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Wochenrückblick KW 41

15.10.2012

Neubau für Leipziger Zentrum für Regenerative Medizin

Das Translationszentrum für Regenerative Medizin der Universität Leipzig hat ein neues Gebäude bekommen.

Wie die Universität zur Übergabe am 11. Oktober mitteilte, wurde dazu für 18,8 Millionen Euro die frühere Frauenklinik umgebaut. Den größten Teil der Summe steuerte der Europäische EFRE-Fonds bei.

Das Translationszentrum für Regenerative Medizin in Leipzig hat seinen Sitz in der ehemaligen Universitätsfrauenklinik. Vom Innenhof geht der Blick auf den Gebäudetrakt B (linker Flügel), in dem zwischen 2010 und 2012 rund 4200qm Labor- und Arbeitsfläche hergerichtet wurden. im Gebäudetrakt C (rechter Flügel) befand sich bisher das Interim des Zentrums.Lightbox-Link
Das Translationszentrum für Regenerative Medizin in Leipzig hat seinen Sitz in der ehemaligen Universitätsfrauenklinik. Quelle: TRM Leipzig
Das sanierte Gebäude wurde jetzt in einem Festakt an das Translationszentrum für Regenerative Medizin (TRM) übergeben. Die sächsische Wissenschaftsministerin Sabine Schorlemer (parteilos) erklärte, Leipzig werde als Standort der Biomedizin gestärkt. Im historischen Gebäudetrakt an der Philipp-Rosenthal-Straße unweit der Deutschen Bücherei sind auf 4200 Quadratmetern Fläche Arbeitsplätze für 106 Mitarbeiter entstanden. Zum neuen Gebäude gehören außerdem zwei Seminarräume. 

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 "Ich freue mich, dass mit dieser Baufeier ein weiterer Meilenstein in der Etablierung der Regenerativen Medizin in Leipzig erreicht ist. Als besonderen Vorteil sehe ich die räumliche Nähe zu weiteren Biotechnologiestandorten der Universität Leipzig", sagte Rektorin Beate A. Schücking anlässlich der Eröffnung. Viele der aktuell 25 TRM-Forschungsprojekte kooperieren mit dem Universitätsklinikum und der Medizinischen Fakultät der Universität, aber auch mit den Unternehmen und Instituten der BioCity und dem benachbarten Fraunhofer-Institut. Das 2006 gegründete TRM ist spezialisiert auf Möglichkeiten, erkrankte Gewebe und Organe wiederherzustellen – sei es durch Selbstheilung des Körpers oder biologischen Ersatz.

Das BMBF fördert das TRM in der zweiten Förderphase von April 2011 bis März 2015 mit 20 Millionen Euro; weitere Förderer des TRM Leipzig sind der Freistaat Sachsen und die Universität Leipzig. Am TRM laufen derzeit 25 Forschungsprojekte, unter anderem zu Schlaganfällen, der Leberregeneration oder der Diagnose angeborener lebensbedrohlicher Immundefekte. Bereits seit 2008 hatte das TRM Leipzig, das größte Drittmittelprojekt der Universität Leipzig, seinen Sitz in der ehemaligen Universitätsfrauenklinik. Doch die rund 700 Quadratmeter Fläche reichten nicht aus, um alle Forschungsprojekte unter einem Dach zusammenzufassen. Eine Vielzahl der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern war bis dahin an verschiedenen Punkten in Leipzig und der Martin-Luther-Universität in Halle/Saale tätig.

© biotechnologie.de/ck

Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

R-Biopharm übernimmt Heidelberger Progen

Für eine unbekannte Summe hat die Darmstädter R-Biopharm den Reagenzien-Spezialist Progen aus Heidelberg gekauft.

Der Analytik-Spezialist sicherte sich damit  das Herzstück aus der Insolvenzmasse der November AG, zu welcher der Reagenzien-Spezialist Progen in Heidelberg gehörte.

Die Darmstädter R-Biopharm hat den Heidelberger Reagenzienspezialisten Progen übernommen.Lightbox-Link
Die Darmstädter R-Biopharm hat den Heidelberger Reagenzienspezialisten Progen übernommen.Quelle: Fotolia
Mit der Transaktion können 30 Arbeitsplätze bei Progen erhalten bleiben. Dies verkündete Insolvenzverwalter Michael Jaffé am 5. Oktober. Zudem steht die einstige 100-prozentige November-Tochter wieder auf einer stabilen finanziellen Basis. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Jaffé  spricht von einem „aufwendigen Investorenprozess“.

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Nach dessen Abschluss sei die Verwertung des Vermögens der November AG i. IN weitgehend abgeschlossen. Schon länger siecht November vor sich hin. Im Jahr 1996 gegründet, erwirtschaftete das Unternehmen zu keiner Zeit nachhaltige Gewinne. Mitten im Börsenhype des Jahres 2000 ging November mit hohen Erwartungen an die Börse und wechselte danach wiederholt das Geschäftsmodell. Das Allzeithoch von 124 Euro am ersten Handelstag konnte das Unternehmen nie wieder erreichen. Nach einem ersten Insolvenzantrag im September 2006 konnte die Firma in Erlangen noch saniert werden. Kurz zuvor war Gründer Wolf Bertling ausgeschieden. Ein Jahr später ging das Management erneut zum Amtsgericht, wurde aber zurückgewiesen – der zweite Insolvenzantrag wurde abgelehnt. Der dritte Anlauf im Dezember 2011 sollte dann der letzte sein. November war bereits zu einer reinen Finanzholding mit nur noch zwei Mitarbeitern geschrumpft worden. Aber auch die erwirtschaftete nur Verluste. Mit der bereits 1988 gegründeten R-Biopharm trifft Progen auf einen soliden Gegenpart. Die Firma mit mehr als 400 Mitarbeitern gilt seit langem als profitabel. R-Biopharm ist ein Spezialist für klinische Diagnostik, Lebensmittel- und Futtermittelanalytik. Die Aktionäre von November profitieren nicht von dem Deal, da der Verkaufserlös komplett den Gläubigern von November zufließt. 

