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Wochenrückblick KW 33

22.08.2011

Anbaufläche für nachwachsende Rohstoffe steigt an

Die Anbaufläche für Energie-und Industriepflanzen ist um 150.000 Hektar gestiegen. Zur Ernte 2011 sind die Gewächse auf 2,28 Millionen Hektar angebaut worden.

Erneut hat sich die Anbaufläche für Energie- und Industriepflanzen vergrößert.Lightbox-Link
Erneut hat sich die Anbaufläche für Energie- und Industriepflanzen vergrößert.Quelle: Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR)

Damit werden etwa ein Fünftel (19 Prozent) der deutschen Ackerfläche für diese Zwecke genutzt, hat die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) berechnet. Der Anstieg sei vor allem auf einen verstärkten Anbau von Energiepflanzen zurückzuführen, die auf 1,96 Millionen Hektar (86 Prozent der Flächen) angepflanzt werden. Gegenüber dem Vorjahr wurde der Anbau von Biogaskulturen um 150.000 Hektar und der für Bioethanol um etwa 10.000 Hektar erweitert. Vor allem Mais und Getreide werden für diese Zwecke genutzt, heißt es in der am 19. August veröffentlichten Mitteilung. Jedoch stießen neue, zum Teil noch in Erprobung befindliche Pflanzen wie z. B. Hirsearten oder Durchwachsene Silphie (Silphium perfoliatum) auf wachsendes Interesse. Raps bleibt nach Einschätzung der FNR die wichtigste Energie- und Industriepflanze in Deutschland – obwohl die Anbaufläche von Raps für Biodiesel und reines Pflanzenöl als Kraftstoff um etwa 30.000 Hektar zurückging.

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 Wissenschaft: NRW-Verbund BioSC: Turbolader für die Bioökonomie

Der landwirtschaftliche Anbau von festen Brennstoffen hat 2011 ebenfalls zugenommen, verharrt aber insgesamt noch immer auf einem niedrigen Niveau. Nach den Zahlen der Agentur spielen für die Erzeugung von Agrarholz vor allem schnell wachsende Baumarten wie Pappeln, Weiden und Robinien eine Rolle, aber auch das Schilfgras Miscanthus. Für chemisch-technische Zwecke werden nicht mehr Pflanzen angebaut als im Vorjahr, die Fläche bleibt konstant bei 316.000 Hektar. In der Regel dienen die Pflanzen als Lieferant für Stärke oder technische Öle. Der Anbau von Faserpflanzen wie Hanf und Flachs spielt kaum eine Rolle. Für kommerzielle Zwecke wird in Deutschland derzeit kein gentechnisch modifiziertes Saatgut verwendet. Die Industrie sieht in diesem Bereich aber großes Potential. Mit Amflora hat die BASF beispielsweise eine gv-Kartoffel mit hohem Stärkeanteil bis zur Zulassung gebracht. Eine zweite Sorte, Amadea, ist noch in der Entwicklung.

© biotechnologie.de/pg

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Wettbewerb Forschungscampus gestartet

Um die Partnerschaft zwischen Wissenschaft und Wirtschaft gezielt zu fördern, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung die neue Initative „Forschungscampus - öffentlich-private Partnerschaften für Innovationen“ gestartet.

Zunächst ist die Förderung von bis zu zehn Modellprojekten mit jeweils ein bis zwei Millionen Euro pro Jahr geplant. Die von einer Jury ausgewählten Projekte können in mehreren Phasen bis zu 15 Jahre lang gefördert werden. Als Teil der Hightech-Strategie der Bundesregierung soll der Wettbewerb Forschungscampus Anreize schaffen für die langfristige Kooperation zwischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen. „Dadurch sollen unter einem Dach neue Strukturen entstehen, die dafür sorgen, dass Forschungsergebnisse schneller in neue Produkte umgesetzt werden“, heißt es aus dem Ministerium. Ausgewählt würden Anträge, deren Strategien Innovationen versprächen und die allen Beteiligten Vorteile böten."Der Wettbewerb Forschungscampus soll Anreiz zum Aufbau eines neuen Typs von Forschungs- und Innovationszentren in Deutschland sein", sagte Bundesforschungsministerin Anette Schavan zum Start der Förderinitiative. Mit dem Forschungscampus werde die Innovationskultur gestärkt, indem Unternehmen eingeladen werden, sich in Wissenschaft und Forschung unmittelbar zu engagieren.

