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Wochenrückblick KW 04

28.01.2013

Lophius sammelt vier Millionen Euro ein

Lophius kann nach einer erfolgreichen Finanzierungsrunde vier Millionen Euro und zwei Neuinvestoren verbuchen. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Lophius kann nach einer erfolgreichen Finanzierungsrunde vier Millionen Euro und zwei Neuinvestoren verbuchen. Quelle: jugendfotos.de/Ruben Demus

Der Regensburger Diagnostik-Spezialist Lophius Biosciences hat eine Finanzierungsrunde im Umfang von vier Millionen Euro abgeschlossen.

Wie das Unternehmen am 22. Januar bekanntgab, wird im Zuge der Kapitalmaßnahme Geneart-Gründer Ralf Wagner in die Geschäftsführung der Firma einsteigen. Mit der VRD GmbH und der WIC GmbH haben sich im Rahmen dieser Finanzierungsrunde gleich zwei Neuinvestoren an dem Regensburger Unternehmen beteiligt. Von den bereits bestehenden Geldgebern nahmen Lead-Investor S-Refit, der High-Tech Gründerfonds (HTGF), Bayern Kapital sowie zwei Business Angels aus dem Gesellschafterkreis ebenfalls teil. Rund vier Millionen Euro spült die Kapitalmaßnahme in die Kassen. Das Geld soll genutzt werden, um die hauseigenen Technologien und Produkte im Bereich der T-Zelldiagnostik in den Markt einzuführen.

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Dies sind vor allem CE-gekennzeichnete Tests auf den humanen Cytomegalie-Virus sowie den Epstein-Barr-Virus. Zudem entwickelt Lophius einen Tuberkulose-Test. Die diagnostischen Kits basieren laut Unternehmensangaben auf der in vitro-Stimulation mononukleärer Zellen des peripheren Blutes (PBMC) mit Harnstoff-behandelten, virusspezifischen Proteinen. Anschließend erfolge die Quantifizierung der Effektorzellen mit Hilfe der ELISpot-Technologie. Ralf Wagner, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Regensburger Geneart AG, wird in die Geschäftsführung der Gesellschaft eintreten. Gemeinsam mit dem bisherigen Geschäftsführer Michael Lutz will er Lophius zu „einem vollintegrierten Unternehmen in dem noch neuen Markt der T-Zelldiagnostik“ entwickeln.

© biotechnologie.de/bk

Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

ERC-Förderung für 21 Top-Forscher in Deutschland

Mit 680 Millionen Euro fördert der ERC in ganz Europa wissenschaftliche Projekte mit hohem Risikoanteil.  <ic:message key='Bild vergrößern' />
Mit 680 Millionen Euro fördert der ERC in ganz Europa wissenschaftliche Projekte mit hohem Risikoanteil. Quelle: European Research Council

21 Spitzenforscher aus den Lebenswissenschaften an deutschen Forschungseinrichtungen erhalten millionenschwere Förderungen des Europäischen Forschungsrates (ERC).

Der Europäische Forschungsrat hat vergangenen Dienstag die komplette Liste der ERC-geförderten Wissenschaftler für die „Advanced Grants“ veröffentlicht. Von 2.300 eingereichten Anträgen erhielten 302 Wissenschaftler den Förderzuschlag – über ein Drittel (111) davon ging an die Lebenswissenschaften. In der mittlerweile sechsten Ausschreibungsrunde wurde das inzwischen 680 Millionen Euro schwere Förderetat des ERC um weitere 20 Millionen Euro aufgestockt. Jeder geförderte Wissenschaftler kann aus dem Budget einen Zuschlag von bis zu 2,5 Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren erhalten. Auch die Anzahl der Frauen ist gestiegen. Ihr Anteil wuchs um drei Punkte auf 15 Prozent.

