Direktlink :
Inhalt; Accesskey: 2 | Hauptnavigation; Accesskey: 3 | Servicenavigation; Accesskey: 4

Wochenrückblick KW 20

Bonner Wissenschaftler haben mehrere Eiweiße identifiziert, die bei Patienten mit Darmkrebs gehäuft vorkommen. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Bonner Wissenschaftler haben mehrere Eiweiße identifiziert, die bei Patienten mit Darmkrebs gehäuft vorkommen. Quelle: Johann Saba/ Universitätsklinikum Bonn

19.05.2008  - 

biotechnologie.de hat für Sie sieben aktuelle Nachrichten zur Biotech-Branche der vergangenen Tage zusammengefasst:

Bonner Forscher sind Bluttest für Darmkrebs auf der Spur +++ Münchner Wissenschaftler weisen Ursprung von Antikörpern bei Multiple Sklerose nach +++ BMBF unterstützt Forschungsverbünde zur Detektion biologischer Gefahrenstoffe +++ Neues EU-Netzwerk CancerSys: Mit Systembiologie Entstehung von Leberkrebs analysieren +++ UN-Konferenz beschließt Grundsätze zur Haftung bei gv-Produkten +++ Ernährungsindustrie startet Forschungs-cluster zu funktionellen Lebensmitteln +++ VBIO und Roche loben BIOTECHNICA Studienpreis 2008 aus 

Mehr zum Thema auf biotechnologi.de

Dossier: Biotechnologie und Krebs

News: Labormesse Analytica in München mit 1000 Ausstellern

Forscherprofil: Gunther Hartmann - Mechanismen der Immunabwehr enträtselt

Bluttest für Darmkrebs auf der Spur: Ein guter Krebstest sollte möglichst immer dann Alarm schlagen, wenn tatsächlich ein Tumor vorliegt - ansonsten aber nicht. Wissenschaftler von der Universitätsklinik Bonn hoffen nun, für Patienten mit Darmkrebs einen solchen Test entwickeln zu können. Darmkrebs ist weltweit die dritthäufigste Tumorerkrankung. Allein in Deutschland fordert die Krankheit Jahr für Jahr 30.000 Opfer. Die Hälfte von ihnen ließe sich nach Schätzungen durch eine rechtzeitige Diagnose retten. Ein Test, der mit einem kleinen Pieks erledigt wäre, würde dabei sicher helfen. Zu wenige nehmen schließlich aufwändige Untersuchungen wie eine Darmspiegelung auf sich. Wie die Bonner Forscher um Gisela Walgenbach-Brünagel gemeinsam mit amerikanischen Kollegen der John-Hopkins-Universität im Fachmagazin Journal of Cellular Biochemistry (2008, Vol. 104, S. 286-294) berichten, funktioniert ein auf ein spezielles Eiweiß gerichteter Test mit gut 84%iger Genauigkeit. Bei diesem Eiweiß handelt es sich um das so genannte Dickdarmkrebs-spezifische Antigen (colon cancer-specific antigen, CCSA-2). "CCSA-2 scheint im Kern von Dickdarmzellen die Genaktivität zu regulieren - auf welche Weise, wissen wir nicht", erklärt Gisela Walgenbach-Brünagel. Die Bonner Ärztin hat den Tumormarker entdeckt - ebenso wie drei weitere CCSAs, die ebenfalls gehäuft im Blut von Darmkrebs-Patienten vorkommen. Jetzt will die Forscherin gemeinsam mit BioFuture-Preisträger Gunther Hartmann ein Nachweisverfahren entwickeln, das alle vier Proteine erfasst. Dies könnte sowohl hoch empfindlich als auch sehr spezifisch sein, so die Hoffnung der Wissenschaftler.

