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Wochenrückblick KW 28

18.07.2011

Gewalttätige Gentechnik-Gegner zerstören Versuchsfelder

Mit einem ungekanntem Maß an Gewalt haben Gentechnik-Gegner in den Nächten zum 9. und 11. Juli mehrere Versuchsfelder mit gentechnisch verändertem Weizen sowie Kartoffelpflanzen in Groß-Lüsewitz (Mecklenburg-Vorpommern) und auf dem Gelände des Schaugartens Üplingen in Sachsen-Anhalt zerstört.

Dabei gingen die vermummten Täter mit hoher Aggressivität vor: Sie attackierten die Wachmänner vor Ort mit Schlagstöcken und Pfefferspray, entwendeten in einem Fall das Mobiltelefon eines Wachmanns und zerstachen Autorreifen.

Zerstörtes Kartoffel-Versuchsfeld im Schaugarten Üplingen.Lightbox-Link
Zerstörtes Kartoffel-Versuchsfeld im Schaugarten Üplingen.Quelle: biosicherheit.de

Der entstandene Sachschaden wird von den Betreibern auf mehrere Hunderttausend Euro geschätzt. Die von den Zerstörungen betroffenen Freilandversuche gehören unter anderem zu einem Gemeinschaftsprojekt von Universitäten und mittelständischen Unternehmen, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. In Groß-Lüsewitz und Üplingen wurden mehrere Versuchsparzellen mit gentechnisch veränderten (gv-) Kartoffel- und Weizenpflanzen zerstört, in Üplingen zudem gv-Mais. Die zerstörten Kartoffeln produzieren einen Rohstoff (Cyanophycin), aus dem sich ein biologisch abbaubarer Kunststoff gewinnen lässt. Der gv-Weizen ist gegen spezielle Pilzerkrankungen resistent. Die Freilandversuche mit den neuen Sorten dienten der Entwicklung neuer Verfahren für die Sicherheitsbewertung bei der Zulassung von gv-Pflanzen. Forschungseinrichtungen und Unternehmen, die im Schaugarten Üplingen Versuche durchführen, baten in einer Erklärung darum, sich gemeinsam in einem "gewaltfreien und transparenten Dialog und gegen sinnlose Gewalt und Zerstörung einzusetzen". Die Deutsche Industrievereinigung Biotechnologie (DIB) verurteilte die Übergriffe aufs Schärfste. Das radikale Vorgehen der Täter vernichte die jahrelange Arbeit von Forschern und Firmen, habe in einer demokratischen Gesellschaft nichts zu suchen und sei angesichts der Nahrungsknappheit weltweit zudem verantwortungslos und egoistisch.

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 Auch Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister Hermann Onko Aeikens verurteilte die Zerstörungen scharf. „Gentechnikgegner gehen hier mit krimineller Energie ans Werk. Dafür gibt es keine Rechtfertigung. Sie schaden damit auch den Bürgern, die sich kritisch auf legale Weise mit dem Thema Gentechnik auseinandersetzen. Wer Gewalt einsetzt, dem fehlen die Argumente.“ Der Rechtsstaat könne und werde diese Übergriffe nicht tolerieren. Politiker fast aller Parteien verurteilten die Angriffe ebenfalls. Die Sprecherin der Grünen-Landesarbeitsgemeinschaft Landwirtschaft und Naturschutz, Claudia Schulz, sagte, sie könne die Motivation der Feldzerstörer nachvollziehen, schließlich gebe es in Deutschland keine Möglichkeit, Gentechnikversuche zu verhindern. „Aber Zerstörungen sind nie hilfreich, sondern immer kontraproduktiv“.

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iPS-Zellen und Gentherapie: Lebererkrankung bei Mäusen geheilt

Biomedizinern aus Hannover und Münster ist es gelungen, bei Mäusen einen Gendefekt in der Leber mit einer Therapie auf der Basis von induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS-Zellen) zu korrigieren.

Ihre Arbeiten haben die Experten von der Medizinischen Hochschule Hannover und dem Max-Planck-Insitut für molekulare Medizin in Münster im Fachjournal PLoS Biology (2011, Online-Veröffentlichung) veröffentlicht.

Diese Mäuse besitzen einen vierfachen Chromosomensatz. Durch den Einsatz von iPS-Zellen konnte ein Gendefekt in der Leber geheilt werden.Lightbox-Link
Diese Mäuse besitzen einen vierfachen Chromosomensatz. Durch den Einsatz von iPS-Zellen konnte ein Gendefekt in der Leber geheilt werden.Quelle: Wu et al.

