BMBF stärkt junge Biotech-Unternehmen
30.10.2006 -
Viele forschungsintensive Projekte, beispielsweise zur Entwicklung neuer Therapie- und Diagnoseverfahren, sind von jungen Biotech-Firmen schwer allein zu schultern. Aus diesem Grund hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Fördermittel für klein- und mittelständische Unternehmen (KMUs) in der Biotechnologie jetzt auf 200 Millionen Euro aufgestockt. Dies kommt insbesondere dem Förderprogramm BiochancePlus zugute, das junge Biotech-Unternehmen darin unterstützt, risikoreiche Projekte in Kooperation mit anderen Firmen oder Forschungseinrichtungen anzugehen und die Ergebnisse gezielt für eine Kommerzialisierung vorzubreiten. Jetzt wurde eine vierte Ausschreibungsrunde initiiert: Bis zum 31. Januar 2007 können sich Unternehmen für eine Förderung beim Projektträger Jülich bewerben.
„Junge Unternehmen spielen eine zentrale Rolle, um Ergebnisse der Grundlagenforschung in marktfähige Produkte zu entwickeln“, betonte Forschungsministerin Annette Schavan Mitte Oktober in Berlin. Besonders in der Entwicklung neuer medizinischer Therapie- und Diagnoseverfahren sei dies von enormer Bedeutung. Seit Ende der 90er Jahre unterstützt deshalb das BMBF kleine und mittelständische Biotech-Unternehmen im Rahmen des Förderprogramms „Biochance“ (seit 2004 als BiochancePlus), um ihnen bei forschungsintensiven, risikoreichen Projekten finanziell unter die Arme zu greifen und die Kommerzialisierung ihrer Ergebnisse voranzutreiben. Im Fokus standen dabei vor allem Projekte, die von neu gegründeten Firmen zusammen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen oder Universitäten durchgeführt wurden.
Jetzt steht bei vielen Unternehmen eine Reifungsphase an: die Biotechnologie wächst zunehmend mit anderen Technologien zusammen und vermischt sich mit angrenzenden Wirtschaftszweigen. Für die meisten Firmen steht trotz der Erzielung kurzfristiger Umsätze durch Serviceleistungen nach wie vor die Forschung und Entwicklung von eigenen Produkten im Vordergrund. Strategische Allianzen, Kooperationen und Firmennetzwerke zwischen Firmen sind deshalb von zunehmender Bedeutung, um diese kostenintensiven Aufgaben auch finanziell zu bewältigen. In der dritten Ausschreibungsrunde wurden 40 Projekte berücksichtigt, die für drei Jahre mit 25 Millionen Euro gefördert werden.
Im Rahmen der vierten Ausschreibungsrunde des Programms „BiochancePlus“ können sich nun erneut kleine- und mittelständische Biotech-Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von bis zu 40 Millionen Euro um eine Förderung bewerben. Neben herausragenden Einzelprojekten werden vor allem Vorhaben unterstützt, an denen sich mehrere klein- und mittelständische Unternehmen beteiligen oder Kooperationen von Unternehmen mit Forschungseinrichtungen. Förderwürdig sind zudem strategische Allianzen zwischen kleineren und größeren Unternehmen. Eine Eigenbeteiligung der Unternehmen von mindestens 50% der Kosten wird vorausgesetzt. Projektskizzen können bis zum 31. Januar 2007 beim Projektträger Jülich eingereicht werden. Ansprechpartner ist Dr. Burkhard Neuß.
Mehr Informationen gibt es unter www.fz-juelich/ptj/biochanceplus