Mehr Informationen beim Universitätsklinikum Bonn: hier klicken


Mehr zum Thema auf biotechnologie.de
News: Freie Bahn für Immunzellen im Kampf gegen Krebs

Ursprung von Antikörpern bei MS-Patienten nachweisen: Eine unglaubliche Vielfalt an Antikörpern ermöglicht es uns, im täglichen Kampf mit Krankheitserregern zu bestehen. Bei Autoimmunerkankungen attackieren Antikörper jedoch irrtümlicherweise Zellen des eigenen Körpers - im Fall der Multiplen Sklerose sind es beispielsweise Nervenzellen. Schon lange ist bekannt, dass die Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit (der Liquor) bei Multiple Sklerose-Patienten eine große Menge Antikörper enthält. Der Nachweis dieser Antikörper ist ein Kriterium für die Diagnose der Krankheit. Doch woher stammen diese Antikörper? Wissenschaftler der Max-Planck-Institute für Neurobiologie und Biochemie in München und des Klinikums der Universität München (LMU) haben darauf nun offenbar eine Antwort gefunden. Wie sie im Fachmagazin Nature Medicine (2008, 18. Mai online) berichten, werden die Antikörper von sogenannten B-Zellen produziert, die sich ebenfalls im Liquor befinden. In einem nächsten Schritt wollen die Forscher nun die von den Antikörpern attackierten Zielstrukturen herausfinden. Denn woran die Antikörper genau binden, ist in den meisten Fällen nach wie vor unbekannt. Langfristig könnte die Klärung dieser Frage zum Beispiel ermöglichen, die schädlichsten B-Zellen aus dem Liquor zu entfernen und so den Verlauf der Multiplen Sklerose abzuschwächen. "Besonders spannend an unserem neuen Verfahren ist auch, dass es sich nicht auf den Einsatz bei dieser Krankheit beschränkt", erklärt Klaus Dornmair, der Leiter der aktuellen Studie. Das genutzte Nachweisverfahren ließe sich auch bei anderen Entzündungs- und Autoimmunkrankheiten einsetzen, so der Forscher. 

Mehr Informationen bei der Max-Planck-Gesellschaft: hier klicken



BMBF unterstützt Detektion biologischer Erreger:
Gifte und biologische Erreger sind selbst in kleinsten Mengen hochgefährlich. Je rascher sie aufgespürt werden - etwa im Flughafen, im Trinkwasser oder in der U-Bahn - desto besser ist die Bevölkerung vor ihnen geschützt. Entscheidend ist, dass Einsatz- und Rettungskräfte vor Ort schnell und eindeutig die Gefahr durch toxische und explosive Substanzen bestimmen können. Schneller, mobiler, sicherer: Das sind die Zielvorgaben für das künftige Aufspüren von chemischen, biologischen, explosiven und anderen Gefahrstoffen. Dieses ehrgeizige Ziel verfolgen 16 Verbundprojekte, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bis zum Jahr 2011 mit 29 Millionen Euro gefördert werden und nun ihre Arbeit aufnehmen. Unter den Konsortien befinden sich insgesamt fünf mit einem Schwerpunkt auf biologische Erreger und biotechnologische Methoden. So will der Verbund „AquaBioTox“ (u.a. Berliner Wasserbetriebe, Fraunhofer Institut für Informations- und Datenverarbeitung) einen Biosensor zur Überwachung von Trinkwasser entwickeln. Der Verbund „ATLAS“ (Analytik Jena AG, Universität Jena, TecArt GmbH) hat sich wiederum dem raschen Nachweis von Tierseuchen verschrieben, beim Verbund „ChipFlussPCR“ (u.a. Clemens GmbH, TIB MolBiol, Bayerisches Landesamt für Gesundheitheit u. Lebensmittelsicherheit, Sensovation AG) stehen wiederum tragbare Biochips zur Analyse biologischer Gefahrenstoffe im Mittelpunkt der Forschung. Das Konsortium BiGrudi (u.a. Charité, TFH Wildau, Univeristät Marburg, Zenteris GmbH, Scienion AG, GenExpress Gesellschaft für Proteindesign mbH) hat sich zum Ziel gesetzt, eine schnelle, einfach zu bedienende Diagnostikplattform zur Risikobewertung von verdächtigen Proben  zu entwickeln. Im Verbund „PathoSafe“ (Universität Jena, rap.ID Particle Systems GmbH)  geht es um einen Spektrometer für biologische Gefahrstoffe.


