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Neue Hightech-Strategie: Biotechnologie mit Schlüsselrolle

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Eine Zukunftsaufgabe im Rahmen der Hightech-Strategie: die Förderung der nachhaltigen Wirtschaft. Fermenter wie hier in einer Produktionsstätte von Boehringer Ingelheim sind ein essenzielles Instrument der Bioökonomie. Quelle: Boehringer Ingelheim

05.09.2014  - 

Die Bundesregierung baut ihre Innovationsförderung aus: Am 3. September hat das Bundeskabinett die neue Hightech-Strategie (HTS) beschlossen. Wissenschaftliche Erkenntnisse schneller in die Anwendung bringen, um das wirtschaftliche Wachstum anzukurbeln – dieses Ziel verfolgt auch die neue Auflage der Strategie. Die Bundesregierung wird allein 2014 11 Milliarden Euro investieren. Die Biotechnologie wird in dem Papier als eine Schlüsseltechnologie bezeichnet. Die Bioökonomie taucht als Schwerpunkt in der sogenannten Zukunftsaufgabe „Nachhaltiges Wirtschaften und Energie“ auf. Gesundheitsforschung und -wirtschaft wiederum sind bei der Zukunftsaufgabe „Gesund leben“ elementare Bestandteile. Besonders profitieren sollen auch in der neuen Hightech-Strategie kleine und mittlere Unternehmen (KMU). 

Seit die Hightech-Strategie von der Bundesregierung 2006 erstmals aufgelegt wurde, haben Staat und Wirtschaft so viel in Forschung und Entwicklung investiert wie nie zuvor. Deutschland liegt beim Export von Hightech-Gütern an der Spitze, fünf der zehn forschungsstärksten Unternehmen Europas sind hierzulande angesiedelt. „Angesichts des großen internationalen Konkurrenzdrucks müssen wir aufpassen, dass wir unsere wissenschaftliche und wirtschaftliche Spitzenstellung halten“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka anlässlich der frisch vom Kabinett beschlossenen Strategie. „Deutschland muss jetzt auch Innovations-Weltmeister werden. Deshalb will die neue HTS aus kreativen Ideen konkrete Innovationen machen. So schafft sie Zukunftschancen und die Arbeitsplätze von morgen.“ 

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Gesundheitswirtschaft und Bioökonomie

Die HTS konzentriert sich auf Forschungsthemen, die von besonderer gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Relevanz sind  – die sechs sogenannten Zukunftsaufgaben: Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Nachhaltiges Wirtschaften und Energie, Innovative Arbeitswelt, Gesundes Leben, Intelligente Mobilität und Zivile Sicherheit. In jeder Zukunftsaufgabe spielen wiederum einige Schwerpunkthemen eine Rolle. Hier können an mehren Stellen auch die Biotechnologie und biobasierte Verfahren Akzente setzen. Bei der Zukunftsaufgabe „Nachhaltiges Wirtschaften“ wird die Bioökonomie als wesentlicher Schwerpunkt aufgeführt. „Neue Verfahren und Technologien aus den Biowissenschaften bieten die Möglichkeit eines Strukturwandels hin zu nachhaltigen Produktionsweisen“, heißt es in dem Papier. Insbesondere gemeint sind damit hier eine „umweltfreundliche und nachhaltige Agrar- und Industrieproduktion“. Bei der Zukunftsaufgabe „Gesundes Leben“ sind Gesundheitswirtschaft und Gesundheitsforschung wesentliche Innovationstreiber: Schwerpunkte bilden die „Bekämpfung von Volkskrankheiten“, die  „Individualisierte Medizin“, „Prävention und Ernährung“ und „Innovationen in der Medizintechnik“. Ein weiterer Schwerpunkt soll mit Blick auf die „Stärkung der Wirkstoffforschung“ gesetzt werden. Hierzu ist geplant, einen ressortübergreifenden Dialog („Pharma-Dialog“) zu etablieren, um den Standort für die Arzneimittelforschung und -produktion zu stärken.  

