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Freie Fahrt für den Wissenschaftszug

Die Expedition Zukunft fährt im Wissenschaftsjahr 2009 kreuz und quer durch Deutschland und macht in 62 Städten Station. Die Biotechnologie ist mit dabei. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Die Expedition Zukunft fährt im Wissenschaftsjahr 2009 kreuz und quer durch Deutschland und macht in 62 Städten Station. Die Biotechnologie ist mit dabei. Quelle: biotechnologie.de

24.04.2009  - 

An Gleis zwei im Berliner Hauptbahnhof hat für kurze Zeit ein ganz besonderer Zug Station gemacht. "Expedition Zukunft" heißt die dreihundert Meter lange Ausstellung, die in zwölf Waggons die großen Forschungsthemen der Gegenwart anschaulich und informativ erklären will. In den nächsten Monaten wird die "Expedition Zukunft" 62 Städte in Deutschland ansteuern und ihre Türen kostenlos für alle Besucher öffnen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) haben den Zug für das Wissenschaftsjahr 2009 konzipiert. In Waggon drei ist die Biotechnologie mit dabei. Den Startschuss für die rollende Ausstellung gaben Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundesforschungsministerin Annette Schavan und MPG-Präsident Peter Gruss am 23. April in Berlin.




"Forschung ist die Quelle unseres Wohlstandes." Beim Startschuss für die "Expedition Zukunft" am Berliner Hauptbahnhof wollte Bundesforschungsministerin Annette Schavan keinen Zweifel daran aufkommen lassen, welche Bedeutung eine florierende Wissenschaft für den Standort Deutschland hat. Aber nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht, auch auf den Alltag jedes Einzelnen haben neue Technologien einen großen Einfluss. Was sich in naher Zukunft so alles tun könnte, das zeigt die fahrende Ausstellung, die bis Ende November in 62 deutschen Städten Station machen wird.

Auf mehr als 300 Metern macht der von der Max-Planck-Gesellschaft organisierte Zug die Zukunft greifbar und begreifbar - mit interaktiven Exponaten, ausführlichen Informationen und aussagekräftigen Bildern. In zwölf Ausstellungswaggons, die jeweils einem Forschungsthema gewidmet sind, zeigt der Zug Wissenschaftstrends und Perspektiven bis ins Jahr 2020. Dabei stehen globale Herausforderungen wie der Klimawandel, die Energieverknappung oder die demografische Entwicklung im Mittelpunkt. Die Ausstellung bietet Installationen, interaktive Medienangebote und vielfältige Mitmach-Möglichkeiten.

Peter Gruss, Angela Merkel, Annette Schavan und Hartmut Mehdorn gaben am Berliner Hauptbahnhof das Startsignal für den Forschungszug.Lightbox-Link
Peter Gruss, Angela Merkel, Annette Schavan und Hartmut Mehdorn gaben am Berliner Hauptbahnhof das Startsignal für den Forschungszug.Quelle: biotechnologie.de

"Wir haben kein Abonnement auf die Spitzenposition"

Wie bei der Eröffnung deutlich wurde - zu den ersten Besuchern zählte die sechste Klasse des Berliner Heinrich-Hertz-Gymnasiums - soll der Zug nicht nur über die Forschung informieren, sondern auch zur wissenschaftlichen Neugier animieren. "Wir  haben kein Abonnement darauf, in der Forschung vorn mit dabei zu sein. Auch in anderen Ländern wird immer mehr investiert. Da müssen wir mithalten", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Berliner Hauptbahnhof."  Um die jetzige Krise zu überwinden, müsse Deutschland auf Forschung und Innovation setzen. Mit einem möglichen Seitenblick auf die derzeitige Diskussion um die grüne Gentechnik fügte Merkel hinzu. "Wir müssen die Menschen ermuntern, ihre Sorgen vor neuen Techniken zu verlieren."

Forschungsexpedition Deutschland

Der 300 Meter lange Forschungszug soll die aktuellen Herausforderungen und Perspektiven der Wissenschaft anschaulich und erfahrbar machen. Im Wissenschaftsjahr 2009 macht der Zug in 62 deutschen Städten Halt.

