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Wochenrückblick KW 37

17.09.2012

Förderinitiative Bioökonomie International gestartet

Im Rahmen der Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030 fördert die Bundesregierung internationale Verbundprojekte aus dem Bereich der Bioökonomie.

Mit der Ausschreibung „Bioökonomie International“ sollen Verbundprojekte zwischen deutschen und außereuropäischen Partnern gefördert werden, welche die nationalen Aktivitäten des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) flankieren. Förderfähig sind Forschungsvorhaben, die sich damit befassen, die weltweite Ernährung zu sichern, Agrarproduktion nachhaltig zu gestalten, gesunde und sichere Lebensmittel zu produzieren, nachwachsende Rohstoffe industriell zu nutzen und Energieträger auf Basis von Biomasse auszubauen. Bevorzugt werden Kooperationsvorhaben mit den Ländern Argentinien, Brasilien, Chile, Indien, Kanada, Malaysia, Russland und Vietnam. Verbundvorhaben mit anderen EU-Ländern können nicht gefördert werden.

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Die Projekte sollen internationale Innovationspotenziale erschließen und die Forschungszusammenarbeit mit den weltweit Besten stärken. Antragsberechtigt sind Hochschulen, außeruniversitäre Fördereinrichtungen, Landes- und Bundeseinrichtungen mit Forschungsaufgaben sowie gewerbliche, in Deutschland ansässige Unternehmen. Bei den eingereichten Projekten kann der deutsche Anteil mit bis zu 50% gefördert werden.

Projektskizzen müssen bis zum 15. Februar 2013 beim Projektträger Jülich eingereicht werden. Ansprechpartnerin ist Veronika Deppe (v.deppe@fz-juelich.de)

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Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

4SC: Positive Studiendaten zu epigenetischem Krebswirkstoff

Die 4SC AG hat in einer klinischen Phase II-Studie mit dem Krebswirkstoff Resminostat als Kombinationstherapie überzeugt und sucht jetzt einen Partner zur weiteren Entwicklung.

Das Management-Board der 4SC- AG sucht einen Partner zur weiteren Entwicklung des Krebsmedikaments Resminostat.Lightbox-Link
Das Management-Board der 4SC- AG sucht einen Partner zur weiteren Entwicklung des Krebsmedikaments Resminostat.Quelle: 4SC
Wie das Unternehmen am 14. September bekannt gab, erhielten Patienten mit fortgeschrittenem Leberkrebs entweder den pan-Histon-Deacetylase (HDAC)-Inhibitor allein oder in Kombination mit dem zugelassenen Kinase-Hemmer Sorafenib. Besonders von der Kombinationstherapie profitierten Krebskranke, deren Tumore auch unter der Erstlinientherapie mit Sorafenib weitergewachsen waren. Für sie gibt es keine zugelassene Therapieoption mehr. Nach Unternehmensangaben betrug das finale Gesamtüberleben in der klinischen Studie acht Monate für die Kombinationstherapie. Für die Resminostat-Monotherapie betrug es 4,1 Monate. Klinische Studien, die Basis der Zulassung von Sorafenib (Nexavar, Bayer) waren, hatten ein mittleres Überleben von 5,2 Monaten nach Tumorprogression unter der Therapie mit dem Kinase-Hemmer gezeigt.

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Wochenrückblick: 4SC auf Kapitalsuche

Der Martinsrieder Firma 4SC zufolge ist das mit der Kombination erreichte mediane Gesamtüberleben von acht Monaten der bislang höchste Wert, der in klinischen Wirksamkeitsstudien in vergleichbaren Patientenpopulationen erreicht wurde. 4SC-Chef Ulrich Dauer wird in einer Meldung wie folgt zitiert: „Der medizinische Bedarf an neuen wirksamen Therapien für Leberkrebs ist enorm. Dies gilt umso mehr, da in letzter Zeit mehrere Medikamentenkandidaten, insbesondere Protein-Kinase-Inhibitoren, in Zulassungsstudien keinen Erfolg gezeigt haben.“ Bis Mitte 2013 solle eine Phase III-Studie starten. ASC hofft, bis dahin einen Partner gefunden zu haben.