Mehr Informationen beim BMBF: hier klicken



Mehr zum Thema auf biotechnologie.de

Cluster und Netze: EU-Netzwerk ERASysbio zur Systembiologie

Cluster und Netze: HepatoSys - Systembiologie der Leber

Mit Systembiologie Entstehung von Leberkrebs analysieren:  Systembiologie ist ein junger Wissenschaftszweig mit dem Ziel, die Prozesse des Lebens als Gesamtbild zu erfassen. Als erstes großes und interdisziplinär arbeitendes Netzwerk dieser Wissenschaftsdisziplin in Deutschland ging im Jahr 2004 das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte HepatoSys-Konsortium an den Start. Seither widmen sich mehr als 40 Arbeitsgruppen aus der gesamten Bundesrepublik der Erforschung der molekular- und zellbiologischen Vorgänge in der Leberzelle, fachlich Hepatozyt. "In den letzten Jahren haben wir die Grundlagen geschaffen für die systembiologische Erforschung von Hepatozyten", sagt Jan G. Hengstler von der Universität Dortmund. So wurden Computermodelle für die Simulation von Signalübertragungswegen in der Leberzelle entwickelt sowie standardisierte Zellkulturbedingungen und gemeinsame Arbeitsvorschriften, die eine quantitative Analyse der Vorgänge in der Zelle und eine fachübergreifende Zusammenarbeit erst möglich machen. Auf dieser Basis wurde nun ein europaweites Netzwerk zur Entstehung von Leberkrebs initiiert – CancerSys. Wie die deutschen Beteiligten im Vorfeld der am 22. Mai in Dresden stattfindenden internationalen Systembiologie-Konferenz SBMC 2008 berichten, sollen hierbei ab 2009 insbesondere zwei Signalwege (beta-catenin- und ras) untersucht werden, von denen bereits bekannt ist, dass sie - laufen sie aus dem Ruder - eine Rolle bei der Krebsentstehung spielen. Ziel des CancerSys-Konsortium ist es, dynamische Modelle dieser beiden Signalwege und ihrer Interaktion zu erstellen und in eine dreidimensionale Simulation der Leber zu integrieren. Erste eindrucksvolle Simulationen sind unter http://inria.livertumor.hoehme.com zu sehen.


Mehr Informationen beim HepatoSys-Netzwerk: hier klicken


Mehr zum Thema auf biotechnologie.de

Broschüre zum Bestellen: Pflanzen als Rohstoffe für die Zukunft

News: UN-Konferenz in Bonn über gentechnisch veränderte Organismen

UN-Konferenz beschließt Haftungsgrundsätze: Die UN-Konferenz zur Biologischen Sicherheit, die vom 12. bis 16. Mai in Bonn stattfand, hat sich im Grundsatz auf eine rechtlich verbindliche Haftung bei möglichen Schäden geeinigt, die durch gentechnisch veränderte Organismen entstehen können. Die rund 2000 Vertreter aus etwa 150 Ländern haben jedoch noch kein fertiges Abkommen beschlossen. Wie der Generalsekretär der UN-Konvention über biologische Vielfalt Ahmed Djoghlaf am 16. Mai berichtete, soll dieses erst in zwei Jahren ausgehandelt werden. Nach vier Jahren und nächtlichen Sitzungen in Bonn können die Beteiligten nun immerhin einen ersten Kompromiss vorweisen: Demnach wird Artikel 27 des Cartagena‑Protokolls um Vorschriften erweitert, die den Vertragsstaaten bindend vorschreiben, wie die Haftung und Wiedergutmachung bei gentechnikbedingten Schäden an der Biodiversität zu gestalten ist. Das Alternativmodell einer gegenseitigen Anerkennung einzelstaatlicher, zivilrechtlicher Entscheidungen durch alle Vertragsparteien wurde weitestgehend verworfen. Nach der Aussage von Rechtsexperten bedeuten die neuen Regeln für entwickelte Industriestaaten praktisch keine Veränderung zum status quo. Während Gentechnik-Kritiker die Konferenz als gescheitert bezeichneten, bewertete die Verhandlungsleiterin des Gastgebers Deutschland, Staatsekretärin Ursula Heinen, das Ergebnis als Erfolg.