„Wir haben Hautzellen von leberkranken Mäusen in iPS-Zellen umprogrammiert und anschließend den Gendefekt korrigiert, der Ursache für die Lebererkrankung ist", erklärt Tobias Cantz, Leiter der REBIRTH-Arbeitsgruppe Stammzellbiologie und Nachwuchsgruppenleiter am MPI. Mit diesen iPS-Zellen konnten dann Embryonen geheilt werden, die ebenfalls den Gendefekt trugen. Die für die Versuche genutzten Mäuse litten an der sogenannten Tyrosinämie Typ I, einer Störung im Aminosäurestoffwechsel. Beim Menschen ist die Erkrankung selten. Sie tritt nur bei einem von insgesamt 100.000 Neugeborenen auf, kann dann aber unbehandelt innerhalb weniger Monate zum Leberversagen und somit zum Tod führen.
Das Team von Cantz gelang es nun mit einer Methode namens „Tetraploide Embryo Komplementierung“, aus den genkorrigierten iPS-Zellen gesunde Mäusembryonen zu erzeugen.

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Bei diesem Verfahren werden erkrankten Mäusen zunächst Hautzellen entnommen. Diese werden in zwei Schritten reprogrammiert: Zunächst werden sie zu iPS-Zellen umgewandelt, anschließend werden die Zellen im Labor mit einer korrekten Version des Gens ausgestattet. Diese genetisch modifizierten iPS-Zellen werden dann mit befruchteten Eizellen verschmolzen. Ein Embryo entsteht, dessen Zellen alle einen vierfachen Chromosomensatz enthalten – je zwei Chromosomen aus dem ursprünglichen Embryo tragen die defekte Version des Gens, hinzu kommen die zwei im Labor hinzugefügten Chromosomen mit dem berichtigten Gen-Code. Aus diesen Tieren entwickelten sich Tiere, die ganz normal aufgezogen werden konnten. „Die Tiere sind gesund; auch ihre Lebensspanne ist nicht verkürzt“, betont Cantz. Damit öffnen sich auch neue Therapiewege, glauben die Wissenschaftler. Langfristiges Ziel sei es, Patienten Zellen zu entnehmen, diese im Labor zu iPS-Zellen umzuprogrammieren, genetisch zu korrigieren und so eine patientenspezifische Zelltherapie zu entwickeln.

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Spatenstich für Nano-Bioanalytik-Zentrum in Münster

Im Wissenschaftspark Münster entsteht ein Zentrum, das Münster auf der Landkarte der Nanotechnologie und Bioanalytik nachhaltig verankern soll.

In dem Gebäude sollen sich kleine und mittlere Unternehmen ansiedeln, die in der Nanobiotechnologie tätig sind. Auf zirka 3.000 Quadratmetern werden Unternehmen mit der Fertigstellung 2012 die Wahl zwischen jeweils 200 Quadratmeter großen chemischen, physikalischen und biologischen Einheiten haben.

Thomas Robbers, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Münster GmbH, legt den Grundstein des neuen Nano-Bioanalytik-Zentrums im Beisein von Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe (2.v.re.). Lightbox-Link
Thomas Robbers, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Münster GmbH, legt den Grundstein des neuen Nano-Bioanalytik-Zentrums im Beisein von Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe (2.v.re.). Quelle: Wirtschaftsförderung Münster GmbH

Das NBZ kostet insgesamt 16,2 Mio. Euro, wobei 6,4 Mio. Euro von der EU und 3,8 Mio. Euro vom Land NRW kommen. Es ist die höchste Fördersumme, die die städtische Technologieförderung in der Geschichte Münsters jemals erhalten hat. Weitere drei Millionen kommen von der städtischen Entwicklungsgesellschaft, Mieteinnahmen sollen den Rest der Kosten beitragen. Läuft alles glatt, werden rund 100 Arbeitsplätze entstehen.

Nanobioanalytik-Zentrum Münster

 In dem aus mehreren jeweils 200 qm großen chemischen, physikalischen und biologischen Modulen bestehenden Gebäude können innovative kleine und mittlere Unternehmen der Biotechnologie ab Ende 2012 einziehen.

www.nano-bioanalytik-zentrum.de

Die zukünftigen Mieter erhalten über die Räumlichkeiten hinaus weitere Dienstleistungen. So können sie bei der Entwicklung neuer Produkte und Marktanalysen auf die Expertise des benachbarten Biomedizinischen Technologiezentrums der Medizinischen Fakultät der Universität Münster zurückgreifen. Zusätzlich wird es einen Park von Spezialgeräten im Wert von 6,5 Mio. Euro, geben, die von der betreibenden NBZ GmbH auf Mietbasis zur Verfügung gestellt werden.

In der Nachbarschaft gibt es außerdem eine ganze reihe weiterer biotechnologischer Forschungseinrichtungen, wie das Zentrum für Nanotechnologie, das Biotechnologiezentrum Münster, das Universitätsklinikum sowie das Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin sind hier zu finden.

