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Wochenrückblick KW 38

24.09.2012

Biotech-Visionär Craig Venter erwirbt Febit-Patente

Synthetic Genomics, das Unternehmen des Biotech-Vordenkers Craig Venter, hat die weltweiten Rechte an sieben Febit-Patenten erworben.

Biotech-Vordenker Craig Venter hat Patente von Febit gekauft.Lightbox-Link
Biotech-Vordenker Craig Venter hat Patente von Febit gekauft.Quelle: juvertson/flickr.com
Wie Synthetic Genomics Incorporated (SGI) am 19. September bekanntgab, betreffen die Schutzrechte Methoden zur Synthese von Erbgutabschnitten und zur gezielten Extraktion von künstlichen Nukleotidsträngen. Das Unternehmen will die neuen Techniken nutzen, um Genabschnitte parallel zu synthetisieren und anschließend die jeweils passenden Sequenzen zu doppelsträngigen DNA-Konstrukten und Genen zusammenzuführen. „Die Methoden könnten die Kosten zur DNA-Synthese drastisch verringern“, hoffen die Verantwortlichen der New Yorker Firma. Unternehmensgründer Craig Venter will die drei neu erworbenen Patentfamilien nutzen, um SGIs Produktentwicklungen unter anderem im Bereich der Biokraftstoffe und synthetische Vakzine weiter voranzutreiben. In der deutschen Biotech-Szene war die 1998 in Mannheim gegründete Febit Synbio AG einst ein gefeierter Star.

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Wochenrückblick: Amerikanische Geheimdienste investieren in Genom-Spezialisten febit

News: Biotech-Unternehmen Agennix will 80 Millionen Euro an Börse einsammeln

Das Unternehmen spezialisierte sich auf die Entwicklung eines vollautomatisierten Genanalyse-Gerätes namens Geniom. Die Nachricht im Sommer 2004, dass die Febit AG in Mannheim Insolvenz anmelden musste, kam völlig überraschend. Erst Ende 2002 konnte Febit den Abschluss einer der damals größten VC-Finanzierungsrunden für ein deutsches Biotechnologie-Unternehmen bekanntgeben und hatte bereits erste Geräte ausgeliefert. Im April 2005 übernahm die Febit Biotech GmbH mit Sitz in Heidelberg von der ehemaligen Febit AG Patente, Geräte und Bausätze. Ausgestattet mit Kapital von den Investoren Dietmar und Oliver Hopp sollte auf Basis der Geniom-Produktplattform ein Systemgeschäft aufgebaut werden. Der große Erfolg für Febit blieb jedoch aus. Im Zuge einer grundlegenden Restrukturierung im Sommer 2011 wurde als neuer Geschäftsschwerpunkt die Entdeckung und Validierung von microRNA-Biomarkern aus dem Blut festgelegt. Als Konsequenz der strategischen Neuorientierung wurde das Unternehmen im Dezember 2011 in Comprehensive Biomarker Center GmbH (CBC) umbenannt. 

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Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

Agrarforschung: Förderinitiative zu innovativen Anbaumethoden

Im Rahmen der Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030 fördert die Bundesregierung nationale Verbundprojekte aus dem Agrarbereich.

Mit der Ausschreibung „Innovative Pflanzenzüchtung im Anbausystem (IPAS)" sollen Verbundprojekte zwischen deutschen Partnern aus Forschung und Wirtschaft gefördert werden, welche Anbausysteme aus der Pflanzenzucht auf Nachhaltigkeit hin prüfen und optimieren. Dabei sollen pflanzenzüchterische Innovationen in den Anbausystemen im Vordergrund stehen, die Kriterien wie Ertragsfähigkeit, Ertragssicherheit, sozioökonomische Auswirkungen, Klimarelevanz, gewünschte und ungewünschte Inhaltsstoffe, Verwendungsoptionen, Bio- und Agrobiodiversität, und Ressourcenschonung beinhalten.

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News: Biopharmazeutika: Volle Pipeline, stagnierendes Wachstum

Wochenrückblick: 4SC auf Kapitalsuche

Die transdisziplinären Verbünde sollen mindestens zwei Anbausysteme vergleichen, deren Vor- und Nachteile in ihrer Gesamtheit darstellen und idealerweise dabei auch die in Deutschland bereits stattfindenden Langzeitversuche im Ackerbau in betracht ziehen. Die Initiative ist offen für alle Anbausysteme, konzentriert sich jedoch auf die Anwendungsperspektive. Antragsberechtigt sind Hochschulen, außeruniversitäre Fördereinrichtungen, Landes- und Bundeseinrichtungen mit Forschungsaufgaben sowie gewerbliche, in Deutschland ansässige Unternehmen. Bei den eingereichten Projekten kann der deutsche Anteil mit bis zu 50% gefördert werden.

Projektskizzen müssen bis zum 31. Januar 2013 beim Projektträger Jülich eingereicht werden. Ansprechpartnerin ist Christiane Saeglitz (c.saeglitz@fz-juelich.de)

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DNA-Bindungsmechanismus aufgedeckt

Wissenschaftler aus Jena und München haben einen neuen Mechanismus der DNA-Bindung entdeckt.

