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Weltweit erneut mehr Gentechnik-Pflanzen angebaut

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Die Anbauflächen von gv-Pflanzen wachsen weltweit. Mittlerweile wachsen auf 12 Prozent der globalen Ackerfläche genveränderte Pflanzen. Quelle: Wikimedia Commons/H. Zell

21.02.2013  - 

Auch 2012 sind wieder mehr gentechnisch veränderte (gv) Pflanzen auf Äckern weltweit angebaut worden: Die Anbauflächen stiegen um zehn auf nunmehr 170 Millionen Hektar, das sind 12 Prozent der globalen Ackerfläche. Am deutlichsten zugelegt hat der Anbau erneut in Brasilien. Nach Angaben des am 20. Februar vorgelegten ISAAA-Reports wurden in Schwellen- und Entwicklungsländern erstmals mehr gv-Pflanzen angebaut als in den Industrieländern. Weltweit haben 17,3 Millionen Landwirte auf gv-Saat zurückgegriffen. Deutschland taucht in der Liste nicht mehr auf – es wurden keine nennenswerten Mengen an gv-Pflanzen ausgebracht.

Jährlich zieht der International Service for the Acquisition of Agri-Biotech-Applications (ISAAA), eine nicht-staatliche Organisation, Bilanz auf den Äckern der Welt.

Ergebnis für 2012: In elf Ländern lagen die mit gv-Pflanzen bewirtschafteten Flächen über einer Million Hektar: An der Spitze stehen weiterhin die USA (69,5 Millionen Hektar) vor Brasilien (36,6), Argentinien (23,9), Kanada (11,6), Indien (10,8) und China (4,0). Zudem verzeichneten Paraguay, Südafrika, Pakistan, Uruguay und Bolivien von über einer Million Hektar. In den USA und Kanada sind die Anbauflächen gegenüber 2011 nahezu konstant geblieben. Dort haben sich gv-Sorten – bei Soja, Mais und Baumwolle in den USA, bei Raps in Kanada – nahezu flächendeckend durchgesetzt. Die Märkte seien gesättigt, so der Report.

ISAAA

Eine Zusammenfassung des ISAAA-Reports für das Jahr 2012 gibt es auf der Webseite der Organisation.

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Spanien und Portugal mit Mais-Anbau

In Indien (10,8 Millionen Hektar, +0,2) und China (4,0 Millionen, +0,5) haben die Landwirte nur geringfügig mehr gv-Baumwolle angebaut als im Vorjahr. Auch hier dominieren im Baumwollsektor gv-Sorten (Indien 93 Prozent, China 80 Prozent). Eine Trendwende zurück zu konventionellen Baumwollsorten ist nach den Angaben des ISAAA-Reports nicht zu erkennen. In Brasilien sind die Flächen mit angebauten gv-Soja, gv-Mais und gv-Baumwolle auf nunmehr 36,6 Millionen Hektar gestiegen. Zwei Ländern sind in der ISAAA-Statistik erstmals als gv-Anbauländer dabei: Im Sudan wurde 2012 gv-Baumwolle auf 200.000 Hektar angepflanzt, in Kuba ein im Land entwickelter Bt-Mais auf 3.000 Hektar.  Deutschland, Schweden und Polen werden in der Liste nicht mehr geführt. In Europa konzentriert sich die landwirtschaftliche Nutzung der Grünen Gentechnik insbesondere auf Spanien (Mais auf 116.000 Hektar) und Portugal (9.300 Hektar).

Gemischtes Bild

Der Vorsitzende der Deutschen Industrievereinigung Biotechnologie (DIB), Matthias Braun, kommentierte: „In der EU und in Deutschland hat sich die landwirtschaftliche Nutzung der Pflanzenbiotechnologie vom weltweiten Trend abgekoppelt. Als Volkswirtschaft, die von Intelligenz und Innovationen statt Rohstoffen und Billigfertigung lebt, machen wir damit einen schweren Fehler.“ Für die Umweltorganisation Greenpeace dokumentiert der ISAAA-Report einmal mehr das Scheitern der Grünen Gentechnik, nicht nur in Europa, sondern auch weltweit.

LandAnbau 2010 (in Hektar)Anbau 2011Anbau 2012Angebaute Pflanzen
USA66,8 Mio69,069,5Mais, Soja, Baumwolle, Raps, Kürbis, Papaya, Alfalfa, Zuckerrübe
Brasilien25,4 Mio30,336,6Mais, Soja, Baumwolle
Argentinien22,9 Mio23,723,9Mais, Soja, Baumwolle
Kanada8,8 Mio10,411,6Mais, Soja, Raps, Zuckerrübe
Indien9,4 Mio10,610,8Baumwolle
China3,5 Mio3,94,0Baumwolle, Pappeln, Tomaten, Petunien, Paprika, Papaya
EU-LänderAnbau 2010 (in Hektar)Anbau 2011Anbau 2012Angebaute Pflanzen
Spanien0,1 Mio0,10,1Mais

Portugal

< 0,1 Mio< 0,1< 0,1Mais
Tschechische Republik< 0,1 Mio< 0,1< 0,1Mais
Rumänien< 0,1 Mio< 0,1< 0,1Mais
Slowakei< 0,1 Mio< 0,1< 0,1Mais

Quelle: ISAAA Report 2012

© biotechnologie.de/pg

 

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