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Notiz: Strategische Allianz zwischen Bayer und DKFZ

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Bayer Schering will die Expertise am Deutschen Krebsforschungszentrum für die Entwicklung neuer Krebsmedikamente nutzen. In Wuppertal wird derzeit der Antikörper Sorafinib hergestellt. Quelle: Bayer Schering

27.11.2008  - 

Das in Heidelberg ansässige Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Pharmakonzern Bayer Schering haben eine neue Art der Zusammenarbeit besiegelt. Diese soll sicherstellen, dass therapierelevante Projekte aus der Krebsforschung schneller als bisher den Weg in die Klinik finden. Als Pilotprojekt investieren beide zunächst je 1,75 Millionen Euro in eine Handvoll Projekte über einen Zeitraum von zwei Jahren.

„Diese strategische Allianz ist für uns eine ganz neue Erfahrung“, betonte Otmar Wiestler, Chef des DKFZ, bei einer Pressekonferenz am 26. November in Berlin. Gemeinsam mit Wolfgang Plischke, Vorstandsmitglied der Bayer Schering AG, unterzeichnete er eine neue Form der Kooperation, die zunächst auf zwei Jahre angelegt ist. Insgesamt 3,5 Millionen Euro stehen dabei zur Verfügung. Das Geld stammt je zur Hälfte von beiden Partnern und soll in gemeinsam ausgewählte kommerziell interessante Forschungsprojekte aus dem DKFZ fließen. Die Idee: Ein paritätisch besetztes Komitee wählt eine Handvoll Projekte aus, legt Meilensteine und Entwicklungsstrategien fest. „Mit einer solchen strategischen Allianz gehen wir über die bisher üblichen Einzelprojekbezogenen Kooperationen hinaus“, erläuterte Plischke.

Epigenetik als ein Fokus der Zusammenarbeit

Dass dabei zwei Kulturen aufeinander treffen, ist allen Beteiligten bewusst. „Wir müssen uns aufeinander zu bewegen“, sagte Plischke. Als erstes Beispiel für eine solche Zusammenarbeit gilt unter anderem das Forschungsgebiet der Epigenetik. Hier soll unter anderem die Arbeitsgruppe um Frank Lyko eingebunden werden.

Der Epigenetik-Experte am DKFZ hat sich in den vergangenen Jahren intensiv mit dem Thema "DNA-Methyltransferasen" beschäftigt. Diese Enzyme sind unter anderem dafür verantwortlich, dass das Erbgut mit kleinen Kohlenwasserstoffgruppen (Methylgruppen) verpackt wird, und dies wiederum die Aktvität der Gene beeinflusst. Da in Krebszellen auf diese Weise häufig diejenigen Gene ausgeschaltet werden, die die Zelle eigentlich vor einem unkontrollierten Wachstum schützen sollen, gelten sie als attraktives Ziel in der Krebstherapie. Unter dem Dach der neuen strategischen Allianz will Lyko nun gemeinsam mit Bayer Schering nach Hemmstoffen fahnden, die die Enzyme ganz gezielt blockieren können.

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Krebsforschung vor neuen Herausforderungen

Der Wissenschaftler hält solche Kooperationen für dringend notwendig. "In der Forschung finden wir ständig interessante Ansätze für neue Medikamente, können sie aber mit unseren Ressourcen allein nicht umsetzen", so Lyko. Insbesondere die Krebsforschung sei jedoch darauf angewiesen angesichts der Flut neuer Erkenntnisse gezielt die besten Ansätze auszuwählen. Das sieht auch Bayer-Vorstand Plischke so: "Die Komplexität des Themas ist so groß, dass wir auf Partner angewiesen sind, um die eigene Wirkstoffforschung auf eine breite Basis zu stellen." Dass die Allianz erst jetzt und nicht schon viel früher geschlossen wurde, führen beide Partner auf aktuelle Entwicklungen zurück. "Mit der Gründung des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) haben wir uns von der reinen Grundlagenforschung stärker in Richtung Klinik bewegt", so Wiestler und Dominik Mumberg, Leiter der Krebsforschung bei Bayer Schering, ergänzt: "Aufgrund der rasanten Fortschritte in der Molekularbiologie befinden wir uns inzwischen in einer ganz neuen Phase der Krebsforschung. Die Herausforderungen sind immens."

 

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