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Neue Wirkstoffe gegen neurologische Erkrankungen (Neu)2

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01.10.2008  - 

Koordination:           

Bionamics GmbH, Kiel
Dr. Timm-H. Jessen
Tel.: 0431.800.978.12
E-Mail: jessen@bionamics.de
empfohlenes Fördervolumen: 20 Millionen Euro

Hintergrund

Die Multiple Sklerose stellt die häufigste entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems (ZNS) bei jungen Erwachsenen dar und betrifft Frauen etwa doppelt so oft wie Männer. Weltweit leiden etwa 1,5 Millionen Personen daran. Die Ausprägungen der Krankheit sind unterschiedlich, in jedem Fall müssen Betroffene aber mit starken Behinderungen und neurologischen Ausfällen leben. Aufgrund der komplexen Ursachen auf molekularer Ebene gibt es bislang noch keine allumfassende Therapiestrategie für Multiple Sklerose. Bisher verfügbare Medikamente richten sich lediglich auf die frühe entzündliche Phase, haben zum Teil sehr hohe Nebenwirkungen, müssen mehrfach gespritzt werden und können das ZNS nicht vor Schaden schützen bzw. bestehende Schäden im ZNS nicht regenerieren. Der Bedarf an neuen Ansätzen, die nicht nur körpereigene Entzündungsprozesse hemmen, sondern gleichzeitig auch neurodegenerative Folgen behandeln, ist demnach sehr groß.

Konzept

Das auf die Krankheit Multiple Sklerose fokussierte Konsortium Neu2 hat sich zum Ziel gesetzt, diese Herausforderung mit einem neuen Kooperations- und Finanzierungsmodell zu stemmen. Die beteiligten Partner aus der akademischen Forschung, der Pharma- und Biotechnologiebranche sowie der Finanzwelt  bringen dabei ihre unterschiedlichen Erfahrungen ein, um therapeutische und therapiebegleitende diagnostische Ansätze zur Behandlung von Patienten mit Multipler Sklerose von der Grundlagenforschung bis zum Markt zu bringen. Die Finanzierung des ausgewählten Projektportfolios erfolgt über eine Art  Fonds, der durch die Bionamics GmbH als Projektmanager des Konsortiums geleitet wird und sich aus privaten Geldern speist. Als Konsortialführer ist Bionamics auch in allen Projektteams des Portfolios vertreten und dort gemeinsam mit der IPB für alle nicht-wissenschaftlichen Themen zuständig. Die Zusammensetzung der jeweiligen Projektteams hat darüber hinaus dynamischen Charakter, angepasst an die jeweilige Stufe im F&E-Prozess. So wird der Zugriff auf die im Konsortium vorhandene unterschiedliche Expertise ermöglicht und gleichzeitig die Basis für die Einbindung weiterer externer Partner gelegt.

Ziele und Umsetzung

Bei den therapeutischen Projekten liegt der Fokus auf der Behandlung neurodegenerativer Prozesse und Neuroprotektion bei Patienten mit Multipler Sklerose, für die bisher keine Therapie existiert. Einzelne entzündungshemmende Ansätze mit spezifischem Vorteil gegenüber bestehenden Medikamenten wurden ebenfalls ins Startportfolio aufgenommen. Verfolgt werden sowohl solche Ansätze, die auf kleinen chemischen Molekülen (small molecules), als auch auf biopharmazeutischen Molekülen (z.B. Antikörpern) basieren. Konkret verfolgt das Konsortium sechs Projekte, die sich in verschiedenen Reifestadien der Medikamentenentwicklung befinden und deren wissenschaftliche Grundlagen mehrheitlich im Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf sowie bei der Evotec AG gelegt wurden. Aufbauend auf einzelnen Genen, Signalwegen und Rezeptoren, die als mögliche Angriffsziele auf molekularer Ebene identifiziert wurden, soll im Rahmen der Strategie – unter besonderer Einbindung des European Screeningports und der Evotec AG – eine Validierung und Weiterentwicklung dieser potenziell interessanten Therapieansätze bis hin zum Wirkstoffkandidaten stattfinden. Drei weitere Projekte befinden sich bereits in fortgeschritteneren Phasen, die unter dem Dach des Konsortiums in klinische Studien überführt bzw. dort profiliert werden sollen.

Parallel zu den therapeutischen Ansätzen richtet das Konsortium sein Augenmerk auf die Entwicklung intelligenter klinischer Studiendesigns sowie die frühe Implementierung von Biomarkern, die den Mechanismus und das Nebenwirkungspotenzial eines Ansatzes dokumentieren. Dies ist insbesondere deshalb erforderlich, weil für neuroprotektive Therapieansätze im Umfeld von Multiple Sklerose noch keine validierten klinischen Parameter existieren. Diese Lücke soll durch Forschungsarbeiten am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf im Rahmen des Konsortiums geschlossen werden. Zur begleitenden Evaluierung der klinischen Studien sollen darüber hinaus sogenannte induzierte pluripotente Stammzellen von genetisch prädisponierten Patienten zum Einsatz kommen. Hier wird auf die Expertise der US-amerikanischen Firma Cedrus Therapeutics zurückgegriffen, die diese Zellen als maßgeschneidertes Testmodell für Multiple Sklerose etablieren soll, um mögliche Wirkstoffkandidaten vorab zu prüfen. Das Unternehmen plant eine Niederlassung in Deutschland.

Die beteiligten Partner im Konsortium verstehen ihr Konsortium als Modell für den Aufbau eines risikofinanzierten Life-Science-Projekt-Portfolios, das sich lediglich in seiner Anfangszeit innerhalb der neurologischen Erkrankungen auf eine einzelne Indikation konzentriert. Sobald sich auf der Basis des Startportfolios nachhaltige Strukturen etabliert haben, ist die Einbindung weiterer Partner aus Akademie, Biotechnologie, Pharma und Finanzen angedacht, um innovative Therapieansätze voranzutreiben und interessante Rückflüsse für Investoren zu generieren.

Beteiligte Partner

Wissenschaft
  • Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
Industrie
  • Merck KGaA, Darmstadt
  • Evotec AG, Hamburg
KMU
  • Bionamics GmbH, Kiel (Konsortialleitung)
  • European Screening Port GmbH, Hamburg
  • Medigate GmbH, inkl. Clinical Trial Center North, Hamburg
  • Cedrus Therapeutics Inc., New York
Finanzen
  • IP Bewertungs AG (IPB), Hamburg

 

Gewinner

Die Gewinner des BioPharma-Wettbewerbs im Überblick:

Max-Planck Drug Discovery & Development Center: mehr
NeuroAllianz: mehr
Neu2 : mehr

Mehr Infos zum BioPharma-Wettbewerb hier