Mehr Informationen bei biosicherheit.de: hier klicken

Mehr Informationen bei der UN-Konferenz: hier klicken


Mehr zum Thema auf biotechnologie.de

Broschüre zum Bestellen: Die Zukunft ist süß - Möglichkeiten der Glykobiotechnologie

News: 200 Millionen Euro für Zukunftsinitiative Bioenergie und gesunde Ernährung

Ernährungsindustrie startet Forschungscluster zu funktionellen Lebensmitteln: Viele Früchte und Gemüsesorten enthalten einen hohen Anteil an bioaktiven Inhaltsstoffen, die sich positiv auf die menschliche Gesundheit auswirken. Vor allem Anthocyane und Polyphenole haben eine starke antioxidative und anticancerogene Wirkung und könnten so der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmten Krebsarten entgegenwirken. Diese sog. sekundären Pflanzenstoffe sind jedoch außerhalb der natürlichen Lebensmittel bislang wenig stabil. Wirkungsmechanismen der einzelnen Bestandteile und v.a. mögliche Wechselwirkungen verschiedener Inhaltsstoffe können daher nur unzulänglich untersucht werden. Dies verhindert auch eine gezielte und sinnvolle Entwicklung funktioneller, mit bioaktiven Inhaltsstoffen angereicherter Produkte. Unter der Koordination des Forschungskreises der Ernährungsindustrie (FEI) wurde nun ein Cluster ins Leben gerufen, das aus 9 Forschergruppen, 6 Wirtschaftsverbände und 32 Unternehmen besteht und innovative Technologien zur stabilen Mikroverkapselung dieser bioaktiven Inhaltsstoffe und gezielten Freisetzung im Magen-Darm-Trakt entwickeln soll, mit denen grundlegende Studien zu Freisetzungs- und Wirkungsmechanismen durchgeführt werden können. Diese Arbeit wird auf insgesamt sieben Teilprojekte verteilt, die fachliche Koordination übernimmt die Universität Karlsruhe. Wie der FEI mitteilt, soll am 25. Juni ein Kick-off-Meeting des Clusters in Karlsruhe stattfinden.

Mehr Informationen beim FEI: hier klicken


Mehr zum Thema auf biotechnologie.de
News: BIOTECHNICA 2007 - Branchentreff zieht 13.000 Besucher an

VBIO und Roche loben BIOTECHNICA Studienpreis aus: Geldpreise von insgesamt 5.000 Euro winken beim BIOTECHNICA Studienpreis 2008, den der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO) nun gemeinsam mit dem Pharmaunternehmen Roche ausgelobt hat. Bewerben können sich Verfasser von hervorragenden experimentellen Abschlussarbeiten (Diplom, Bachelor, Master oder Staatsexamen) aus allen Bereichen der Biowissenschaften. Das Spektrum reicht von der Biotechnologie, über die Biomedizin und die Bionik bis hin zu Disziplinen der klassischen Biologie. Entscheidendes Auswahlkriterium ist Interdisziplinarität - also innovatives Denken und Forschen über die eigene Teildisziplin hinaus. Ferner muss in der Arbeit ein besonderer wissenschaftlicher Pioniergeist erkennbar sein. Bewerbungsschluss ist der 31. Juli 2008. Die drei besten Arbeiten werden im Oktober 2008 auf der Biotechnologie-Fachmesse BIOTECHNICA ausgezeichnet, die seit 2007 jährlich stattfindet (mehr...).

 

Wochenrückblick

Wochrückblick mit den interessantesten Nachrichten der letzten Tage.

Am Anfang jeder Woche fassen wir für Sie aktuelle Nachrichten aus der Biotech-Branche zusammen. Sie suchen nach Nachrichten aus vergangenen Wochen? Stöbern Sie in unserer Rubrik Wochenrückblick!


Zur Rubrik Wochenrückblick

Newsarchiv

Newsarchiv: Mehr als 300 Meldungen von biotechnologie.de im Überblick.

Sie wollen sich über ein bestimmtes Thema informieren? Nutzen Sie unsere Rubrik Aktuelles. Hier finden Sie über 300 Meldungen, sortiert nach des Ressorts Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Förderung.


Zur Rubrik Aktuelles

Menschen

Forscherprofile

Sie wollen wissen, wie ein Wissenschaftler tickt und was ihn antreibt? Dann schauen Sie in unserer Rubrik Aktuelles/Menschen vorbei. Hier werden regelmäßig neue Persönlichkeiten aus der biotechnologischen Forschung porträtiert.


Zur Rubrik Menschen

Förderbeispiele

glowing cells in a test tube

Sie möchten erfahren, in welche Forschungsprojekte öffentliche Gelder fließen? Unter der Rubrik Förderbeispiele stellen wir regelmäßig öffentlich geförderte Forschungsvorhaben inhaltlich vor.


Zur Rubrik Erfindergeist