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Biopolymere weltweit auf Wachstumskurs

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Flaschen aus Biokunststoffen erobern den Markt. Das Bio-PET ist zum Teil aus biobasierten Vorstufen hergestellt, die den Anteil des fossilen Materials verringern. Quelle: CFalk/pixelio.de

05.04.2013  - 

Wenn Coca-Cola, Ford, der Saucenhersteller Heinz, Nike und Procter & Gamble ihre Kräfte bündeln, um sich ein grünes Image zu geben, kann das Märkte beflügeln. Die im vergangenen Jahr eingegangene Firmenallianz im Joint-Venture Plant PET Technology lässt den Biokunststoffmarkt erbeben. Das prognostiziert jedenfalls der bis dato umfassendste Marktreport zur weltweiten Produktionskapazität für Biopolymere, den das Nova-Institut vorgestellt hat. Die von dem Joint Venture vertriebene „PlantBottle“ macht das teils aus biobasierten Vorstufen hergestellte Polyethlyenterephtalat, kurz PET, bis 2020 zum weltweit meistproduzierten Biokunststoff. Bis dahin soll die Produktionskapazität von derzeit 620.000 auf 5 Millionen Jahrestonnen Bio-PET wachsen. 

Für die im März vorgestellte Marktanalyse der weltweiten Biopolymerproduktion hat das Hürther Nova-Institut zusammen mit dem europäischen Biokunststoffverband BIC und Marktinsidern insgesamt 247 Unternehmen befragt. Nova-Chef Michael Carus sagt dem Markt der aus biobasierten Vorstufen hergestellten Polymere ein überdurchschnittliches Wachstum voraus: „Bis zum Jahr 2020 planen die Hersteller ihre Gesamtkapazität auf weltweit 12 Millionen Tonnen auszubauen – eine Verdreifachung gegenüber dem Jahr 2011. Dabei sind neu hinzukommende Unternehmen und bereits weit entwickelte, neue Polymere noch nicht einmal berücksichtigt. Biopolymere haben also fraglos eine spannende Zukunft vor sich.“

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Klarer Wachstumskurs

Der Studie zufolge verdoppelt sich bis 2020 der Anteil der Biopolymere am weltweiten Kunststoffmarkt von 1,5 Prozent auf 3 Prozent. Vor allem sogenannte Drop-in-Polymere, die sich chemisch in nichts von ihren petrochemischen Vorbildern unterscheiden, stehen vor einem Boom. Neben Bio-PET wachsen vor allem die Produktionskapazitäten für die aus Bioethanol hergestellten Massenkunststoffe Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP). Daneben boomen am Markt neu eingeführte Biopolymere wie Polymilchsäure (PLA, 27 Hersteller) und Polyhydroxyalkanoate (PHA, 14 Hersteller).

Produktionskapazitäten in Schwellenländern

Führend dabei sind aber nicht Länder, die mit Aktionsplänen die Bioökonomie vorantreiben wollen. Stattdessen setzen die Hersteller auf billige und in ausreichenden Mengen verfügbare Biomasse und unkomplizierte politische Rahmenbedingungen. Coca-Cola & Co. lassen deshalb ihr Bio-PET vor allem in Asien und Brasilien produzieren. Dort ist der für die Bioethanolherstellung nötige Zucker am billigsten, weil aus Zuckerrohr hergestellt. Dementsprechend günstig lässt sich auch die Biovorstufe Mono­ethylenglykol (MEG) von Anbietern wie Glycols (Indien), Greencol Taiwan oder IBF Industries (Indien/Brasilien) produzieren. Ganz ähnlich sieht es bei Polyethylen und Polypropylen aus.Hier hat der brasilianische Petrochemiehersteller Braskem weit vor der Konkurrenz aus Europa und den USA die Zeichen der Zeit erkannt.

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zur Marktanalyse des Nova-Instituts: hier klicken

zur Info-Seite von PlantBottle: hier klicken 


Überraschungen programmiert

Entsprechend werden Produktionskapazitäten weiter in die Schwellenländer verlagert. Laut den Nova-Experten wird der Anteil Europas von 20 Prozent im Jahr 2011 auf 14 Prozent im Jahr 2020 fallen. Jener der USA sinkt von 15 auf 13 Prozent, während die Produktion in Asien von 52 auf 55 Prozent  und in Südamerika von 13 Prozent auf 18 Prozent wächst. Überraschungen sind laut Carus in dem wachstumsstarken Markt vorprogrammiert: „Vor fünf Jahren hätte noch niemand erwartet, dass Bio-PET heute das volumenstärkste Biopolymer ist.“ Vor allem für biobasierte Monomere wie Biobernsteinsäure entstehen derzeit weltweit Produktionskapazitäten. Sobald verfügbar, könnten Hersteller von Kunststoffen wie PBS oder PBAT einfach von fossilen auf biobasierte Rohstoffe umschalten.           

© biotechnologie.de/tg
 

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