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NGFN-Plus und NGFN-Transfer: Förderung der medizinischen Genomforschung

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Mit den neuen Förderinitiativen NGFN-Plus und NGFN-Transfer sollen Ergebnisse aus der medizinischen Genomforschung möglichst schnell Eingang in die klinische Praxis finden. Quelle: VfA/Merck KGaA

13.02.2007  - 

Wer verstehen will, welche Gene bei welchen Krankheiten eine Rolle spielen und wie sich diese Erkenntnisse für die Entwicklung neuer Therapien nutzen lassen, der braucht eine Zusammenarbeit von Forschern aus den unterschiedlichsten Disziplinen und Einrichtungen. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) initiierte Nationale Genomforschungsnetz (NGFN) verfolgt genau dieses Ziel. Seit der Jahrtausendwende arbeiten hier hunderte Arbeitsgruppen aus führenden deutschen Forschungseinrichtungen zusammen, um genetische Ursachen von Krankheiten wie Krebs oder Diabetes besser zu verstehen und Erkenntnisse aus der Forschung in die klinische Praxis zu überführen. Nun hat das BMBF zwei neue Förderinitiativen ins Leben gerufen, die verstärkt anwendungsorientierte Projekte unterstützen sollen: NGFN-Plus und NGFN-Transfer.

Das NGFN ist ein Forschungsnetzwerk, das auf dem Deutschen Humangenomprojekt hervorgegangen ist  und seit 2001 vom BMBF in zwei Förderphasen mit rund 350 Millionen Euro gefördert wurde. Hunderte Arbeitsgruppen aus ganz Deutschland haben sich dabei vor allem auf jene Krankheiten konzentriert, die aufgrund ihrer Verbreitung von besonderer gesundheitspolitischer Relevanz sind: Dazu zählen Krebs, Herz- und Kreislauf-Erkrankungen, Diabeten und Erkrankungen des Nervensystems. Zu all diesen Volkskrankheiten gab es bisher innerhalb des NGFN ein Netzwerk, um Forscher ein und desselben Gebietes möglichst effizient zusammenzubringen und die Rolle der Gene bei der Entstehung der Krankheit aus allen Ecken der Genom- und Proteomforschung intensivst zu beleuchten. Neben den krankheitsspezifischen Ansätzen wurden  innerhalb des NGFN auch 12  systematisch-methodische Plattformen (SMP) unterstützt. Eine der bekanntesten ist hierbei die Mausklinik am GSF Forschungszentrum  für Umwelt und Gesundheit, die durch die NGFN-Förderung als  zentrale Einrichtung für die Charakterisierung und Phänotypisierung von Mausmutanten aufgebaut werden konnte und seitdem allen Wissenschaftlern zur Verfügung steht.

Nun hat das BMBF zwei Nachfolge-Initiativen ausgeschrieben, die vor allem zum Ziel haben, molekulargenetische Erkenntnisse aus der medizinischen Genom- und Proteomforschung in die medizinische Praxis zu überführen – sei es in Form von neuen Medikamenten und Therapien oder als verbesserte Diagnose- und Früherkennungsverfahren. Hierfür stellt das BMBF in den kommenden Jahren wieder mehrere Millionen Euro für die Programme NGFNPlus und NGFNtransfer zur Verfügung.

NGFN-Plus: Krankheitsbezogene Genomforschung stärken

Im Rahmen von „NGFN-Plus“ sollen sogenannte Integrierte Verbünde (IG) bis zu fünf Jahre lang finanziell gefördert werden, die sich mit der Identifzierung, Validierung und Funktionsanalyse von krankheitsassoziierten Genen und Eiweißen beschäftigen und diese mithilfe von Populationsstudien verifizieren. Diese krankheitsbezogenen Netzwerke sollen interdisziplinär aufgestellt sein, medizinisch orientierte und systemathisch-methodische Ansätze integrieren und müssen nicht auf ein einziges Krankheitsgebiet beschränkt sein. Für die Förderung sind sowohl grundlagennahe als auch medizinisch-klinische Projekte vorgesehen. Anders als in der früheren NGFN-Förderung ist es zudem möglich, dass pro Krankheitsgebiet mehrere Verbünde unterstützt werden. Eine eigenständige Förderung von methodisch-technologischen Projektnetzwerken ohne krankheitsspezifische Ausrichtung ist nur bei höchst innovativen Ansätzen angedacht oder bei jenen, deren Relevanz so weitreichend ist, dass sie sich sinnvollerweise nicht einem einzigen Gebiet zuordnen lassen.

NGFN-Transfer: Von der Forschung in die Klinik 

Parallel zu NGFN-Plus geht es bei NGFN-Transfer darum, Wissenschaft und Wirtschaft stärker miteinander zu vernetzen und den Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis zielgerichteter als bisher voranzutreiben. Die Förderinitiative sieht dabei vor, sogenannte „Innovationsallianzen der medizinischen Genomforschung“ (IA) mit bis zu jährlich drei Millionen Euro für drei Jahre finanziell zu unterstützen. Unter diesem Dach sollen sich sowohl Hochschulen als auch forschenden Unternehmen zusammenfinden, um die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen in einer gemeinsamen Struktur zu organisieren und so den Übergang zwischen Forschung und Industrie zu vereinfachen. Die inhaltliche Ausrichtung dieser Allianzen sollte, wenn möglich, komplemetär zu Projekten aufgebaut sein, die im Rahmen von NGFN-Plus gefördert werden. Eine übergreifende Zusammenarbeit von Verbünden aus den beiden Programmen ist ausdrücklich erwünscht. Die Vorhaben können dabei folgende Schwerpunkte setzen: Zum einen ist es möglich, Ergebnisse aus der Humangenomforschung in Richtung patentfähiger diagnostischer oder therapeutischer Produkte zu entwickeln – beispielsweise als Fortsetzung bisheriger unter dem Dach des NGFN geförderter Netzwerke. Zum anderen können Konsortien gefördert werden, die innovative Verfahren der funktionellen Genomforschung mit klarem Anwendungspotential für die medizinische oder industrielle Nutzung erarbeiten und validieren. Eine maßgebliche Beteiligung industrieller Partner ist in jedem Fall für eine Förderung unabdingbar, eine Größe oder spezielle Komplexität der Allianz wird nicht vorgegeben, sondern soll sich an der jeweiligen Thematik orientieren.

Sowohl für NGFN-Plus als auch für NGFN-Transfer können erste Projektskizzen bis zum 21. Juni 2007 beim Projektträger Gesundheitsforschung am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) eingereicht werden.

 

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