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288,5 Millionen Euro für zweiten High-Tech-Gründerfonds

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Staatssekretär Burgbacher (2.v.l.) gibt Startschuss für den High-Tech Gründerfonds II Quelle: BIOCOM AG

27.10.2011  - 

Vor allem für Wissenschaftler, die aus ihren Ideen Unternehmen machen wollten, war es bis vor fünf Jahren noch sehr schwer, Kapital für ihre Ideen zu erhalten. Heute ist der vom Bundeswirtschaftsministerium im Jahr 2005 initiierte High-Tech-Gründerfonds (HTGF) zu einer wichtigen Anlaufstelle geworden. Am 27. Oktober wurden in Berlin Details zur zweiten Auflage des Fonds vorgestellt. Mit 288,5 Millionen Euro fällt der „HTGF II“ größer aus als der Vorgängerfonds. Neben großen Konzernen haben sich erstmals Unternehmen aus den Life Sciences als Investor beteiligt.

Inmitten von Rezessionsängsten und Finanzkrise gibt es eine gute Nachricht für Nachwuchsunternehmer und solche, die es werden wollen. 288,5 Mio. Euro stellt die Bundesregierung in Zusammenarbeit mit der KFW und zwölf Unternehmen für die zweite Auflage des High-Tech-Gründerfonds zur Verfügung.

Der erste Fonds wurde im Jahr 2005 eingerichtet, um die Gründung von dringend benötigten High-Tech-Unternehmen in Deutschland zu fördern. Von den 272 Millionen Euro, die damals zur Verfügung gestellt wurden, profitierten insgesamt 250 Unternehmen, in denen mehr als 2.300 Arbeitsplätze entstanden. Manche der jungen Firmen beschäftigen heute schon mehr als 150 Mitarbeiter. Vor allem Ausgründungen aus Hochschulen haben von den Finanzmitteln profitiert. Mehr als ein Viertel des Geldes ging an Gründer aus den Bereichen Biotechnologie, Pharma und Medizintechnik.

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288,5 Millionen Euro für neue Gründungen

„Der High-Tech-Gründerfonds ist eine Erfolgsgeschichte“, sagte der parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft (MBWi), Ernst Burgbacher, als er die Details zur zweiten Runde am 27. Oktober in Berlin bekanntgab. Mit 220 Millionen Euro steuert der Bund den Löwenanteil zur zweiten Auflage des Fonds bei. 40 Millionen übernimmt die staatliche Bank KfW, die restlichen 28,5 Millionen gibt die Privatwirtschaft. Erstmals haben sich auf Unternehmensseite zwei Vertreter aus den Life Sciences beteiligt: B.Braun Melsungen und Qiagen.

Deutschlands größtes Biotech-Unternehmen war auf der Pressekonferenz durch den Finanzchef Roland Sackers vertreten. „Qiagen ist selbst eine erfolgreiche Gründergeschichte. Deswegen haben wir uns gerne engagiert“, begründete er die erstmalige Beteiligung am HTGF. Einen einstelligen Millionenbetrag haben die Hildener in den Topf einbezahlt – genauso viel wie andere global agierende Konzerne. So konnten Firmen wie BASF, Daimler, die Deutsche Telekom oder Bosch erneut für die Idee gewonnen werden. Insgesamt haben sich zwölf Unternehmen beteiligt. „Der High-Gründerfonds ist ein Premiumprodukt. Aus diesem Grund haben wir unsere Investition gegenüber der ersten Auflage verdreifacht“, sagte Axel Nawrath, Mitglied des Vorstands der KfW-Bankengruppe.

Für Ludwig Georg Braun, Aufsichtsratsvorsitzender des Familienunternehmens B.Braun Melsungen ist die Beteiligung eine Herzensangelegenheit und Bürgerpflicht. Verglichen mit den Milliarden, welche zum Beispiel die Pharmaindustrie in Forschung & Entwicklung investiere, arbeiteten Jungunternehmer wesentlich effizienter, davon ist er überzeugt. Sein Fazit: „In der Vergangenheit waren es vor allem Gründer, die die Welt verändert haben. Für mich sind Neugründungen der effizienteste Innovationsherd."