Resminostat – auch 4SC-201 genannt – ist ein oraler (HDAC)-Inhibitor mit einem epigenetisch vermittelten Wirkmechanismus. HDAC-Inhibitoren verändern nachweislich die DNA-Struktur von Tumorzellen und lösen damit die Zelldifferenzierung und schließlich Apoptose aus. Bereits im Juni hatte 4SC Daten zum progressionsfreien Überleben aus der Studie präsentiert. Mit den aktuellen Überlebensdaten vervollständigt das Biotech-Unternehmen nun das Datenpaket.

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Meeresschwämme verteidigen sich mit Bakteriengift

Meeresschwämme wehren Feinde ab, indem sie giftige Bakterien beherbergen. 

Der Steinschwamm Theonella swinhoei beherbergt eine Vielzahl von Mikroorganismen, die für die in den Schwämmen vorhandene große Anzahl an bioaktiven Wirkstoffen zuständig sind.Lightbox-Link
Der Steinschwamm Theonella swinhoei beherbergt eine Vielzahl von Mikroorganismen, die für die in den Schwämmen vorhandene große Anzahl an bioaktiven Wirkstoffen zuständig sind.Quelle: Yoichi Nakao, University of Tokyo
Wie Forscher der Universität Bonn in der Fachzeitschrift Science (2012, Online-Vorabpublikation) berichten, nutzt der Schwamm Theonella swinhoei diese Bakterien zur Produktion von Polytheonamiden, hochgiftigen Pflanzenstoffen, mit deren Hilfe sie sich gegen ihre Umwelt verteidigen. Die Forscher haben nun entschlüsselt, wie die winzigen Einzeller diese ungewöhnlich komplexen chemischen Substanzen produzieren. Polytheonamide sind eine chemische Waffe des Schwamms und für lebende Zellen außerordentlich giftig. „Bei dieser Stoffgruppe handelt es sich um komplexe Naturstoffe mit einer äußerst ungewöhnlichen Struktur“, erklärt Jörn Piel vom Kekulé-Institut für Organische Chemie und Biochemie der Universität Bonn. Wie auf einer Perlenkette sind verschiedene Aminosäuren aufgereiht, die zusammen das Peptid bilden. Allerdings ist diese Kette nicht schnurgerade, sondern in sich spiralenartig verbogen. Mit verantwortlich sind ungewöhnliche Bausteine in der D-Form, die neben der normalen L-Form vorkommen. „Die Formen beschreiben die räumliche Anordnung der Atome in Molekülen und verhalten sich wie Bild und Spiegelbild“, sagt der Biochemiker. „Die Stellung der Atome im Raum ist wichtig für die Eigenschaften dieser Verbindungen.“Die Ribosomen der Bakterien bauen normalerweise  ausschließlich Aminosäuren in der L-Form ein. Die Forscher sind deshalb immer davon ausgegangen, dass die hochkomplexen Polytheonamide nicht mit Hlfe von Ribosomen produziert werden.