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Max-Planck-Gesellschaft plant Online-Journal für Biomedizin

Die Forschungsorganisationen Max-Planck-Gesellschaft, der britische Wellcome Trust und das Howard Hughes Medical Institute (USA) wollen ein neues Online-Fachjournal zur biomedizinischen Forschung starten.

Das noch namenlose Topjournal soll ab Sommer 2012 nach dem Open-Access-Prinzip erscheinen, das bedeutet alle Inhalte sind frei im Internet zugänglich. In den ersten drei Jahren sollen auch für Autoren zunächst keine Gebühren anfallen, teilten die drei Forschungsorganisationen bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in London mit. Chefredakteur des neuen Biomedizin-Journals soll der renommierte US-Zellbiologe Randy Schekman werden.

Max-Planck-Vizepräsident Herbert Jäckle, mit dem Direktor des Wellcome Trust, Mark Walport, and dem Präsident des Howard Hughes Medical Institute, Robert Tjian. Die drei Organisationen haben ein neues Fachjournal aus der Taufe gehoben.Lightbox-Link
Max-Planck-Vizepräsident Herbert Jäckle, mit dem Direktor des Wellcome Trust, Mark Walport, und dem Präsident des Howard Hughes Medical Institute, Robert Tjian. Die drei Organisationen haben ein neues Fachjournal aus der Taufe gehoben.

Der Forscher gehört bislang dem Editoren-Team der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) an und wird diesen August seinen neuen Job beginnen. 50 Prozent seiner Zeit wird der Forscher für seine neue Aufgabe aufwenden. Daneben werden bis zu zwölf Editoren gesucht. Schekman sagte, es brauche ein hochrangiges Fachjournal, das von aktiven Wissenschaftlern aus einer akademischen Umgebung redigiert werde. „Wir wollen die besten Publikationen aus aller Welt ermitteln und werden keinesfalls Wissenschaftler aus den drei Träger-Organisationen bevorzugen“, sagte Schekman. Bei dem neuen Online-Journal soll neben der redaktionellen unabhängigen Arbeit besonders auf einen schnellen und transparenten Gutachter-Prozess Wert gelegt werden. Mark Walport, Direktor des Wellcome Trust, sagte: „Es wird ein Journal für Wissenschaftler- redigiert von Wissenschaftlern. Dabei soll es keine gravierenden Änderungswünsche oder Forderungen von langwierigen Zusatzexperimenten geben“, so Walport. Angepeilt sei im Gutachter- und Korrekturprozess jeweils nur eine Runde mit möglichen Änderungen und Verbesserungen. Die drei Forschungsorganisationen haben sich zunächst darauf geeinigt, die Kosten für die Entwicklung und den Start des Journals komplett zu übernehmen.  In den ersten drei oder vier Jahren sollen den Autoren zudem die sonst üblichen Veröffentlichungsgebühren erlassen werden. „Open Access ist die Zukunft. Wir wollen auf den Pioniertaten der Public Library of Science (PLoS) aufbauen, damit Forscher aus aller Welt Zugriff auf Literatur und Daten haben“, so Schekman.

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Berlin: Integratives Institut für Lebenswissenschaften kommt

Vereint in Forschung und Lehre – die Berliner Institutionen Charité, Humboldt-Universität (HU) und Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) bündeln ihre Kompetenzen und schaffen das Integrative Forschungsinstitut (IRI) für Lebenswissenschaften.

Mit der Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding wurde die enge Zusammenarbeit besiegelt. Der Forschungsfokus des IRI für Lebenswissenschaften soll auf der Systembiologie und Theoretischen Biologie, den Neurowissenschaften sowie der Infektionsbiologie und Immunologie liegen.

Die Charité – Universitätsmedizin Berlin intensiviert ihre Kooperationen mit der Humboldt-Universität und dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC)Lightbox-Link
Die Charité – Universitätsmedizin Berlin intensiviert ihre Kooperationen mit der Humboldt-Universität und dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC)Quelle: BIOCOM AG
„Mit dem IRI entsteht eine gemeinsame Plattform für moderne Infrastruktur und Technologien, von der alle beteiligten Wissenschaftler profitieren“, sagt Andreas Herrmann, Professor für Molekulare Biophysik an der HU. Der Forscher macht Infektionsprozesse bei Zellen durch bildgebende Verfahren sichtbar. Theorie-orientierte Forscher könnten auf der Basis solcher Daten zum Beispiel Modelle von Infektionen entwickeln, um gezielt neue Angriffspunkte für Medikamenten zu identifizieren. Weitere Schwerpunkte sollen in der Erforschung von Erkrankungen des Nervensystems, genetisch bedingter Erkrankungen, Krebs sowie in der Regenerativen Medizin liegen. Das prinzipielle Ziel: Forschungserfolge aus dem IRI sollen direkt in neue Möglichkeiten der Prävention, Diagnostik und Therapie münden. „Ausgehend von der biologischen Grundlagenforschung, über die Zelle bis zum ganzen Menschen wollen wir die wesentlichen Aspekte des Gesunden oder Kranken im Mittelpunkt unserer Forschung stellen“, sagt Georg Duda, Direktor des Julius Wolff Instituts an der Charité. Dies geht von dem Verständnis von Krankheit in der Charité bis zur Untersuchung der Möglichkeiten zur Prävention im Centrum für Sportwissenschaft und Sportmedizin Berlin.