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News: BMBF unterstützt Aufbau eines deutschen Stammzellnetzwerks

News: Regierung plant 2012 mehr Geld für BMBF

Der Wettbewerb zielt auf strategische Partnerschaften in der anwendungsorientierten Grundlagenforschung. Bewerben können sich in erster Linie neu geplante oder sich im Aufbau befindende öffentlich-privatwirtschaftliche Zusammenschlüsse. Bereits bestehende Partnerschaften sind zur Bewerbung eingeladen, wenn sie eine substantielle Weiterentwicklung nachweisen können. Bewerbungsschluss ist der 15. Februar 2012.

Mehr Informationen zur Förderinitiative: www.forschungscampus-deutschland.de

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Wie Immunzellen in die Lymphknoten wandern

Biomediziner aus Hannover haben mit einer speziellen Mikroskopiertechnik nachverfolgt, über welche Routen Immunzellen im Körper in die Lymphknoten einwandern.

Die Forscher stellen ihre Ergebnisse im Fachjournal Wissenschaftsjournal Nature Immunology (2011, Bd.12, S.879) vor. Ständig patrouillieren die Wächter- und Abwehrzellen des Immunsystems durch fast alle Gewebe unseres Körpers.

Querschnitt durch einen Lymphknoten im Mikroskop: Normale Dendritische Zellen (grün) wandern ins Innere, speziell markierte (rot) bleiben außen vor.Lightbox-Link
Querschnitt durch einen Lymphknoten im Mikroskop: Normale Dendritische Zellen (grün) wandern ins Innere, speziell markierte (rot) bleiben außen vor.Quelle: MHH

Für einen Standortwechsel werden die Immunzellen durch Lymphgefäße, die „Autobahnen“ des Immunsystems, aus den Geweben zurück in den Blutkreislauf transportiert. Lymphknoten sind als zentrale Kontrollstationen in diese Lymphbahnen eingebaut, um den aus dem Gewebe kommenden Strom an Flüssigkeit und Zellen zu überwachen. Lange Zeit war dabei unklar, über welche Routen die verschiedenen Immunzellen in den Lymphknoten eintreten, und welche Signale dafür sorgen, dass sie die richtige "Autobahn-Ausfahrt“ nicht verpassen. Forscher um Reinhold Förster vom Institut für Immunologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben diese Fragen mit Hilfe einer von ihnen entwickelten Mikro-Injektionstechnik bei Mäusen geklärt. Die sogenannte Zwei-Photonen-Laser-Scanning-Mikroskopie erlaubte es anschließend, die eingespritzten leuchtende Zellen  auf ihren Wegen in den nächsten Lymphknoten „live“ zu beobachten. „Es war sehr spannend zu sehen, wie sich verschiedene Immunzellen in ihrem Wanderungsverhalten vollkommen unterscheiden“, sagt Assolina Braun, Doktorandin am Institut für Immunologie. Während nämlich die sogenannten dendritischen Zellen die Zellschicht zwischen Lymphgefäß und Lymphknoten aus eigener Kraft frontal „durchbohren“ konnten, gelangten T-Helferzellen fast ausschließlich über einen „Hintereingang“ ins Innere des Lymphknoten.  

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Wochenrückblick: Organisiertes Zell-Gewimmel im Lymphknoten

News: Wie dendritische Zellen Alarm schlagen

Kamen beide Zelltypen jedoch gemeinsam am Lymphknoten an, funktionierten die dendritischen Zellen wie Türöffner und ermöglichten auch den T-Helferzellen den direkten Weg in den Lymphknoten. „Diese gegenseitige Hilfe könnte sehr wichtig sein, um im Fall einer Entzündung möglichst effektiv beide Zelltypen im zuständigen Lymphknoten zu versammeln“, vermutet Reinhold Förster. Auch wenn Mechanismen der Immunabwehr und -überwachung im Vordergrund standen, so kommen die Erkenntnisse auch anderen Gebieten der medizinischen Forschung zugute. So ist naheliegend, dass die direkte Mikro-Injektion von Zellen in Lymphgefäße die Wirksamkeit von sogenannten zellulären Vakzinen verbessern könnte, die derzeit als neue Behandlungsmethode von Krebserkrankungen untersucht werden. Ebenso ist es nun möglich, das Metastasierungsverhalten von Tumoren in die Lymphknoten gezielter zu untersuchen.