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Piel und sein Team haben mit genetischen und biochemischen Analysen nachgewiesen, dass diese Substanzen doch über einen solchen Weg mit Hilfe von Bakterien hergestellt werden. Die Schwämme produzieren zunächst mit ihren Ribosomen eine relativ einfache Aminosäurekette. Anschließend führen die Bakterien insgesamt 48 komplizierte Modifikationen an dem Aminosäurestrang durch. „Es handelt sich um die höchstmodifizierten Peptide, die bislang bekannt sind“, sagt der Biochemiker der Universität Bonn. Die Ergebnisse der Wissenschaftler zeigen außerdem, dass nur sechs Enzyme in den Bakterien ausreichen, um sämtliche 48 Abwandlungen für die Produktion der Polytheonamide vorzunehmen. „Diese sechs Kandidaten sind wahre Verwandlungskünstler: Effektiver kann eine komplexe Peptidsynthese kaum ablaufen“, sagt Piel. Die Struktur der Substanz erklärt auch ihre toxische Wirkung: Durch die Modifikationen des Aminosäurestrangs entstehen winzige Röhrchen, die sich in die feindliche Zelle schieben und sie dann abtöten. Die Bonner Forscher hoffen, dass sie mit diesen biochemischen Werkzeugen auch andere Peptide in eine gewünschte Form bringen können: „Mithilfe der nun gefundenen Enzyme als biochemischem Baukastensystem wollen auch wir komplexe Gebilde nach unseren Vorstellungen zusammenbauen“, hofft Piel.

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Neue Helmholtz-Nachwuchsgruppen aus den Biowissenschaften

Die Helmholtz-Gemeinschaft hat 14 Nachwuchsforscher ausgewählt, die nun ihre eigene Forschungsgruppe aufbauen können. Acht davon arbeiten zu Themen aus den Lebenswissenschaften, vier von ihnen sind Frauen.

T- Lymphozyten und ihren Funktionen sind Gegenstand der Helmholtz-Nachwuchsgruppe in Potsdam.Lightbox-Link
T- Lymphozyten und ihren Funktionen sind Gegenstand der Helmholtz-Nachwuchsgruppe in Potsdam.Quelle: Wikimedia
Im Jahr 2003 hatte die Helmholtz-Gemeinschaft ihr Nachwuchsforscherprogramm eingerichtet. Seitdem werden jedes Jahr junge Wissenschaftler ausgewählt, die mit einem Jahresbudget von mindestens 250.000 Euro und der Option auf eine unbefristete Anstellung rechnen dürfen. In bislang zehn Auswahlrunden hat die Helmholtz-Gemeinschaft insgesamt 171 Nachwuchsgruppen gefördert.
Das Programm ist international wettbewerbsfähig, für die Option auf eine vierjährige Förderung mit möglicher anschließender Festanstallung konnten vier Deutsche zur Rückkehr aus dem Ausland bewegt und eine Nachwuchsgruppenleiterin aus dem Ausland gewonnen werden. „Die Rekrutierungserfolge sind ein großer Gewinn für das deutsche Wissenschaftssystem“ resümiert Helmholtz-Präsident Jürgen Mlynek. „Durch die verlässlichen Karriereperspektiven, die wir den jungen Menschen bieten, können wir weltweit die besten Köpfe gewinnen.“

Die neuen Helmholtz-Nachwuchsgruppen in den Biowissenschaften

Dr. Scarlett Trimborn

EcoTrace: Role of trace metals on Antarctic phytoplakton ecology

Universität Bremen, Alfred-Wegener-Institut für Meeresforschung

Dr. Susanne Liebner

Microbial Communities of the Terrestrial Subsurface: Functional Repertoire and Distribution Patterns in Pleistocene and Holocene Deposits (MicroCene)

Universität Potsdam, Deutsches GeoForschungszentrum Potsdam

Dr. Stefanie Eyerich

A comprehensive approach to the understanding of T cell biology in health and disease

Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, TU München

Dr. Claudia Plant

Integrative Knowledge Discovery to Explore Complex Biological Systems

Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, TU München

Dr. Marc Erhardt

Moleclar mechanisms of Salmonella virulence and type-III secretion

Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, TU Braunschweig

Till Strowig, Ph.D.

Interplay of inflammasomes commensals and pathogens at mucosal interfaces: Impact on host response to infection and vaccination

Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, MedH Hannover

Dr. Alexander Titz

Chronic Pseudomonas aeruginosa Infections: Towards Anti-Adhesion Therapeutics for Biofilm Dispersal and Inhibition

Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Universität Saarbrücken

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