Der ERC fördert mit seinen "Advanced Grants" besonders risikoreiche Forschungsprojekte. Koordiniert und initiiert werden sie von erfahrenen und etablierten Wissenschaftlern, die zur Spitze der Wissenschaftsgemeinschaft zählen.

Die Liste der geförderten Forscher aus dem Bereich Lebenswissenschaften:

ArbeitsgruppenleiterForschungseinrichtung

Max-Planck-Gesellschaft

Gilles Jean LaurentMPI für Hirnforschung, Frankfurt/Main
Manfred LindauMPI für biophysikalische Chemie, Göttingen
Philippe BastiaensMPI für molekulare Physiologie, Dortmund
Reinhard FässlerMPI für molekulare Medizin, Martinsried
Thomas BoehmMPI für Immunbiologie und Epigenetik, Freiburg
Paul Schulze-LefertMPI für für Pflanzenzüchtungsforschung, Köln
Diethard TautzMPI für Evolutionsbiologie, Plön
Universitäten
Karl-Peter HopfnerLMU München
Berthold KoletzkoLMU München
Arthur KonnerthTU München, Institut für Neurowissenschaften
Jürgen M. RulandTU München, Institut für Klinische Chemie
Roland SchüleUniversitätsklinikum Freiburg
Michael RethUniversität Freiburg
Robert NitschUniversität Mainz
Reinhold FörsterMedizinische Hochschule Hannover
Frank KirchhoffUniversität Ulm
Manolis PasparakisUniversität Köln
Christoph KleinUniversität Regensburg
Bernd PichlerUniversitätsklinik Tübingen
Andere
Karl Lenhard RudolphLeibniz-Institut für Altersforschung, Jena
Eileen FurlongEMBL Heidelberg

 Quelle: ERC, 2013; komplette Liste (pdf-download)

© biotechnologie.de/ks

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Ursprung der Mikrogliazellen aufgedeckt

Herkunft lange unklar - Mikrogliazellen, hier grün markiert, innerhalb gemischter Ratten-Hirnzellen.  <ic:message key='Bild vergrößern' />
Herkunft lange unklar - Mikrogliazellen, hier grün markiert, innerhalb gemischter Ratten-Hirnzellen.

Deutsche Neuroforscher haben die entwicklungsbiologische Herkunft von Mikrogliazellen aufgeklärt.

Sie sind als Abwehrzellen bei neurodegenerativen Erkrankungen beteiligt. Den Beobachtungen der Forscher zufolge entstehen die Mikroglia während der embryonalen Entwicklung aus undifferenzierten Stammzellen. Dies konnten Neuropathologen der Universität Freiburg anhand von charakteristischen Proteinen beweisen und damit zeigen, dass Mikroglia eine eigene Zellpopulation bilden, statt – wie bisher angenommen – weiterentwickelte Abwehrzellen darzustellen. Die Forscher berichten im Fachjournal Nature Neuroscience (2013, Online-Vorabveröffentlichung).

Erstmals beschreibt ein internationales Forscherkonsortium um Marco Prinz von der Universität Freiburg den zellulären und molekularen Ursprung der Mikroglia. Die Zellen entwickeln sich aus undifferenzierten Stammzellen. Bislang galten Mikroglia in der Forschung als eine Weiterentwicklung von bereits präformierten Makrophagen, einer Gruppe von Abwehrzellen. Die aktuellen Erkenntnisse der Forschergruppe widerlegen diese Theorie und bescheinigen den Zellen damit ein Dasein als unabhängige Zellpopulation.

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Mikroglia sind als Abwehrzellen an zahlreichen Erkrankungen des Gehirns beteiligt, dazu zählen beispielsweise Morbus Alzheimer und Multiple Sklerose (MS). Viele Prozesse der Krankheitsentstehung und auch die Bedeutung der Mikroglia dabei sind allerdings noch nicht gänzlich verstanden. „Die Daten liefern uns wichtige zelluläre und molekulare Erkenntnisse über den Ursprung und die Entwicklung der Mikroglia“, berichtet Mathias Heikenwälder vom Helmholtz-Zentrum in München, der an der Studie beteiligt war. Davon ausgehend eröffnen sich nach Ansicht der Autoren Möglichkeiten, die spezifischen Abwehrzellen selbst im Labor herzustellen oder Einfluss auf ihre Entwicklung zu nehmen, um zu einem weiteren Verständnis über Mechanismen und Funktion des spezifischen Abwehrsystems unseres Gehirns beizutragen.

