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Produktion kleiner RNA-Moleküle für das Stummschalten von langen, nicht-kodierenden RNAs

Preisträger GO-Bio 2.Förderrunde 2007, Phase II

Prof. Dr. Frank Buchholz

seit 2010: Professor für Medizinische Systembiologie am Universitätsklinikum Dresden; Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden

Kontakt:  buchholz@mpi-cbg.de; Tel. 0351-210-2888

Kurzzusammenfassung:

Kleine RNA-Moleküle haben in den vergangenen Jahren die Werkzeugkiste von Molekularbiologen enorm bereichert. Denn mit ihrer Hilfe lässt sich die Aktivität von Genen gezielt ausschalten. Diese Eigenschaft machen sich Grundlagenforscher und  Molekularmediziner zunutze, um bestimmte Prozesse in Zellen zu verstehen oder fehlerhafte Genfunktionen therapeutisch zu beheben. Das hierbei genutzte Phänomen der RNA-Interferenz basiert auf kurzen Ribonukleinsäuren, sogenannten small interfering RNAs (siRNAs), mit deren Hilfe der Prozess der Proteinherstellung in Zellen gezielt unterbrochen werden kann. Das Team um Frank Buchholz hat bereits in der ersten Phase von GO-Bio erfolgreich ein Verfahren zur Marktreife entwickelt, mit dem sich maßgeschneiderte siRNAs in großen Mengen kostengünstig herstellen lassen. Hierbei kommt das Enzym Endoribonuklease zum Einsatz, weshalb die Forscher ihre Plattform esiRNA-Technologie getauft haben. 2010 wurde zudem das Unternehmen Eupheria Biotech GmbH in Dresden gegründet, das die esiRNA-Technologie kommerzialisieren wird. Das Team hat mittlerweile einen großen Laborchemikalienspezialisten als Vertriebspartner für seine esiRNA-Herstellung gewonnen.
 
In der zweiten Förderphase von GO-Bio will Buchholz das Anwendungsspektrum der esiRNAs um eine Klasse von Zielmolekülen erweitern, die „langen, nicht-kodierenden RNAs“. Dazu zählen regulatorische RNA-Moleküle aus mehr als 200 Bausteinen, die in der Zelle nicht in ein Protein umgesetzt werden. In dem Projekt wollen die Forscher bioinformatische und molekulare Werkzeuge entwickeln, mit denen sich diese Moleküle in Zellen  aufspüren lassen. Geplant ist dann, die esiRNA-Technologie für das gezielte Ausschalten der  nicht-kodierenden RNAs anzupassen.  Damit sollen die Einsatzbereiche der esiRNAs in der Genomforschung und der medizinischen Systembiologie deutlich ausgebaut werden.

 

GO-Bio

Details zu den Siegerprojekten in der zweiten Förderrunde:

Dr. Joachim Hauber, Heinrich-Pette-Institut, Hamburg mehr

Dr. Heiko Funke-Kaiser, Charité, Berlin mehr

Dr. Dieter Peschen, Fraunhofer IME, Aachen mehr

Prof. Gundram Jung, Universität Tübingen mehr

Dr. Ricardo Biondi, Universität Frankfurt, mehr

Dr. Jacques Rohayem, TU Dresden, mehr

Dr. Ulrich Rothbauer, LMU, München, mehr

PD Dr. Enno Klußmann, FMP Berlin, mehr

Dr. Ahmed Sheriff, Charité, Berlin, mehr

Dr. Frank Buchholz, MPI für molekulare Zellbiologie, Dresden, mehr