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Selbst ein dreihundert Meter langer Zug ist natürlich viel zu kurz, um mehr als Schlaglichter aus sehr unterschiedlichen Disziplinen zu präsentieren. Der disparate und bunte Charakter ist aber durchaus Programm, wie der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Peter Gruss, bei der Eröffnung betonte. "Nur ein innovationsoffenes Deutschland kann Schritt halten mit den weltweiten Veränderungen. Wir müssen uns heute an möglichst vielen Forschungsthemen beteiligen, damit unseren Kindern genügend Erkenntnisse zur Verfügung stehen, mit denen sie das Wohlergehen künftiger Generationen sichern können." Neben diesen langfristigen Absichten habe die Max-Planck-Gesellschaft aber auch ein vergleichsweise gegenwärtiges Ziel im Blick: Mit dem Zug wolle man "einen landesweiten Zukunftsdialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik anstoßen", sagte Gruss.

Wettbewerb im Schnellpipettieren

Die Biotechnologie wird ihren Teil dazu beitragen. In Waggon drei werden Bio- und Nanotechnologien gemeinsam vorgestellt, weil sie nach der Vorstellung der Ausstellungsmacher in nächster Zeit ohnehin verschmelzen werden. Mikrochips, die mit lebenden Zellen kommunizieren oder sie zum Beispiel als Sensoren benutzen, daran wird auch in Deutschland intensiv geforscht. Wann sie allerdings in großem Stil eingesetzt werden können, steht noch in den Sternen. Waggon drei bietet dem interessierten Besucher zudem eine abwechslungsreiche Annäherung an die Molekularbiologie, die von Hintergrundinformationen zur Entschlüsselung des menschlichen Genoms im Jahr 2001 bis zu einem Wettbewerb im Schnellpipettieren reicht. Auf einer zellartigen Struktur, die den ganzen Waggon durchzieht, gibt es Biotechnologie zum Anfassen und Miterleben: Geruchssensoren auf künstlichen Membranen, synaptische Vesikel und nanobiotechnologische Moleküle oder eine rotierende Zelle aus der Innenperspektive.

Der dritte Waggon ist der Bio- und Nanotechnologie gewidmet. Dort ist unter anderem zu erfahren, wer am schnellsten pipettieren kann.Lightbox-Link
Der dritte Waggon ist der Bio- und Nanotechnologie gewidmet. Dort ist unter anderem zu erfahren, wer am schnellsten pipettieren kann.Quelle: biotechnologie.de

2009 ist ein besonderes Jahr für die Bundesrepublik Deutschland. Sechzig Jahre nach der Gründung und 20 Jahre nach dem Mauerfall ist der Zeitpunkt für einen Blick zurück gekommen, aber auch für den Blick nach vorne.  Das BMBF hat deshalb das Wissenschaftsjahr ausgerufen. Es wird vom BMBF gemeinsam mit der Initiative Wissenschaft im Dialog (WiD) ausgerichtet. Weitere Träger sind die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina, die Robert Bosch Stiftung und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft.

Auch in der Krise keine Abstriche an die Forschung

Ein wichtiger Bestandteil des Wissenschaftsjahrs ist die "Expedition Zukunft". Die Ausstellung wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und von der Max-Planck-Gesellschaft organisiert. Die Unternehmen Siemens, Bayer und Volkswagen sowie weitere Wagen- und Themenpartner unterstützen den schlauen Zug mit Know-How und Exponaten. "Der Zug ist für uns nicht nur eine PR-Geschichte", sagte Siemens-Vorstand Herrmann Requardt auf der Eröffnung. "Auch in der Krise machen wir keine Abstriche in der Forschung. So haben wir 2009 unsere F&E-Ausgaben sogar noch erhöht."

Ebenfalls mit an Bord des Zuges sind mehrere Universitäten, die Fraunhofer-Gesellschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren, die Leibniz-Gemeinschaft sowie die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Nächster Stopp des Ausstellungszuges ist Frankfurt am Main: Hier hält die "Expedition Zukunft" vom 25. bis 27. April, um anschließend in Darmstadt und Jena einzufahren. Inzwischen hat China großes Interesse angemeldet, den Ausstellungszug nach seiner Fahrt durch Deutschland zu übernehmen: So wird die "Expedition Zukunft" vielleicht in naher Zukunft auch durch China rollen.

 

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