziere sich nicht allein darauf, Erdöl und Erdgas zu ersetzen. Gerade für einen Hochtechnologie-Standort wie Deutschland böten völlig neue, biobasierte Produkte gute Chancen, eine führende Position in Forschung und Entwicklung in wirtschaftlichen Erfolg umzumünzen. Es gelte dabei jedoch stets, den wissenschaftlichen Fortschritt mit der gesellschaftlichen Realität in Einklang zu bringen, so Wanka.

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Apceth startet klinische Stammzell-Studie

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In der neuen klinischen Studie werden den Patienten Stammzellen entnommen, anschließend genetisch modifiziert und per Infusion wieder verabreicht. Quelle: Wladimir Bulgar/fotolia.de

Die Apceth GmbH & Co. KG aus München bringt eine neuartige Krebstherapie in die klinische Entwicklung, die auf adulten mesenchymalen Stammzellen basiert.

Der Gentherapie-Spezialist Apceth ist eigenen Angaben zufolge das erste Unternehmen, dem es gelungen ist, eine Genehmigung für eine klinische Studie mit  modifizierten, adulten, mesenchymalen Stammzellen zur Krebstherapie zu erhalten. „Dies ist ein völlig neuartiger Ansatz zur Behandlung von fortgeschrittenen Krebserkrankungen, für die es bisher keine oder nicht ausreichende Therapiemöglichkeiten gibt“, teilte die Firma in München mit. In der offenen Phase I/II-Studie soll das Agenmestencel-T genannte Präparat als Zelltherapie an Patienten mit gastrointestinalen Tumoren getestet werden.

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Dazu werden Stammzellen zunächst aus dem Knochenmark der Patienten entnommen, anschließend in der Zellkultur vermehrt und genetisch mit Vektor modifiziert. Das fertige Produkt wird dem Patienten dann mittels Infusion verabreicht. Die modifizierten Stammzellen werden von pathologisch verändertem Gewebe angezogen. So finden sie ihren Zielort – den Tumor oder seine Metastasen – und entfalten dort eine zytotoxische Wirkung. Die Verantwortlichen von Apceth hoffen, dass sich mit dieser Methode die lokale Effektivität erhöhen und die systemische Toxizität, eines der Hauptprobleme der herkömmlichen Chemotherapie, verringern lässt. Auch wenn die Therapie zunächst bei gastrointestinalen Tumoren erprobt wird – das Prinzip sei grundsätzlich auch bei anderen Krebserkrankungen anwendbar, heißt es aus München. Die Studie beginnt in den nächsten Wochen und wird zunächst am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München in Zusammenarbeit mit Experten vom Nationalen Zentrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg und dem Karolinska Institut in Stockholm durchgeführt. 

 

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Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

Hämoglobin rettet Grünalgen vor dem Ersticken

Rasen aus Grünalgenzellen in Form einer Einzelzelle. Auf Agarplatten werden die Algen für bestimmte Experimente kultiviert. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Rasen aus Grünalgenzellen in Form einer Einzelzelle. Auf Agarplatten werden die Algen für bestimmte Experimente kultiviert. Quelle: AG Photobiotechnologie, RUB

Um einen Mangel an Sauerstoff zu überleben, nutzen Grünalgen die Moleküle Hämoglobin und Stickstoffmonoxid. Das haben Bochumer Algenforscher herausgefunden.

Damit Grünalgen nicht die „Luft ausgeht“, wenn der Sauerstoff in der Umgebung knapp wird, bauen sie überschüssige Energie ab, indem sie Wasserstoff produzieren. Offenbar nutzen die Algen bei diesem Notfallprogramm den Botenstoff Stickstoffmonoxid und das Protein Hämoglobin. Wie die Einzeller registrieren, dass kein Sauerstoff verfügbar ist, haben Biologen der Ruhr-Universität Bochum nun herausgefunden und berichten über die Ergebnisse ihrer Studie im Fachjournal PNAS (2013, Online-Vorabveröffentlichung).

