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Bund, Land, Quandt: Finanzierung für BIG in Berlin steht

Ein großer Tag für Berlin und die Gesundheitsforschung. So bezeichneten Bundesforschungsministerin Annette Schavan und Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit die Einigung zur Gründung des "Berliner Instituts für Gesundheitsforschung"(BIG). <ic:message key='Bild vergrößern' />
Ein großer Tag für Berlin und die internationale Gesundheitsforschung. So bezeichneten Bundesforschungsministerin Annette Schavan und Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit die Einigung zur Gründung des "Berliner Instituts für Gesundheitsforschung"(BIG). Quelle: biotechnologie.de

06.11.2012  - 

Grünes Licht für ein neues Superinstitut für Biomedizin in Berlin und ein neues Kooperationsmodell von Bund und Land in der Translations-Forschung: Für das künftige „Berliner Institut für Gesundheitsforschung“ (BIG) von Charité und Max-Delbrück-Centrum (MDC) werden allein zwischen 2013 und 2018 über 300 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Bis zu 40 Millionen Euro steuert die BMW-Erbin Johanna Quandt bis 2023 über die private Stiftung Charité zu. Bundesforschungsministerin Annette Schavan bezeichnete das bundesweite Vorzeigeprojekt am 6. November in Berlin als „neues Kapitel in der Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen“. Im Fokus des neuen Superinstituts stehen die Systemmedizin und die Nachwuchsförderung.

Seit Monaten wurde hinter den Kulissen an der Finanzierung für das neue „Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIG)“ getüftelt (mehr...). Nun haben sich Bund und das Land Berlin darauf verständigt, das BIG zu gründen. Bundesforschungsministerin Annette Schavan sprach vor Journalisten in Berlin von einem „bedeutenden Tag für die internationale Gesundheitsforschung und für Berlin als Forschungsstandort“.

Bund, Land und die private Stifterin Johanna Quandt sorgen für die Finanzierung des Berliner Instituts für Gesundheitsforschung (BIG).Lightbox-Link
Bund, Land und die private Stifterin Johanna Quandt sorgen für die Finanzierung des Berliner Instituts für Gesundheitsforschung (BIG).Quelle: biotechnologie.de

Kein Gebäude, sondern neue Kooperationsstruktur

Das Berliner Institut für Gesundheitsforschung wird allerdings – anders als der Name vermuten lässt – zunächst kein eigenes Gebäude bekommen, es ist vielmehr ein neuartiges Kooperationsmodell aus einer vom Land finanzierten Universitätsklinik und einer mit Bundesmitteln geförderten Forschungseinrichtung. Das BIG wird künftig als „gemeinsame Körperschaft des öffentlichen Rechts“ die molekularmedizinische Grundlagenforschung des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) mit der patientenorientierten Forschung der Berliner Charité kombinieren. „Die beiden Muttereinrichtungen behalten aber ihre Identität“, wie der MDC-Vorstandsvorsitzende Walter Rosenthal betonte. “Das BIG erhält so einen herausgehobenen Status als Struktur für exzellente klinische Forschung“.

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2015 soll das BIG errichtet werden, bis dahin gelte eine Übergangsphase, in der ein Kooperationsvertrag die Zusammenarbeit beider Einrichtungen regele.

Systemmedizin steht im Vordergrund

An dem neuen Institut werden künftig Wissenschaftler aus der Grundlagenforschung und der klinischen Forschung Hand in Hand arbeiten. Im Fokus soll die Systemmedizin stehen: Hierbei werden in einem interdisziplinären Ansatz, der die komplexen Krankheitsprozesse einzelner Patienten ganzheitlich betrachtet, neue Therapien entwickelt. Auch bei der Ausbildung des medizinischen Nachwuchses wird das "Berliner Institut für Gesundheitsforschung" innovative Modelle entwickeln - mit einer engen Verknüpfung von Forschungsarbeit und medizinischer Praxis sowie neuen Master- und Graduiertenprogrammen. Schavan betonte die Chancen: „Das Berliner Institut für Gesundheitsforschung wird neue Wege gehen: Die Grenzen der Disziplinen werden durchlässiger und medizinische Erkenntnisse sollen schneller den Patienten zugutekommen. Für den medizinischen Nachwuchs werden attraktive Möglichkeiten geschaffen, Theorie und Praxis zu verbinden."

„Mehr Barrierefreiheit in der Hauptstadt“

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit begrüßte, dass die Beteiligten Wege gefunden hätten, Barrieren zu beseitigen und bisherige Grenzen zu sprengen, um ein beispielhaftes Modell für die Zusammenarbeit zwischen universitärer und außeruniversitärer Forschung zu schaffen. „Berlin wird dadurch noch mehr zu einem international bedeutsamen Forschungsstandort, insbesondere in der Biomedizin. Damit werden neue Maßstäbe gesetzt, die der Stadt insgesamt zugutekommen“, so Wowereit.

Mit dem Berliner Institut für Gesundheitsforschung werde eine einzigartige Einrichtung geschaffen, die Berlin zu einem der weltweit attraktivsten Standorte medizinischer Spitzenforschung und Anziehungspunkt für Top-Wissenschaftler und Nachwuchs-Mediziner aus aller Welt mache.

Johanna Quandt ist Enkelin des ehemaligen Charité-Professors Max Rubner. Nun will die Unternehmerin 40 Millionen Euro für BIG über die Stiftung Charité beisteuern.Lightbox-Link
Johanna Quandt ist Enkelin des ehemaligen Charité-Professors Max Rubner. Nun will die Unternehmerin 40 Millionen Euro für BIG über ihre Stiftung Charité beisteuern.Quelle: biotechnologie.de
Für das "Berliner Institut für Gesundheitsforschung" ist - bei einer 90 Prozent (Bund) zu 10 Prozent (Land) Finanzierung - geplant, für die Jahre 2013 bis 2018 insgesamt mehr als 300 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Die bestehende Grundfinanzierung von Charité und MDC bleibt dabei weiterhin gewährleistet. Das Land Berlin sichert zu, nach Ende der Exzellenzinitiative ab 2018 weiterhin den Berliner Universitäten Mittel in bisheriger Höhe der Landesmittel zur Förderung der Spitzenforschung zur Verfügung zu stellen.

Stifterin Johanna Quandt mit Millionenförderung

Die Stifterin der Stiftung Charité, Johanna Quandt, wird das Berliner Institut für Gesundheitsforschung mit insgesamt 40 Millionen Euro über die nächsten zehn Jahre fördern. Sie habe beschlossen, das BIG mit einer „Privaten Exzellenzinitiative Johanna Quandt“ zu unterstützen, sagte sie in Berlin.

Zwei Gründe nannte die BMW-Erbin für ihr Engagement. „Ich bin gebürtige Berlin und ich freue mich, wenn ich etwas für diese Stadt tun kann“. Außerdem habe sie wohl ihr Interesse für die Medizin von Großvater Max Rubner geerbt, der an der Charité als Professor tätig war. Zu BIG sagte Quandt: „Ich halte die Einrichtung  für wegweisend und modellhaft für die Entwicklung der zukünftigen Forschungsinfrastruktur in unserem Land.“

© biotechnologie.de/pg

 

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