© biotechnologie.de/pd

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Rätsel um Insektizid-Pilz gelöst

Ein internationales Forscherteam hat den Pilz identifiziert, mit dessen Hilfe die Firma Merck seit 20 Jahren eine Klasse von Insektiziden herstellt, die sogenannten Nodulisporsäuren.

Die Pflanze Bontia daphnoides beherbergt den Schlauchpilz Hypoxylon pulicicidum – derselbe Pilz, den Forscher auf Martinique fanden.Lightbox-Link
Die Pflanze Bontia daphnoides beherbergt den Schlauchpilz Hypoxylon pulicicidum – derselbe Pilz, den Forscher auf Martinique fanden.Quelle: M. Stadler / HZI

Wie die Wissenschaftler um Marc Stadler, Leiter der Arbeitsgruppe „Mikrobielle Wirkstoffe“ am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), in der Fachzeitschrift PLoS One (2012, Online-Veröffentlichung) berichten, handelt es sich dabei um einen endophytischen Pilz. Diese Pilze leben jahrelang unerkannt in Pflanzengewebe, ohne ihren Wirten Schaden zuzufügen. Ihre Ökologie und ihre Lebenszyklen sind noch weitgehend unerforscht. 1992 entdeckten Forscher des Pharma-Unternehmens Merck in einem solchen endophytischen Pilz die Nodulisporsäuren. Der Pilz kommt in der Pflanze Bontia daphnoides vor. Nodulisporsäuren beeinträchtigen Kanäle in den Nervenzellen von Insekten und Zecken, was die Zellen lähmt und tötet. Für Säugetiere sind sie jedoch unbedenklich. Chemiker bei Merck haben aus diesen natürlichen Pilzmolekülen den Prototyp eines monatlich anzuwendenden Floh- und Zecken-Mittels für Hunde und Katzen entwickelt. Die Identität des Insektizidproduzenten blieb jedoch ein Rätsel: Sein Aussehen und sein genetischer Fingerabdruck wiesen auf die Zugehörigkeit zur Gattung Hypoxylon hin, einer Gruppe Holz zersetzender Schlauchpilze.

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Erst jetzt, 20 Jahre später, fand der französische Forscher Jacques Fournier während einer Expedition auf Martinique einen Pilz, den er gemeinsam mit HZI-Forscher Stadler und Derek Peršoh von der Universität Bayreuth untersuchte. Im Zuge einer internationalen Zusammenarbeit verglichen spanische Wissenschaftler den Hypoxylon aus Martinique mit dem ursprünglich gefundenen Nodulisporsäuren produzierenden Pilz. Das Ergebnis: Das auf Martinique gefundene Exemplar und der von Merck für die Produktion der Insektizide genutzte endophytische Pilz waren tatsächlich identisch. Vermutlich blieb die neue Art so lange unbemerkt, weil sie der viel häufiger vorkommenden Art Hypoxylon investiens ähnelt. Ihre genetischen Fingerabdrücke und das Spektrum der von ihr gebildeten Wirkstoffe sind dagegen einzigartig. Auch viele Antibiotika und andere Wirkstoffe mit medizinischem Potenzial stammen ursprünglich aus Pilzen. „Die eingesetzten Methoden könnten uns künftig helfen, die Produzenten der nächsten Generation von Antibiotika und Anti-Krebs-Mitteln zu finden“, hofft Stadler. Der neue Pilz trägt nun den Namen Hypoxylon pulicicidum, die „Floh-tötende Kohlenbeere“. 

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Neuer Biotechnologie-Forschungsverbund bei Leibniz-Gemeinschaft

Die Leibniz‐Gemeinschaft hat einen neuen Forschungsverbund zur Biotechnologie eingerichtet.

Wie die Gemeinschaft am 8. Oktober bekannt gab, wurden neben dem Forschungsverbund  „Interdisziplinäre Wirkstoffforschung und -Biotechnologie“ drei weitere neue Leibniz‐Forschungsverbünde eingerichtet: „Gesundes Altern“, „Krisen einer globalisierten Welt“ und „Science 2.0“. Damit erhöht sich die Zahl der Leibniz-Forschungsverbünde auf neun.

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Das Präsidium folgte einem entsprechenden Antrag der beteiligten Institute. Die Verbünde erhalten jeweils 80.000 Euro als Anschubfinanzierung aus den Mitteln des Impulsfonds des Präsidiums, sind aber im Kern Gemeinschaftsunternehmungen der beteiligten Institute, die sich dabei finanziell und personell besonders engagieren. Der Verbund „Interdisziplinäre Wirkstoffforschung und –Biotechnologie“ bündelt mit 21 beteiligten Leibniz-Instituten die innerhalb der Gemeinschaft breit angelegte Forschung an und zu Molekülen mit biologischer Wirkung. Zu den Verbundpartnern gehören unter anderem das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg, das Potsdamer Deutsche Institut für Ernährungsforschung, das Magdeburger Leibniz-Institut für Neurobiologie, die Bremer Marine Tropenökologie und das Berliner Museum für Naturkunde. Der Forschungsverbund soll sich vor allem mit der Wirkstoffentwicklung befassen. 

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