Hintergrund

Der High-Tech Gründerfonds investiert Risikokapital in junge technologieorientierte Unternehmen, die vielversprechende Forschungsergebnisse unternehmerisch umsetzen.

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Bei der Hälfte aller High-Tech-Gründungen dabei

Für viele Firmengründer kam der HTGF in der Vergangenheit zur rechten Zeit. Viele Experten sind sich einig: Der Fonds behebt ein Marktversagen, da es in den vergangenen Jahren zunehmend schwieriger geworden ist, Geld für frühe Unternehmensphasen zu erhalten. „Private Wagniskapitalgeber engagieren sich heute oft erst dann, wenn die Unternehmen den ersten Markttest bestanden haben“, betonte auch Staatssekretär Burgbacher. Vor diesem Hintergrund nehme der HTGF mittlerweile eine zentrale Rolle in der Finanzierung von Hochtechnologieunternehmungen ein. Bereits die Hälfte aller Wagniskapitalbeteiligungen in diesem Bereich wird bei Gründungen von ihm bestritten, hieß es in Berlin.

Die Finanzierung der Neugründungen verläuft dabei nach einem Standardprozedere: Den Gründern kauft der Fonds in einer ersten Beteiligungsrunde üblicherweise 15% ihres Unternehmens ab und bezahlt dafür 500.000 Euro, die die firschgebackenen Unternehmer nach eigenem Gusto einsetzen können. Die Bedingung: Zusätzliche Investoren müssen weitere 100.000 Euro investieren. Für Biotechnologie-Unternehmen sind dies oft regionale Kapitalgeber. So gibt es Kooperationen des HTGF mit dem "Seedfond BW" in Baden-Württemberg, Bayern Kapital oder dem Technologiefond Sachsen. Darüber hinaus kooperiert der Gründerfonds mit der Gesellschaft für Regenerative Medizin (GRM), um Unternehmensgründungen in diesem Forschungsfeld zu unterstützen.

Wächst das Unternehmen, dann schießt der HTGF noch einmal bis zu 1,5 Millionen Euro nach. Das hat in der Vergangenheit offenbar gut funktioniert. „Der High-Tech-Gründerfonds hat einen guten Hebel. Die bisher investierten 186 Millionen Euro wurden mit mehr als 330 Millionen Euro an privatem Kapital ergänzt“, berichtete Nawrath in Berlin. Die Neuauflage, die bereits im Koalitionsvertrag beschlossen wurde, sei nun nötig geworden, da die Mittel aus dem 2005 aufgelegten Fonds zur Neige gegangen sind. „Wir haben nur noch Geld für Anschlussfinanzierungen“, so HTGF-Geschäftsführer Michael Brandkamp. Dieser Engpass sei nun behoben.

Gerne verweist er auf erfolgreiche Gründungen aus der Biotechnologie wie etwa die Martinsrieder Corimmun GmbH, die inzwischen zwei weitere Finanzierungsrunden in Höhe von 12,5 Millionen Euro abschließen konnte und 22 Mitarbeiter beschäftigt. Das Unternehmen entwickelt Medikamente zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und hat bereits Phase I-Studien begonnen (mehr...). Der ursprüngliche Start der Firma wurde dabei durch den GO-Bio-Wettbewerb des Bundesforschungsministeriums initiiert. Im Jahr 2006 konnte Roland Jahns, Professor von der Medizinischen Klinik I der Universität Würzburg, die Jury überzeugen und gehörte zu den Siegern der ersten Runde des GO-Bio-Wettbewerbs (mehr...). Mit dem Fördergeld sollten vielversprechende wissenschaftliche Ergebnisse in Richtung Firmengründung weiterentwickelt werden. Gemeinsam mit GO-Bio Preisträgerin Dorothea Axel-Siegel gründete Jahn im Jahr 2008 schließlich die Corimmun mit Sitz in München. Zu diesem Zeitpunkt stieg auch der HTGF ein, gemeinsam mit dem Seedfonds von Bayern Kapital sowie der BioM AG als regionale Investoren. 

© biotechnologie.de/pd
 

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