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Berlin: Gesundheitsforschung zum Tag der offenen Tür im BMBF

Rund 6000 Besucher haben die beiden Tage der offenen Tür des Bundesforschungsministeriums am 20. und 21. August 2011 in Berlin genutzt, um hinter die Kulissen der Forschungs- und Bildungspolitik zu schauen.

Der Bestseller-Autor Wladimir Kaminer war zu Gast beim Tag der offenen Tür des BMBF am vergangenen Wochenende in BerlinLightbox-Link
Der Bestseller-Autor Wladimir Kaminer war zu Gast beim Tag der offenen Tür des BMBF am vergangenen Wochenende in Berlin.Quelle: BMBF

Von jeweils 10.00 bis 18.00 Uhr stand das historische Gebäude der ehemaligen Ständigen Vertretung der Bundesrepublik bei der DDR in der Hannoverschen Straße offen. Nach der Eröffnung durch Staatssekretärin Cornelia Quennet-Thielen gab es ein buntes Programm aus Politik und Unterhaltung. Im Mittelpunkt stand dabei das Wissenschaftsjahr "Forschung für unsere Gesundheit": Dazu gab es Exponate zum Mitmachen und  eine Gesundheitsrallye. Auch ein Zirkeltraining der Gesundheitsforschung lud Jung und Alt zum Experimentieren und Zuschauen ein. Im  nanoTruck konnten die Besucher die Welt der kleinsten Teilchen entdecken und in der Leselounge der Stiftung Lesen und des Deutschen Bibliotheksverbands viele Aktionen rund um das Thema Lesen erleben. Für einen Höhepunkt sorgte mit seiner Lesung der Autor Wladimir Kaminer.

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 Förderung: Politik-Thema Nummer eins: Der Mensch und seine Gesundheit

Neben einem bunten Bühnenprogramm war in diesem Jahr auch die " Maus" wieder dabei und ging in ihrer Sport-Show auf die Jagd nach Höchstleistungen. Bundesforschungsministerin Annette Schavan war am Sonntag vor Ort und führte eine Gruppe von Besucherinnen und Besucher durch das auch historisch interessante und wichtige Gebäude in der Hannoverschen Straße. Der Tag der offenen Tür der Bundesregierung fand 2011 zum 13. Mal statt und stand in diesem Jahr unter dem Motto "Fortschritte für Deutschland".

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Neue Förderinitative zur Bioenergieforschung gestartet

Die Bundesregierung will die Bioenergieforschung forcieren und Projekte unterstützen, die die internationale wettbewerbsfähige Nutzung von Biomasse vorantreiben.

Dazu hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung nun die "Förderinitiative Bioenergie - Prozessorientierte Forschung und Innovation (BioProFi)" gestartet. Ziel von BioProFi ist es, durch innovative Projekte aus der Grundlagenforschung im Bereich Bioenergie neue und weitergehende Impulse zur Nutzung und Verwertung von Biomasse zu geben. Die Bioenergieforschung reicht von Biomasseentstehung, über Konversionsverfahren, die Produktion von Biokraftstoffen und die Produktaufbereitung bis zu systemischen Aspekten, wie Nahrungsmittel-Konkurrenz und Energiebilanzierung. Die Initiative soll thematisch sehr breit angelegt werden. Vorrangig geförderte Forschungsbereiche sind:

 

  • Biomasseentstehung: Screening von Mikroorganismen, die neue Substrate für die Biomasseerzeugung erschließen
  • Biomassevorbereitung Innovative, optimierte Verfahren zum Aufschluss von Lignocellulose-Strukturen.
  • Biochemische Konversion Detailliertes Verständnis der biochemischen Prozesse in Bioenergieanlagen
  • Biochemische Produktionsprozesse Übergeordnetes Ziel ist die wirtschaftliche, ökologisch-sinnvolle Nutzung von Biomasse
  • Thermo-chemische Konversion
  • Produktaufbereitung und –nutzung Verfahrensinnovationen zur effizienten Isolierung von Energieträgern und Wertstoffen
  • Querschnittsthema: Sensorik, Übergeordnetes Ziel ist es, die Möglichkeit zu schaffen mehr Parameter im Prozess schnell zu erfassen und zur optimierten Steuerung zu nutzen.
  • Begleitforschung: Life-Cycle- und Energiebilanz-Analysen von Bioenergieanlagen und Prozessketten.