© biotechnologie.de/pg

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Struktur von Chromosomen-Packern aufgeklärt

Sorgt für die ordnungsgemäße Verpackung der Erbsubstanz: Der Proteinkomplex SMC-Kleisin. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Sorgt für die ordnungsgemäße Verpackung der Erbsubstanz: Der Proteinkomplex SMC-Kleisin. Quelle: MPI für Biochemie

Münchner Strukturbiologen haben einen Proteinkomplex entschlüsselt, der bei der Zellteilung für die ordnungsgemäße Verpackung der Erbsubstanz sorgt.

Die Forscher vom Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried haben dazu den Aufbau des ringförmigen Proteinkomplexes namens SMC-Kleisin aufgeklärt. Gemeinsam mit Kollegen aus Südkorea untersuchten sie die Proteine in Bakterien und fanden dabei strukturelle Ähnlichkeiten mit den Eiweißkomplexen beim Menschen. Sie berichten im Fachjournal Nature Structural & Molecular Biology (2013, Online-Vorabveröffentlichung). In jeder Zelle müssen etwa zwei Meter DNA in einem Zellkern untergebracht werden, der nur einen Durchmesser von wenigen Tausendstel Millimetern hat. Die DNA ist darin in einzelnen Chromosomen organisiert, die als sehr lange Fäden vorliegen. Um für einen sicheren Transport der DNA bei der Zellteilung zu sorgen, müssen die langen und verknäulten DNA-Fäden dicht verpackt werden. Eine Schlüsselrolle spielen hierbei die SMC-Kleisin-Proteinkomplexe, die aus zwei Proteinarmen (SMC) und einem Bindeglied (Kleisin) bestehen. Die Arme legen sich wie ein Ring um die DNA und können so verdoppelte Chromosomen oder zwei entfernte Teile desselben Chromosoms miteinander verknüpfen. Diese Methode der DNA-Verpackung nutzen auch einfache Organismen wie Bakterien. Das Forscherteam um Stephan Gruber konnte nun den Aufbau eines Vorläufers der menschlichen SMC-Kleisin-Komplexe aus dem Bakterium Bacillus subtilis aufklären.

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Sie zeigten, dass der bakterielle SMC-Kleisin-Komplex zwei Arme aus identischen SMC-Proteinen besitzt, die einen Ring bilden. Die Arme unterscheiden sich in ihrer Funktion erst durch die verschiedenen Enden des Kleisin-Proteins, mit dem sie verknüpft sind. Auch im Menschen ist die DNA-Verpackungsmaschinerie ähnlich organisiert. „Wir vermuten, dass dieser asymmetrische Aufbau eine wichtige Rolle beim Öffnen und Schließen des Rings um die DNA spielt“, sagt Max-Planck-Forscher Frank Bürmann. Die Wissenschaftler fanden zudem heraus, wie die Enden des Kleisins zwischen korrekten und falschen Bindungsstellen auf einem Armpaar unterscheiden können. Der Zusammenhalt von Chromosomen ist auch bei der Fortpflanzung von entscheidender Bedeutung. In menschlichen Eizellen muss er über Jahrzehnte bestehen bleiben, damit die Reifeteilung der Eizelle fehlerfrei erfolgen kann. Versagt der Zusammenhalt, ist dies eine wahrscheinliche Ursache für Altersunfruchtbarkeit oder das Auftreten von Erbdefekten wie Trisomie 21.

© biotechnologie.de/pg

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