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iGEM: Sieben deutsche Teams zum Finale nach Boston

Das Bielefelder Team räumte auf dem iGEM-Vorentscheid für Europa den Gesamtsieg ab. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Das Team der Universität Bielefeld wurde Gesamtsieger des iGEM-Vorentscheides für Europa. Neben den Westfalen können auch sechs weitere Studententeams aus Deutschland die Tickets nach Boston buchen, wo die Synbio-WM stattfindet. Quelle: iGEM-Team Bielefeld

15.10.2013  - 

Beim Europa-Vorentscheid des iGEM-Wettbewerbs in Lyon am vergangenen Wochenende haben die deutschen Hochschulteams abgeräumt: sieben der elf gestarteten Teams gewannen Goldmedaillen und haben sich mit ihren Projekten zur Synthetischen Biologie für das Finale in Boston Anfang November qualifiziert. Ein deutsches Team landete sogar ganz oben auf dem Treppchen: Ihre Biobrennstoffzelle brachte der Mannschaft aus Bielefeld den Gesamtsieg in der Ü23-Kategorie „Overgraduate“ ein. Neben den Bielefeldern haben sich auch die Teams aus Braunschweig, Freiburg, Göttingen, Heidelberg, Marburg und München das Ticket für Boston gesichert. Sie gehören zu den insgesamt 81 Teams, die sich nun auf das World Championship Jamboree am MIT freuen dürfen.

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„Eigentlich war unser Ziel nur, unter die besten 16 zu kommen und nach Boston reisen zu können“, erzählt Lukas Rositzka, der im Bielefelder Team unter anderem für Sponsoring und Finanzen verantwortlich ist. Dass sie gleich den Gesamtsieg einheimsen würden, kam für die zehn Teammitglieder völlig unerwartet. Für ihre 20-minütige Projektvorstellung im Plenum gab es zudem den Sonderpreis für die „Beste Präsentation“. Eine der Top-Auszeichnungen bei iGEM, weil auf die gelungene Außendarstellung von Ergebnissen beim internationalen Wettbewerb zur Synthetischen Biologie besonders Wert gelegt wird. Die Bielefelder hatten mit ihrer Idee einer Biobatterie begeistert: Um mithilfe der Labormikrobe E.coli in Brennstoffzellen Strom zu gewinnen, hatten die Jungforscher das Bakterium mit stromleitenden Komponenten ausgestattet (mehr...). „Die Möglichkeit uns vor tausend Leuten – vor allen Juroren und den anderen iGEM-Teams – zu präsentieren, war eine große Ehre,“ sagt Rositzka. „Für Boston hat uns der Sieg natürlich umso mehr angespornt, noch einmal das Bestmögliche rauszuholen.“

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Früchte eines harten Sommers

Für die beeindruckende Performance hatten die Studenten auch viel investiert. Mit ihrem Biobrennstoffzellen-Projekt betraten sie nämlich Neuland, an der Universität Bielefeld hatte sich zuvor niemand mit diesem Thema beschäftigt. Der Entwicklungsprozess, den die Gruppe dabei durchgemacht hat, sei immens gewesen. „Dafür hat sich der lange, harte Sommer wirklich gelohnt. Das Jamboree in Lyon hat uns einiges zurückgegeben“, resümiert Rositzka. Nun wollen die Biotüftler die verbleibenden zwei Wochen für das Feintuning nutzen: „Wir werden versuchen die Vorgänge im Labor zu optimieren und uns dann auf unser Wiki konzentrieren und unsere eingesandten Biobricks im Internet noch mal bestmöglich zu charakterisieren.“

Viel symbolisches Edelmetall und Spezialpreise abgeräumt

Insgesamt waren elf deutsche Teams in Lyon an den Start gegangen (mehr...). Neben den Bielefeldern gab es auch „Gold“ für die Teams aus Braunschweig, Freiburg, Göttingen, Marburg, Heidelberg und das Team der TU München. Das Studententeam aus Freiburg heimste den Sonderpreis für den besten neuen „Biobrick“, also das beste molekulare Bauteil der Saison ein. Die Freiburger gehen diesmal mit einem molekularen Multifunktionswerkzeug an den Start (mehr...), in Lyon landeten sie in der Gesamtwertung auf dem zweiten Platz hinter Team Bielefeld.  Über ihr Biotech-Moos führte die Mannschaft der TU München nach Ansicht der Jury das beste Wiki (mehr...) , also das iGEM-Online-Laborbuch und wurde zudem Zweiter in der Kategorie "Undergraduate" (d. h. alle Teammitglieder sind unter 24 Jahre alt).

Überzeugung zählt

Team Heidelberg ist nach mehrjähriger Pause wieder beim iGEM-Wettbewerb angetreten und konnte in Lyon ebenfalls doppelt punkten. Neben einer Goldmedaille gab es die Sonderauszeichnung für das beste Poster. Das Schwierige sei, die wesentlichen Informationen mit Bildern und wenig Text zu transportieren, erklärt Fanny Georgi, Betreuerin im Team Heidelberg. „Vor allem aber muss man überzeugt und begeistert sein, von dem was man macht“, so die 24-Jährige. In ihrem Projekt nutzen die Heidelberger ebenfalls Laborliebling E.coli. Mit entsprechenden Produktionssystemen ausgerüstet soll das Bakterium sogenannte nicht-ribosomale Peptide herstellen (mehr...). 

Die Abschluss-Party fand auf einem Rhone-Schiff statt, wo auch die „Informal Awards“, etwa für die kreativsten Logos, verliehen wurden. „Die Erfahrungen waren überwältigend“, so Georgi. Es sei allerdings auch hart, hauptsächlich enttäuschte Gesichter sehen zu müssen, da nur jedes dritte Team weiterkommen kann. Neben dem Dialog zur Bioökonomie im Berliner Naturkundemuseum geht es in Folge 114 auch um die iGEM-Projekte 2013.Quelle: biotechnologie.tv

Krönendes Finale an der US-Ostküste

Mit sieben Teams, die Tickets für Boston buchen können, ist der Jahrgang 2013 aus deutscher Sicht hingegen schon jetzt auf bemerkenswertem Erfolgskurs. In Lyon waren insgesamt 60 Hochsschultteams angetreten, weltweit sind dieses Jahr mehr als 200 Teams bei iGEM am Start. Die enorme Beliebtheit des Studenten-Wettbewerbs hatte 2011 die Durchführung von Regional-Entscheiden als Vorstufe nötig gemacht. 23 Teams aus Europa haben es diesmal zur Synbio-WM ans MIT, der Keimzelle von iGEM, geschafft. Bevor dort vom 1. bis 4. November die besten Teams aus aller Welt zusammenkommen, ist jetzt aber noch einiges vorzubereiten. Noch bis Ende Oktober haben die Nachwuchs-Bioingenieure die Möglichkeit, weiter an ihren Präsentationen und insbesondere an ihren Wikis zu feilen. Profitieren können sie dabei von den vielen Erfahrungen, der Kritik der Fachjury und den Kollegen-Tipps, die sie aus Lyon mitgebracht haben.

© biotechnologie.de/bs + pg

 

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