Medtec Europe: Highspeed-Diagnostik auf dem Vormarsch
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- Die Fraunhofer-Gesellschaft war auf der Medtec Europe mit einem eigenen Stand vertreten. Quelle: BIOCOM AG
23.04.2015 -
Im 14. Jahr ihres Bestehens geht die Medtec Europe neue Wege. Mit einem umfassenden Konferenz- und Weiterbildungsprogramm soll neuer Schwung in Europas größte Zuliefermesse für Medizingerätehersteller kommen. Zugleich haben erstmals Start-ups die Chance, ihre Produkte vorzustellen. Mit Lab-on-chip-Technologien und biokompatiblen Materialien ist auch die Biotechnologie auf dem Branchentreffen vom 21. bis 23. April 2015 vertreten. Bis zu 7.000 Besucher werden erwartet.
Mit rund 700 Ausstellern zählt die Medtec Europe in den Messehallen in Stuttgart deutlich weniger als im Vorjahr. Schon 2014 war die Zahl der Aussteller auf der Medtec Europe mit 810 leicht rückläufig (mehr...). Nach über einem Jahrzehnt schlagen die Veranstalter nun ein neues Kapitel auf. Im Fokus steht ein neugestalteten Konferenz- und Weiterbildungsprogramm, dass Trends in der Orthopädie, Kardiologie aber auch In-vitro-Diagnostik vorstellt und zugleich regulatorische Anforderungen an neue Medizinprodukte ins Visier nimmt.
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Start-ups erstmals im Rampenlicht
Neben Großunternehmen wie Phillips Medisize oder B.Braun bietet die Messe erstmals auch Jung-Unternehmen im Rahmen der „Start-up Academy“ eine Plattform, ihre Produkte einem breiten Fachpublikum vorzustellen. 20 junge europäische Firmen, darunter drei aus Deutschland, wetteifern hier um den Preis für die vielversprechendste Innovation.
Highspeed-Diagnose mit neuer PCR-Technik
Die Messe macht aber auch deutlich, wie die Grenzen zwischen Medizintechnik und Biotechnologie verschwimmen. Am Stand der Fraunhofer-Gesellschaft in Halle 7 stellen Forscher ein Hight-Speed-Diagnoseverfahren vor, dass binnen sechs bis neun Minuten Viren und Bakterien im Blut aufspürt. „Mit dieser PCR-Technik sind wir nicht mehr auf die Arbeit in einem Labor angewiesen. Die Blutanalyse auf Viren wie Ebola- oder MRSA kann in der Nähe des Patienten also noch vor Ort erfolgen“, erklärt Karin Potje-Kamloth vom Fraunhofer ICT-IMM in Mainz im Gespräch mit biotechnologie.de.
Mit Hilfe eines von IGB-Wissenschaftlern weiter entwickelten nicht-invasiven optischen Verfahrens können zukünftig auch lebende Zellen eindeutig und schnell aufgespürt werden. Die „Raman-Spektroskopie“ erkennt Tumore, Stammzellen oder Entzündungen an ihrem jeweiligen molekularen Fingerabdruck und erstellt davon ein eigenes Energiespektrum. Ein Abgleich der Zellprobe eines Patienten mit dem gespeicherten Spektrum in der Datenbank liefert dem Arzt ein schnelles Ergebnis.
Vlies aus Hightech-Fasern als Gewebeersatz
Zugleich präsentierten Stuttgarter Fraunhofer-Forscher vom IGB einen neuartigen Gewebeersatz aus Hightech-Fasern. Dieses Trägersubstrat aus Polymer- und Proteinfasern wird wie ein Tuch über erkrankte Organe wie den Herzmuskel gelegt. Sie sollen körpereigene Zellen binden und so bei der Regeneration des Organs helfen. Innerhalb von 48 Stunden lösen sich die Polymerfasern dann wieder auf. Tests im Labor und im Bioreaktor waren bereits erfolgreich.
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