Spitzencluster-Wettbwerb: Drei Finalisten aus der Biotechnologie
26.06.2009 -
Das Cluster-Fieber geht weiter. Erneut waren regionale Netzwerke aufgerufen, sich beim Spitzencluster-Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zu bewerben. Wie in Runde eins stehen für die Sieger bis zu 200 Millionen Euro zur Verfügung. Aus den 23 Bewerbern wurden nun die zehn Finalisten ausgewählt, darunter drei biotechnologische Cluster aus Bayer, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.
Der Spitzencluster-Wettbewerb wurde ursprünglich im Jahr 2007 gestartet, um die Innovationskraft der leistungsfähigsten Cluster aus Wissenschaft und Wirtschaft zu stärken und sie auf dem Weg in die internationale Spitzengruppe zu unterstützen. Unter dem Motto "Deutschlands Spitzencluster - Mehr Innovation. Mehr Wachstum. Mehr Beschäftigung" werden insgesamt 600 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, damit die Cluster ihre Ideen schneller in neue Produkte, Prozesse und Dienstleistungen umsetzen können.
Bewerbungen sind in drei Runden möglich, in denen jeweils maximal fünf Spitzencluster ausgewählt werden. Die Fördersumme beträgt dabei pro Runde 200 Millionen Euro über maximal fünf Jahre. In einer ersten Runde wurden im September 2008 fünf Sieger ausgezeichnet. Zu den Gewinnern zählte auch ein Verbund aus der Biotechnologie: Rund 40 Millionen Euro sind damit für das Cluster „Zellbasierte & Molekulare Medizin in der Metropolregion Rhein-Neckar“ (BioRN) in Heidelberg reserviert (mehr...).
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Für die zweite Runde des Spitzencluster-Wettbewerbs, die im vergangenen Jahr angelaufen war, hatten sich erneut 23 Cluster beworben. In den Kreis der zehn Finalisten haben es nun wieder biotechnologische Cluster geschafft - drei an der Zahl. Dazu gehört unter anderen das in München angesiedelte Cluster „m4 - eine neue Dimension in der Medikamentenentwicklung“. Unter der Koordination der BioM Biotech Cluster Development GmbH wollen Firmen aus Biotechnologie und Pharma sowie die Universitäten TUM und LMU sowie des Helmholtz-Zentrum München und Max-Planck-Institute das Thema personalisierte Medikamentenentwicklung angehen. Dabei sollen alle Akteure der Medikamentenentwicklung frühzeitig und eng vernetzt werden, um die gesamten Prozess der Wertschöpfung effizienter zu gestalten. (mehr Informationen: hier klicken) Den Fokus auf die Synthetische Biologie will wiederum ein Cluster aus Nord-Rhein-Westfalen legen, der vom Verein CLIB2021 in Düsseldorf koordiniert wird. Aufbauend auf dem bestehenden Strukturen des Netzwerks, die im Rahmen des BMBF-Wettbewerbs BioIndustrie 2021 etabliert wurden (mehr....), soll nun eine Plattform geschaffen werden, um die stoffliche Umsetzung von nachwachsenden Kohlenstoffquellen zu Chemikalien oder Materialien mithilfe der synthetischen Biologie zu bewerkstelligen. Dies soll unter Einbeziehung verschiedenster Disziplinen wie Bioinformatik, Genetik und Verfahrenstechnik erfolgen. Der dritte erfolgreiche Biotechnologie-Cluster wird von Professor Ugur Sahin an der Universität Mainz koordiniert und beschäftigt sich mit der Entwicklung immunbasierter, indivualisierter Therapien. Sahin ist bereits seit Jahren ein Experte auf dem Gebiet und hatte sich im BMBF-Wettbewerb GO-Bio mit einer Gründungsidee durchgesetzt (mehr...). Jüngst konnte die hieraus entstandende Firma BioNTech über Zukäufe berichten (mehr...). Darüber hinaus gehört Sahin zu den Gründern der in Mainz ansässigen Biotech-Firma Ganymed, die 2008 mit einer Rekordinvestition für Schlagzeilen sorgten.
Für die drei Finalisten geht die Arbeit allerdings jetzt erst richtig los: Bis Oktober müssen sie detaillierte Konzepte für ihre Cluster erarbeitet haben. Eine endgültige Entscheidung über die Gewinner soll schließlich Anfang nächsten Jahres fallen.