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iGEM-Finale in Boston: Europäer räumen ab

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Mit einer mikrobiellen Spürnase für verdorbenes Fleisch konnte das Hochschulteam aus Groningen beim Finale des iGEM-Wettbewerbs in Boston punkten. Quelle: iGEM Groningen 2012

07.11.2012  - 

Das Team der Universität Groningen ist der große Abräumer von iGEM im Jahr 2012: Bei dem am 5. November zu Ende gegangenen Finale des Wettbewerbs zur Synthetischen Biologie in Boston haben die niederländischen Studenten bei der Jury am deutlichsten gepunktet. Auch in den Kategorien Präsentation, Poster und Ernährung/Energie waren die Groninger nicht zu schlagen. Auf den Plätzen folgten die Teams aus Paris und Slowenien. Als bestes deutsches Team reüssierten die Studenten von der Ludwig Maximilians-Universität (LMU) aus München. Mit Platz vier verpassten sie das Podium denkbar knapp. Insgesamt waren fünf deutsche Mannschaften zur WM der Biokonstrukteure gereist. Vier Projekte davon schafften es unter die besten 16.  

Der iGEM-Wettbewerb ist eine amerikanische Idee. 2003 wurde der internationale Wettbewerb zur Synthetischen Biologie erstmals am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston ins Leben gerufen, zunächst als Kursangebot des MIT. Seit 2004 ist der iGEM-Wettbewerb international – mit großem Erfolg. Diesmal waren 190 Hochschulteams bei der WM der Bioingenieure angetreten. Das diesjährige Finale wurde indes von den europäischen Teams dominiert. Die ersten vier Plätze gingen an die Niederlande (Universität Groningen), Slowenien, Frankreich (Paris Bettencourt) und Deutschland (LMU München).  

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Fünf deutsche Teams in Boston 

Fünf deutsche Teams hatten sich kürzlich beim europäischen Regionalentscheid in Amsterdam für das Finale qualifiziert (mehr...). Und alle fünf können mit ihrem Abschneiden in den USA zufrieden sein. „Wir stehen in direktem Vergleich mit Universitäten wie Stanford, Shanghai und Cornell. Das klingt erst mal sehr einschüchternd, aber wir haben gemerkt: Die haben mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie wir. Und wir können mit unserem Know-how hier mithalten“, berichtet Moritz Müller, Masterstudent der Molekularen Biotechnologie an der Universität Bielefeld. Die Bielefelder waren eines von vier deutschen Teams, das es unter die besten 16 schaffte („Sweet Sixteen“).

Kunst mal anders: Das Logo des iGEM-Teams Groningen besteht aus den Organismen Micrococcus luteus, Bacillus subtilis, Serratia marcescens und Streptomyces coelicolorLightbox-Link
Mikroben-Kunst: Das Logo des iGEM-Teams Groningen, kreiert aus den Organismen Micrococcus luteus, Bacillus subtilis, Serratia marcescens und Streptomyces coelicolor.Quelle: iGEM Groningen 2012
Die anderen drei kommen von der TU München, der Universität Freiburg und der LMU München. Aus deutscher Sicht verpasste nur die Universität Potsdam den Einzug in diesen erlauchten Kreis.

Zwei Sonderpreise nach München

Während der Zeremonie wurden auch viele Sonderpreise verliehen. Hier gelang es dem LMU-Team, sich zwei Trophäen zu sichern: Zum einen ergatterten sie den Preis für das beste Wiki, das heißt die beste Dokumentation ihrer Tüfteleien in einem Online-Laborbuch. Zum anderen wurden sie mit dem Preis für die gelungenste neue Anwendung (Best New Application) ausgezeichnet. Das siebenköpfige Team arbeitete mit den Sporen des Bakteriums Bacillus subtilis und hatte sich dazu einige pfiffige Anwendungen ausgedacht (mehr...). 

Groninger Sporen spüren Gammelfleisch auf  

Ebenfalls mit dem Heubazillus haben die iGEM-Hauptsieger aus Groningen für ihren Gammelfleisch-Biosensor gearbeitet. Die elf Master-Studenten überzeugten bereits Anfang Oktober die Jury beim europäischen Regionalausscheid in Amsterdam (mehr...). Der Biosensor beinhaltet Bakterien, die ungenießbar werdendes Fleisch durch einen Farbumschlag anzeigen. Wie ein Aufkleber kann der Sensor auf das Fleisch geheftet werden. Die gentechnisch veränderten Bakterien sind sicher verpackt. Die dünne Folie lässt nicht einmal Flüssigkeiten passieren. Allerdings ist sie für jene flüchtigen Stoffe durchlässig, die beim Verrotten von Fleisch entstehen. Das System ist so sensitiv, dass bereits vor faulem Fleisch gewarnt wird, wenn die menschliche Nase noch nichts riecht. Das Projekt der Groninger gefiel nicht nur der Jury: Es räumte auch den „iGEMer’s Prize“ ab, mit dem die iGEM-Teilnehmer untereinander das coolste Projekt des Wettbewerbs küren.

© biotechnologie.de/ml

 

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