Biotechnologie als Schlüsseltechnologie

Als Innovationstreiber für die Wirtschaft werden in der neuen Hightech-Strategie sogenannte Schlüsseltechnologien benannt. Unter anderen zählen aus Sicht der Bundesregierung die Mikroelektronik, Batterietechnologien und die Biotechnologie dazu. Das wirtschaftliche Potenzial dieser Schlüsseltechnologien soll noch besser genutzt werden. „Die Bundesregierung wird insbesondere in KMU und mittelständischen „Hidden Champions“ die breite Nutzung von Schlüsseltechnologien für neue Produkte und Dienstleistungen unterstützen“, heißt es in dem Papier. Noch in dieser Legislaturperiode sollen neue Instrumente eingesetzt werden, um den Transfer in die Anwendung zu beschleunigen. So werden Fachhochschulen gestärkt, Spitzencluster und vergleichbare Netzwerke sollen sich stärker international orientieren. Wirtschaft und Wissenschaft werden mit Unterstützung der Bundesregierung in zahlreichen Kooperationsprojekten zusammenarbeiten. Neu ist die Einbindung der maritimen Wirtschaft in die Hightech-Strategie. Zudem können sich Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft in Pilotanlagen engagieren, wie sie beispielsweise in Leuna zur Entwicklung von Kunststoffen aus Biomasse entstanden sind (mehr...). Im Fokus der Förderung stehen dabei insbesondere kleine und mittlere Unternehmen; sie profitieren vor allem von den technologieoffenen Programmen des Bundeswirtschaftsministeriums und von bewährten Förderformaten des BMBF, wie etwa „KMU-innovativ“.Rund 500 Teilnehmer besuchten die "Halbzeitkonferenz Bioökonomie" am 05. Juni 2014. Highlights der Konferenz: Eine Modenschau und die Ausstellung "Bioökonomie im Alltag".Quelle: youtube.de

Mehr Dialog mit den Bürgern suchen

"Forschung geht uns alle an“, sagte Wanka. „Deshalb wird in der neuen HTS der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern eine große Rolle spielen“. Die neue Hightech-Strategie wird begleitet von einem Gremium, in dem zentrale Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft vertreten sind. Den Vorsitz übernehmen Andreas Barner, Vorsitzender der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim und zugleich Präsident des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, sowie Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft.

Verbände begrüßen neue Strategie

Der Biotechnologie-Branchenverband BIO Deutschland begrüßte die geplanten Maßnahmen zur Nutzung der Potenziale von Schlüsseltechnologien und das klare Bekenntnis zur Förderung des innovativen Mittelstandes. „Die neue Hightech-Strategie stellt für die Biotechnologie-Industrie richtige Weichen und wir hoffen, dass nun – wie angekündigt – bewährte Programme weiter fruchten und neue Ansätze zur Verbesserungen der Rahmenbedingungen für den innovativen Mittelstand und seine Investoren zügig auf den Weg gebracht werden können“, sagte die Geschäftsführerin von BIO Deutschland, Viola Bronsema. Auch der Verband der Chemischen Industrie (VCI) begrüßte die neue Hightech-Strategie. Die Bundesregierung habe richtig erkannt, dass auch die Gesellschaft Neuem gegenüber aufgeschlossen sein müsse. Ihr Vorhaben, neue Impulse für mehr Technikakzeptanz in der Bevölkerung zu setzen, bezeichnete Tillmann als einen folgerichtigen Schritt, damit Deutschland auch künftig zu den Top-Innovationsstandorten zähle. Hingegen monierte der VCI, dass in der neuen Hightech-Strategie die seit Jahren diskutierte steuerliche Forschungsförderung keine Erwähnung finde. Positiv bewertete der Verband hingegen, dass die Bundesregierung die Finanzierung von Innovationen erleichtern und Wagniskapital besser fördern möchte.

  

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