Morphosys nimmt 84 Millionen Euro ein

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Cash-Injektion über die Börse: Morphosys hat mit einer Kaptialerhöhung 84 Millionen Euro eingenommen. Quelle: Morphosys

24.09.2013  - 

Für die börsennotierte Morphosys AG ist es ein weiteres Highlight in einem finanziell gesehen herausragenden Jahr: Mit einer überraschenden Kapitalerhöhung haben die Martinsrieder 84 Millionen Euro eingenommen. Im Zuge der Transaktion wurden am 19. September 1,5 Millionen neue Aktien an institutionelle Anleger ausgegeben. Bei den Profi-Investoren waren die Papiere des Antikörper-Spezialisten heiß begehrt, binnen weniger Stunden war die Platzierung abgeschlossen. Das Geld will Morphosys insbesondere in die klinische Entwicklung des eigenen Wirkstoffkandidaten MOR208 stecken.

Die am Vorabend des 19. September überraschend angekündigte Kapitalerhöhung war nach Angaben von Morphosys nicht nur mehrfach überzeichnet, auch konnten alle Papiere im Rahmen eines beschleunigten Verfahrens binnen weniger Stunden in Europa und Nordamerika platziert werden. Sie wurden für 55,76 Euro pro Aktie angeboten, was dem Schlusskurs des vorangegangenen Handelstages entsprach. Der Aktienkurs zog am nächsten Handelstag noch weiter an und erreichte 56,60 Euro, ein Plus von 1,5 Prozent.

Frisches Geld für klinische Studien

Die am TecDax notierte Morphosys AG will das Geld insbesondere in die klinische Entwicklung seines eigenen Antikörper-Programms MOR208 stecken. MOR208 ist ein Antikörper, der gegen CD19-Immunzellen gerichtet ist. Diese Zellen spielen bei der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) eine Rolle. Für diese Erkrankung wurde Kandidat MOR208 bereits in einer klinischen Phase I-Studie erprobt. Auch für andere Leukämieformen sind bereits Phase II-Studien gestartet worden. Zudem soll auch die klinische Entwicklung des Kandidaten MOR 202 weitergetrieben werden, ein gegen CD38-Immunzellen gerichtetes Molekül, das derzeit eine Phase I/IIa-Studie durchläuft. Daneben sollen das Geld aber auch für Zukäufe verwendet werden: „Die heutige Transaktion erlaubt es uns, dieser Nachfrage nachzukommen, unsere Finanzposition zu stärken und die Liquidität der Aktie weiter zu verbessern“, sagte Morphosys Finanzchef Jens Holstein.

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Sprung über die Milliarden-Marke

Für Morphosys ist die jüngste Kapitalerhöhung ein weiteres Highlight in einem finanziell äußerst erfolgreichem Jahr: Erst Anfang Juni konnte der Antikörper-Entwickler sein Forschungsprogramm MOR103, ein anti-GM-CSF-Antikörper zur Behandlung entzündlicher Erkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis, für bis zu 445 Millionen Euro an den britischen Pharmariesen GlaxoSmithKline auslizenzieren (mehr...). Nur wenige Wochen später wurde dieser Megadeal deutlich in den Schatten gestellt: Der gegen CD38 gerichtete Krebsantikörper MOR202, vorgesehen für den Einsatz bei Prostatakrebs, ging wenige Wochen später für bis zu 628 Millionen Euro an den neuen Partner Celgene (mehr...). Auch dank verbesserter Umsatzprognosen gelang Morphosys so erstmals seit dem Ende des Neuen Marktes in Sachen Marktkapitalisierung der Sprung über Ein-Millarden-Euro-Marke – für viele institutionelle Anleger eine wichtige Mindestschwelle für Investitionen. Die gestiegene Aufmerksamkeit der Anleger hat das Morphosys-Management nun offenbar genutzt.

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