Antragsberechtigt sind Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen. Interessenten können noch bis 28. Oktober 2011 Projektskizzen beim Projektträger Jülich eingereicht werden (Ansprechpartner: Dr. Günter Mank).

Mehr Informationen zur Förderinitiative: hier klicken

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Produktionsweise kleiner RNA-Moleküle aufgeklärt

Regensburger Molekularbiologen haben den Ursprung einer Klasse von kleinen RNAs geklärt.

Diese sRNA-Moleküle (small RNAs) greifen regulierend in viele Prozesse in der Zelle ein. Ein internationales Forscherteam um Gunter Meister und Anne Dueck vom Institut für Biochemie, Genetik und Mikrobiologie der Universität Regensburg hat nun zusammen mit Kollegen aus Aarhus, Kopenhagen und Martinsried die Entstehung einer großen Klasse von sRNA-Molekülen untersucht. Die Forscher berichten im Fachjournal Nature Structural and Molecular Biology (2011, Online-Vorabveröffentlichung). Eine sRNA besteht aus bis zu 25 Nukleotiden, den Grundbausteinen von DNA und RNA. Eine Boten-RNA (mRNA), die als Abschrift der DNA für die Proteinherstellung wichtig ist, kann hingegen mehrere Tausend Nukleotiden lang sein. Die sRNA-Moleküle dienen nicht direkt zur Herstellung von Proteinen, sondern greifen regulierend vielfältige Prozesse ein. Sie sind daher wichtige Akteure im Netzwerk der genetischen Regulation. Im Rahmen ihrer Untersuchungen konnten die Forscher die „Ursprungsorte“ der sRNA identifizieren. Die extrem kurze sRNA ist offenbar ein Produkt des Abbaus der mRNA durch zelluläre Enzyme. Wenn mRNA produziert wird, passiert der vordere Teil des mRNA-Moleküls einen Tunnel, der durch das Enzym namens RNA Polymerase II gebildet wird. Die maximale Länge von sRNA-Molekülen entspricht erstaunlicherweise genau der Länge dieses Tunnels.

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 Menschen: Jörg Vogel: Mit RNA-Schnipseln gegen Krankheiten

Menschen: Frank Buchholz: Kleine RNA-Moleküle nach Wunsch

Förderbeispiel: Neue Medizin aus gespiegelten Molekülen

So entstehen die sRNA-Moleküle scheinbar genau dann, wenn die Produktion bzw. Transkription der mRNA abgebrochen wird und das unvollendete mRNA-Molekül vom zellulären Enzym Dicer aufgespalten wird, während das eine sRNA-Molekül im geschützten Tunnel verbleibt.  Die Forscher konnten auch zeigen, dass eine Vielzahl von mRNA-Molekülen unvollendet bleibt und diese daraufhin rasch „ausrangiert“ werden. Allerdings besteht das Resultat solcher unvollendeten Transkriptionsprozesse von mRNA nicht aus „genetischem Müll“, sondern aus sRNA-Molekülen, die ihrerseits wiederum wichtige Funktionen im Rahmen der Genregulation übernehmen. Die Forscher wollen ihre Beobachtungen nun ausweiten. Dabei werden weitere Genomuntersuchungen sowie die Analyse ausgewählter Gene im Vordergrund stehen. Dadurch soll geklärt werden, wie die RNA Polymerase II während der Frühphase der mRNA-Transkription kontrolliert wird. Darauf aufbauend könnten künftig auch gezielt Gene reguliert und gesteuert werden, die an der Entstehung bestimmter Krankheiten beteiligt sind.

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