Der Proteinkomplex CBC bindet die DNA-Doppelhelix. Eine Untereinheit lagert sich in die kleine Furche und steuert so die Genaktivität.Lightbox-Link
Der Proteinkomplex CBC bindet die DNA-Doppelhelix. Eine Untereinheit lagert sich in die kleine Furche und steuert so die Genaktivität.Quelle: TUM/Huber
Wie die Forscher des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie an der Universität Jena und der Technischen Universität München in der Fachzeitschrift Structure (2012, Online-Vorabpublikation) berichten, studierten sie die Wechselwirkung des in der Natur weit verbreiteten Proteinkomplexes CBC mit der DNA. CBC ist ein Transkriptionsfaktor, ein Protein, das an spezifischen Stellen an die DNA bindet und deren räumliche Struktur verändert. Damit regulieren Transkriptionsfaktoren wie CBC die Genaktivität, entscheiden also, welche Gene in Proteine umgeschrieben werden – ein Prozess, der nicht nur der Regulation des Lebens sondern auch der Entstehung von Krankheiten zugrunde liegt. Den Teams um Axel Brakhage, Direktor des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie der Universität Jena und Michael Groll ist es jetzt gelungen, einen neuartigen Mechanismus zu identifizieren, der eine solche Bindung an eine definierte DNA-Sequenz ermöglicht. Sie untersuchten den Transkriptionsfaktor beim Schimmelpilz Aspergillus nidulans.

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News: Hirntumore bei Kindern: Genom in Trümmern

News: Stammzell-Regisseur der Herzen

CBC ist ein Proteinkomplex aus drei Untereinheiten, der auf der DNA exakt die Basensequenz CCAAT erkennt und daran bindet. Die genaue Wirkungsweise des CBC-Komplexes, der bei allen Organismen außer Bakterien vorkommt, war bislang unbekannt. Die Forscher stellten das CBC-Protein mit gentechnischen Methoden her und brachten es zur Kristallisation – mit und ohne gebundene DNA. Durch Röntgenkristallographie konnten die Münchener Kollegen zeigen, an welchen Stellen die Proteine den Kontakt mit der DNA eingehen. Die Wissenschaftler aus Jena führten detaillierte biochemische Analysen der Bindung durch und komplettierten so die Untersuchungen. Daraus ergibt sich nun erstmals ein genaues Bild des Bindungsmechanismus: zwei der CBC-Bestandteile biegen die DNA, während die dritte Untereinheit eine bestimmte Sequenz in der sogenannten kleinen Furche der DNA-Doppelhelix erkennt. Somit wird das Ablesen der Gene auf dem nachfolgenden DNA-Abschnitt ermöglicht. „Die Art und Weise, wie CBC an die DNA bindet, ist völlig neuartig und bietet uns interessante Einblicke in die evolutionäre Herkunft und Wirkungsweise dieses wichtigen Proteins“, erläutert Brakhage die Ergebnisse. „Wir können diese Erkenntnisse nun verwenden um Krankheiten, an denen CBC beteiligt ist, besser zu verstehen. Möglicherweise kann CBC als Angriffspunkt für neue Medikamente dienen“.

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Dortmunder Lead Discovery Center startet Millionenprojekt

In einer Kooperation mit der Bayer AG hat das Lead Discovery Center (LDC) in Dortmund einen Meilenstein erreicht und kann jetzt ein millionenschweres Forschungsprojekt starten.

Das Lead Discovery Center (LDC) der Max-Planck-Innovation GmbH schließt die Lücke zwischen Grundlagenforschung und medizinischer Anwendung.Lightbox-Link
Das Lead Discovery Center (LDC) der Max-Planck-Innovation GmbH schließt die Lücke zwischen Grundlagenforschung und medizinischer Anwendung.Quelle: LDC Dortmund
Wie das LDC am 21. September bekannt gab, erhält es zusammen mit der Universität zu Köln, deren Uniklinikum sowie der TU Dortmund 3,5 Millionen Euro aus dem PerMed-NRW-Programm. „Das ist ein schönes Paket. Zumal die Zusammenarbeit zwischen den Partnern schon gut etabliert ist und wir sofort loslegen können“, sagt Thomas Hegendörfer, zuständig für das Business Development am LDC in Dortmund. Gemeinsam wollen die Partner neue Wirkstoffe gegen Lungenkrebs entwickeln. Koordiniert wird das Projekt von Roman Thomas an der Universität zu Köln. Dessen Arbeitsgruppe übernimmt auch die genomische Analyse der an der Uniklinik aufgefundenen Resistenzmechanismen. „Zunehmend werden Lungenkrebszellen widerstandsfähig gegenüber EGFR-Inhibitoren wie Erbitux oder Avastin. Dieses Thema wollen wir frühzeitig angehen“, erklärt Hegendörfer, der am LDC schließlich Leitstrukturen entwickeln möchte. Die Projektlaufzeit beträgt insgesamt drei Jahre. Nur ein Jahr hat die Bayer AG gebraucht, um eine aus dem LDC einlizenzierte Leitstruktur in die Präklinik zu bringen. Den Übergang in die neue Entwicklungsstufe belohnt der Konzern nun mit einer Meilensteinprämie in ungenannter Höhe. Das Zentrum wird diese Summe allerdings mit seinen akademischen Partnern teilen, der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und dem Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg. Beide Institute waren an der Entwicklung des Kinase-Hemmers beteiligt. Die Freude in Dortmund trübt das nicht. „Dass unser Industriepartner diesen ersten Meilenstein so schnell erreichen konnte, bestätigt unser Konzept und die hohe Qualität der Arbeit“, ist sich Bert Klebl, Geschäftsführer des LDC sicher. Auch die Max-Planck-Förderstiftung erhält einen Anteil. Insgesamt können sich die Einnahmen aus dem Projekt auf 137,5 Millionen Euro addieren.

© biotechnologie.de/pd

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