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Dass Hämoglobin nicht nur im menschlichen Blut für den Transport von Sauerstoff und Kohlendioxid sorgt, ist schon länger bekannt. Es gibt in verschiedenen Organismen eine Vielzahl sehr ähnlicher Proteine, die unterschiedliche Funktionen erfüllen. Die Funktion des sogenannten „verkürzten“ Proteins der Grünalge Chlamydomonas reinhardtii war bislang unbekannt. Sobald die Grünalge keinen Sauerstoff mehr zur Verfügung hat, bildet sie Wasserstoff-Moleküle, indem sie Elektronen auf Protonen überträgt. „Damit das funktioniert, wirft die Grünalge ein bestimmtes Genprogramm an und bildet viele neue Proteine“, erklärt Thomas Happe von der Ruhr-Universität Bochum. Um herauszufinden, wie die Zelle überhaupt feststellt, dass Sauerstoff knapp wird, suchten die Forscher gezielt nach Genen, die in sauerstoffarmer Umgebung besonders aktiv sind. Eines dieser Gene enthielt den Bauplan für ein Hämoglobin. Stand genug Sauerstoff zur Verfügung war dieses Gen deaktiviert. „Wenn wir das Gen abschalten, können die Algen ohne Sauerstoff nur noch sehr schlecht wachsen“, erklärt Erstautorin der Studie Anja Hemschemeier. Ferner stellten die Biologen fest, dass das Grünalgen-Hämoglobin mit Stickstoffmonoxid (NO) interagiert. Zwar ist bekannt, dass viele Lebewesen Stickstoffmonoxid als Botenstoff nutzen, in hohen Konzentrationen ist das Gas jedoch giftig. In den Einzellern wurden bestimmte Gene aktiv, die sonst nur unter sauerstofffreien Bedingungen angekurbelt werden, sobald sie künstlich mit NO begast wurden. Die Kombination aus NO-Zufuhr und Hämoglobin hatte zur Folge, dass die Zelle das Wachstum vollständig einstellt. „Aus all dem können wir schließen, dass Chlamydomonas Stickstoffmonoxid nutzt, um innerhalb der Zelle das Signal ‚Kein Sauerstoff!’ weiterzuleiten und, dass unser Hämoglobin an diesem Prozess beteiligt ist“, fasst Happe zusammen.

Die Forscher entdeckten außerdem elf weitere Hämoglobin-Gene im Erbgut der Alge. „Jetzt geht es erst richtig los“, sagt Happe. „Die Karte der Hämoglobin-Forschung hat noch viele weiße Flecken, die wir mit Inhalt füllen wollen. Dass ein Einzeller zwölf Hämoglobin-Proteine benötigt, spricht für fein abgestimmte Funktionen in der Zelle.“

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Neue Proteom-Datenbank vorgestellt

Bisher sind auf den SAP-Servern rund 3 Terrabyte Daten aus 30 Proteomic-Projekten gespeichert. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Bisher sind auf den SAP-Servern rund 3 Terrabyte Daten aus 30 Proteomic-Projekten gespeichert. Quelle: SAP

Der Softwarekonzern SAP und die Technische Universität München haben die weltweit umfassendste Datenbank zum Protein-Inventar des Menschen entwickelt.

Die neue kostenfreie Online-Ressource namens ProteomicsDB wurde am 9. Juni auf der Jahreskonferenz der American Society for Mass Spectroscopy (ASMS) in Minneapolis (USA) erstmals öffentlich vorgestellt. Sie ist die bislang vollständigste Sammlung an Proteinen und Peptiden, die Wissenschaftler mit Hilfe der Massenspektrometrie identifiziert haben. Der derzeitige Datenbestand – ermittelt aus 11.000 Datensätzen aus Krebszelllinien, Geweben und verschiedenen Körperflüssigkeiten – bildet mehr als 90 Prozent des menschlichen Proteoms ab. Mit der Web-Anwendung können auch eigene Datensätze hochgeladen und durchsucht werden.

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Wie in einem Katalog können die Anwender das Proteom durchblättern und proteinspezifische Daten laden, zum Beispiel dessen Funktion oder seine Verbreitung im Gewebe. Bernhard Küster, Professor für Proteomik und Bioanalytik an der TU München, streicht die Vorteile die Datenbank heraus: „Mit Hilfe der Massenspektrometrie generiert die biomedizinische Forschung enorme Datenmengen. Für die Wissenschaftler wird es daher immer schwieriger, den Wald vor lauter Bäumen zu erkennen. ProteomicsDB unterstützt sie dabei, experimentelle Daten zu speichern, zu verknüpfen und in Echt-Zeit auszuwerten. Damit können wir biologische Systeme wesentlich genauer untersuchen als bisher.“ Mit der Datenbank können Wissenschaftler zum einen Datensätze öffentlich zugänglich machen; zum anderen können sie über gesicherte Weblinks auch noch unveröffentlichtes Datenmaterial vorab sichten und analysieren. ProteomicsDB basiert auf der HANA-Plattform von SAP.

© biotechnologie.de/ml

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