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Mit der Kooperation soll auch der wissenschaftliche Nachwuchs gefördert werden. So sind beispielsweise gemeinsame Brückenprofessuren geplant sowie die Einrichtung von Nachwuchsgruppen und Tenure-Track-Modellen (Stellen mit Option einer Anstellung auf Lebenszeit). Zusätzlich soll ein Fellowprogramm die Zusammenarbeit der Berliner Lebenswissenschaften mit international ausgewiesenen Forscherpersönlichkeiten stärken. Ein Gesicht bekommt das IRI auf dem Campus Nord. Mit neuen Forschungsgebäuden soll dort ein Park für die Lebenswissenschaften in Berlin Mitte heranwachsen.

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Micromet und Amgen starten millionenschwere Kooperation

Das deutsch-amerikanische Biotechnologie-Unternehmen Micromet hat einen potenten Industriepartner für seine Antikörper gewonnen. Bis zu 695 Millionen Euro an Prämien, Umsatzbeteiligungen und die Erstattung von Entwicklungskosten lässt sich der US-Biotechriese Amgen die neue Kooperation kosten.

Eine Prämie von zehn Millionen Euro kann Micromet dabei sofort verbuchen. Der Krebsspezialist übernimmt die Suche nach "BiTE-Antikörpern" gegen drei Zielstrukturen auf soliden Tumoren, sowie die präklinische Entwicklung dieser Antikörper gegen zwei von Amgen ausgewählte Zielmoleküle. Der US-Biotechnologie-Konzern ist anschließend auch für die klinische Entwicklung, Herstellung und Kommerzialisierung der aus der Kooperation entstandenen Arzneien zuständig. Bereits früher konnte Micromet seine BiTE-Antikörpertechnologie mit großen Pharmafirmen verpartnern – Boehringer Ingelheim und Bayer gehören zu den Kunden.

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Wochenrückblick: Micromet: Aktienverkauf spült 70 Millionen US-Dollar in die Kasse

Wochenrückblick: Micromet holt sich 70 Millionen US-Dollar am Kapitalmarkt

Die Besonderheit der „Bispezifischen T-Cell Enhancer“: Sie verfügen über zwei unterschiedliche Bindungsstellen, mit denen sie einerseits an Tumorzellen, andererseits an körpereigene Immunzellen andocken können. Auf diese Weise dirigieren sie zytotoxische T-Zellen in die unmittelbare Nähe des Tumors. Diese können die entarteten Zellen dann gezielt in den programmierten Zelltod treiben. Beim Erreichen von bestimmten Entwicklungszielen in verschiedenen Indikationen und Tumorarten werden bei der Kooperation weitere Meilensteinzahlungen fällig. Sie könnten sich auf maximal 342 Millionen Euro summieren, hinzu kommt eine Nettoumsatzbeteiligung im bis zu zweistelligen Prozentbereich, falls der Antikörper als Medikament verkauft wird. Für das zweite BiTE-Programm sind ähnliche Vereinbarungen getroffen worden, so dass sich daraus die Gesamtsumme von 695 Millionen Euro ergibt. Die Forschungskosten, die ebenfalls von Amgen getragen werden, veranschlagt Micromet in einer ersten Schätzung auf etwa 25 Millionen Euro. Dafür sollen zwei BiTE-Antikörper bis zur ersten Erprobung im Menschen entwickelt werden. Micromet-Chef Christian Itin: „Diese Partnerschaft passt zu unserer Strategie, die Entwicklung von BiTE-Antikörpern auch auf die Indikation solide Tumore auszuweiten.“ Finanzanalysten zeigten sich in einer ersten Reaktion ebenfalls überzeugt von der neuen Allianz. „Die hohen vereinbarten Prämien für Wirkstoffkandidaten, die es noch gar nicht gibt, zeigen das große Potenzial der BiTE-Technologie“, sagte Joseph Pantginis, Analyst bei Roth Capital Partners.

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