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CoLaborator in Berlin: Start-ups ziehen bei Bayer ein

Die ersten drei Firmen sind Mitte Mai 2014 in den neuen Inkubator der Bayer AG in Berlin, dem Colaborator, eingezogen. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Die ersten drei Firmen sind im Mai 2014 in den neuen Ideen-Inkubator der Bayer Healthcare AG in Berlin, dem CoLaborator, eingezogen. Quelle: Bayer Healthcare

14.05.2014  - 

Der Pharmakonzern Bayer hat seinen Forschungscampus in Berlin für junge Unternehmen aus den Life Sciences geöffnet. Der „CoLaborator“ soll den Start-ups aus den Chemie- und Biowissenschaften geeignete Labor- und Büroinfrastruktur anbieten, um die eigenen Ideen rasch in der Praxis zu erproben. Die ersten drei Mieter sind in dem 800 Quadratmeter großen Gebäude bereits eingezogen. Neben der Chemiefirma DexLeChem GmbH gehören mit der Calico GmbH und der Provitro AG auch zwei Biotech-Unternehmen zu den neuen Mietern. Der CoLaborator wurde am 14. Mai offiziell vorgestellt – selbst der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit war zum Start der Pioniereinrichtung gekommen.

Der neue Inkubator verkörpert in besonderer Weise den Kulturwandel, der sich derzeit in der Pharmaindustrie vollzieht: In den vergangenen Jahren hat sich die Big Pharma immer stärker für Ideen von außen geöffnet. Vor allem wenn es um vollständig neue Therapieansätze und Forschungsprojekte in frühen Stadien geht, verlassen sich die großen Konzerne immer stärker auf den Erfindergeist kleiner, hochinnovativer Biotechnologie-Firmen.

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit ließ sich durch den pünktlich fertigstellten Inkubator führen.Lightbox-Link
Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit ließ sich durch den pünktlich fertiggestellten Inkubator führen.Quelle: BIOCOM AG

Gemeinsame Forschungsprojekte und Kooperationen gehören für viele inzwischen zum Alltagsgeschäft. Die Bayer Gesundheitssparte HealtCare experimentiert bereits seit 2012 mit dem Konzept eines Forschungsinkubators, allerdings in San Francisco. In Kalifornien ist das Konzept so erfolgreich angelaufen, das auch Berlin einen CoLaborator bekommen hat: so holt sich das Unternehmen die Firmengründer direkt auf den eigenen Bayer HealthCare-Forschungscampus. Voraussetzung für potenzielle Mieter: Das Tätigkeitsfeld der jungen Firmen soll zu den Forschungsinteressen von Bayer passen, so dass sich Unternehmertum und Pharmaexpertise ergänzen.

Starthilfe für Firmengründer

„Mit dem Colaborator fördern wir den wissenschaftlichen Austausch und schaffen ein stimulierendes Umfeld für Forschung und Innovation“, sagte Andreas Busch, Mitglied des Bayer Healthcare Executive Committee und Leiter Global Drug Discovery. Ziel sei es, den Unternehmern die Möglichkeit zu geben, ihre Konzepte in etablierten Strukturen zu entwickeln. Gerade im Bereich der Biotechnologie sind Firmengründer häufig auf Unterstützung angewiesen, wenn es darum geht, geeignete Laborräume her- und einzurichten. „Es gibt Analysegeräte, die kosten eine halbe Million Euro. Wie hätten wir uns das als Start-up sonst leisten können“, sagte Sonja Jost, die Geschäftsführerin von Neuzugang DexLeChem.

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Der CoLaborator bietet Platz für bis zu neun kleine Firmen. In einem eigenständigen Gebäude mit rund 800 Quadratmetern Grundfläche stehen rund 420 Quadratmeter Laborfläche zur Verfügung. Bei der Laboreinrichtung wurden die jeweiligen Anforderungen der Mieter berücksichtigt. Für DexLeChem zum Beispiel wurden zusätzllche Abzüge installiert. Um den Austausch der Firmengründer untereinander und mit den Bayer-Forschern zu beflügeln, hat sich der Konzern bei der Gebäudeplanung einiges einfallen lassen: Eine zentrale Lobby und ein großer Gemeinschaftsbereich sollen eine angenehme Gesprächsatmosphäre schaffen. Tischtennisplatten und ein Volleyballfeld hinter dem Haus bieten die Möglichkeit, sich auch abseits des Labors zu treffen. Zur Verpflegung können die Colaborator-Mitarbeiter freilich auch die Kantine von Bayer HealthCare nutzen.

Die ersten drei Mieter im CoLaborator im Kurzprofil:

Calico GmbH:  hat sich auf die Entwicklung von rekombinanten monoklonalen Antikörpern spezialisiert, die zur Herstellung von Biotherapeutika und Biomarker-Produkten verwendet werden. Im Jahr 2013 wurde Calico Biolabs, Inc. in San Francisco gegründet und setzt nun als Calico GmbH die Arbeit in Berlin fort. „Wir freuen uns über den Umzug von Calico nach Berlin in den CoLaborator, wo wir unseren ersten Standort in Europa einrichten“, sagte Robert Pytela, Geschäftsführer der Calico GmbH. „Die Nähe zu den Wissenschaftlern bei Bayer und anderen Spitzenforschern in Berlin bietet ein spannendes Umfeld, indem wir unsere Technologien weiterentwickeln und anwenden können.“

Provitro AG:  ist ein molekularpathologisches Dienstleistungsunternehmen für die präklinische und klinische Forschung in der Pharmakologie und Biotechnologie. Der Hauptgeschäftsbereich des Unternehmens stützt sich auf eine gut sortierte Gewebebank und eine enge wissenschaftliche Kooperation mit dem Charité-Universitätsklinikum Berlin. Ein zweiter Geschäftsbereich gründet auf unternehmenseigenem Know-how in der Zellbiologie und umfasst ein breites Spektrum an Zellkulturprodukten. Im Jahr 2012 hat Provitro zudem ein Labor für molekularpathologische Dienstleistungen in der Tumor- beziehungsweise Erregerdiagnostik aufgebaut.

Dexlechem GmbH: ausgegründet aus dem Exzellenzcluster UniCat (Unifying Concepts in Catalysis) bietet die Dexlechem GmbH Dienstleistungen auf dem Gebiet der grünen Chemie an. Das Unternehmen ist in der Lage, komplexe chemische Wirkstoffe in Wasser und anderen nachhaltigen Lösungsmitteln herzustellen. Diese patentierten neuartigen Syntheserouten sind deutlich kostengünstiger als Verfahren in giftigen organischen Lösungsmitteln, da Dexlechem die zur Produktion notwendigen teuren Edelmetallkatalysatoren trotz des Einsatzes von Wasser aktiv halten und wieder einsetzen kann.

© biotechnologie.de/bk

 

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