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BASF beerdigt Gentechnik-Kartoffel-Projekte

Die von BASF entwickelte gentechnisch veränderten Kartoffel ist nicht nur bei Verbrauchern umstritten. Sie beschäftigt auch weiterhin die Gerichte. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Die von BASF entwickelte Gentechnik-Kartoffel namens Amflora ist nicht nur bei Verbrauchern umstritten. Sie beschäftigt auch weiterhin die Gerichte. Seit 2012 wird die Kartoffel nicht mehr in Europa angebaut. Quelle: BASF

01.02.2013  - 

Die BASF-Sparte Plant Science hat für Europa einen Schlussstrich unter ihre Projekte mit gentechnisch veränderten (gv-) Kartoffeln gezogen. Am 29. Januar kündigte das Unternehmen an, sämtliche Zulassungsverfahren zu den gv-Kartoffelsorten Fortuna, Amadea und Modena zu stoppen. Damit sind auch die eigentlich für dieses Jahr geplanten Freisetzungsversuche in Rheinland-Pfalz vom Tisch. Die Gründe für die Entscheidung sind strategischer Natur: Weitere Investitionen seien aufgrund der schwierigen Gemengelage in Europa nicht zu rechtfertigen.

Das endgültige Aus für ihre gv-Kartoffeln auf europäischen Äckern bedachte die BASF nur mit wenigen Zeilen am Ende einer Pressemitteilung: „Im Zuge einer Überprüfung des Projektportfolios auf strategische Eignung und Erreichung von Projektfortschritten“ würden die europäischen Zulassungsverfahren für die Projekte mit den Sorten Fortuna, Amadea und Modena beendet. Weitere Investitionen ließen sich aufgrund von Unwägbarkeiten beim Zulassungsprozess auf europäischer Ebene und der drohenden Zerstörung der Versuchsfelder nicht mehr rechtfertigen.

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Grund für Freilandversuche weggefallen

Der Stopp bei den Zulassungsanträgen bedeutet auch das Ende der geplanten Freisetzungsversuche, die Ende des vergangenen Jahres genehmigt worden waren. „Da wir keine Zulassungen dieser Kartoffelsorten mehr für Europa anstreben, ist auch der Grund für unsere Freisetzungsversuche weggefallen” , sagte BASF Plant Science-Sprecher Thomas Deichmann gegenüber biotechnologie.de. Damit legt die BASF das Kapitel Gentechnik-Kartoffeln für Europa endgültig zu den Akten. Bis dato ist lediglich die Stärkekartoffel Amflora für den kommerziellen Anbau in Europa zugelassen – das Verfahren geriet damals zum Marathon (mehr...). In den vergangenen Jahren wurde die umstrittene Amflora indes nur in geringen Umfang angebaut. Immer wieder kam es zu Übergriffen und Feldzerstörungen durch Gentechnik-Gegner, aber auch zu Pannen (mehr...). Der Chemiekonzern zog die Konsequenzen und hat im vergangenen Jahr seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zur Grünen Gentechnik komplett in die USA verlagert (mehr...).

Jan Wolkenhauer erklärt in dieser Folge den Unterschied zwischen cisgenen und transgenen Organismen.Quelle: biotechnologie.tv

Bundesamt gab grünes Licht

Bei den für 2013 geplanten Freilandversuchen sollten letzte für die europäische Zulassung nötige Daten ermittelt werden. Bereits Anfang April 2012 hatte BASF angekündigt, mehrere noch im Zulassungsverfahren befindliche gv-Kartoffelsorten in Deutschland anpflanzen zu wollen (mehr...). Beantragt wurden die Freisetzungsversuche im August 2012 beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Und auch noch Mitte November 2012 erschienen im Bundesanzeiger die Pläne von BASF, nach denen von 2013 an Freisetzungsversuche in Deutschland mit zwei verschiedenen gv-Kartoffelsorten geplant waren. Ein erstes Experiment war für Mitte 2013 auf maximal zehn Hektar nahe Limburgerhof in Rheinland-Pfalz angedacht. Weitere Standorte sollten dann im Rahmen des vereinfachten Verfahrens auf der Grundlage des Genehmigungsbescheides im Zeitraum von 2013 bis 2017 nachgemeldet werden. Freigesetzt werden sollten die gv-Kartoffellinien Modena und Fortuna sowie Nachkommen dieser Linien. Ebenfalls vom Stopp des Zulassungsverfahrens betroffen ist die Sorte Amadea, die als Nachfolger von Amflora etabliert werden soll. Bei den Sorten Modena, Amflora und Amadea wurde die Stärkezusammensetzung so verändert, dass sie weniger Amylose, dafür aber mehr Amylopektin enthält. Das macht sie interessant für die Anwendung in der Papier- und Klebstoffindustrie. Fortuna gilt hingegen als eine reine Speisekartoffel. Ihr wurden zwei Resistenzgene aus der Wildkartoffel (Solanum bulbocastanum) gegen den Erreger der Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) eingebaut. Diese sollen die Knollenfrucht widerstandsfähiger gegenüber der Pilzkrankheit machen.

© biotechnologie.de/ml+pg

 

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