Wochenrückblick KW 08

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Mit Kollagen beschichtete Trägermaterialien können in der regenerativen Medizin eingesetzt werden. Quelle: Universitätsklinikum Tübingen

25.02.2008  - 

biotechnologie.de hat für Sie sechs aktuelle Nachrichten zur Biotech-Branche der vergangenen Tage zuammengefasst:

Aktuelle Daten zum Thema Krebs veröffentlicht +++ Entwicklung neuartiger Biomembranen für regenerative Medizin +++ Bochumer Proteomforscher fordern wissenschaftlichen Verhaltenskodex +++ Innovative Medicines Initiative: Onlinekonferenz zur Vorbereitung der ersten Ausschreibung +++ Verdächtige Genregionen beim Haarausfall identifiziert +++ GPC kündigt drastischen Jobabbau an




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Themendossier: Biotechnologie und Krebs

Krebs in Deutschland: Das Robert Koch-Institut (RKI) und die Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e. V. (GEKID) haben die aktuellen Daten zu Krebs in Deutschland für das Jahr 2004 veröffentlicht. Die sechste Auflage der Publikation enthält Angaben zu den in Deutschland insgesamt im Zeitraum von 1980 bis zum Jahr 2004 aufgetretenen Krebsneuerkrankungen. Kurz und übersichtlich werden zu ausgewählten Krebsarten Erkrankungs- und Sterberaten, Risikofaktoren, Trendverläufe sowie Überlebensaussichten dargestellt. Die Daten zu Krebserkrankungen bei Kindern werden vom Kinderkrebsregister Mainz in einem eigenen Abschnitt beschrieben. Nach Schätzung der Dachdokumentation Krebs im Robert Koch-Institut erkrankten 2004 in Deutschland zirka 230.500 Männer und 206.000 Frauen an Krebs. Die häufigsten Krebserkrankungen bei Männern sind Prostata (58.570) und Darm (37.250), bei den Frauen sind es die Brustdrüse (57.230) und Darm (36.000). Die Zahl der Sterbefälle durch Krebs lag im Jahr 2004 bei 208.800.

Mehr Informationen: Broschüre als PDF-Download



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Studie: Regenerative Medizin in Deutschland

Entwicklung innovativer Biomembranen für die regenerative Medizin: Um geschädigte Gewebe oder Organe zu reparieren müssen Zellen oft auf Trägern kultiviert werden. Kollagen, ein natürlicher Bestandteil der Haut, ist dazu besonders geeignet. Mit Zellen besiedelte Kollagenträger eigenen sich sowohl für die Forschung als auch für Anwendungen am Menschen, z.B. als Wundabdeckung oder als Basis für stabile Bindegewebsimplantate. Der Zusatznutzen: Kollagen kann als Depot für Wirkstoffe wie Wachstumsfaktoren dienen. Die Anforderungen sind jedoch hoch: Das Ausgangsmaterial muss nicht nur biokompatibel und langzeitstabil sein, sondern auch hochreißfest, elastisch und - ganz wichtig - hauchdünn. 100 Mikrometer sind für manche Anwendungen im Implantatbereich schon das Maximum. Um neuartige Kollagen-Trägermaterialien für die regenerative Medizin zu entwickeln, haben sich nun das Zentrum für Regenerationsbiologie und Regenerative Medizin (ZRM) der Universität und des Tübinger Uniklinikums mit der Weinheimer Naturin GmbH zusammengeschlossen. Während das ZRM den Forschungspart mitsamt den anspruchsvollen zellbiologischen Analysen übernimmt, liefert Naturin das Ausgangsmaterial, ist für die Herstellung und Vermarktung der neuen Kollagenprodukte zuständig, heißt es in einer Presserklärung des ZRM. Naturin produziert bislang Kollagenmaterialien, die vor allem in der Lebensmittelindustrie verwendet werden.


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Bochumer Proteomforscher fordern Verhaltenskodex: Mit dem Vergleich aller Eiweiße von gesunden und kranken Zellen des menschlichen Körpers versuchen Wissenschaftler auf der ganzen Welt den Ursachen von komplexen Krankheiten wie beispielsweise Krebs oder Alzheimer auf die Spur zu kommen. Dazu haben sie sich unter dem Dach der internationalen Humane Proteom Organisation (HUPO) zusammengeschlossen. Große Erfolge konnten die Wissenschaftler auf diesem Gebiet jedoch bislang nicht vermelden. Forscher um Prof. Helmut E. Meyer und Michael Hamacher vom Proteomcenter der Ruhr-Universität Bochum haben dafür nun einen Grund ausgemacht: die fehlende Standardisierung. "Wenn alle Forscher weltweit unterschiedlich an die Fragen herangehen, lassen sich ihre Ergebnisse schlecht vergleichen", schreiben sie in der aktuellen Ausgabe der des Fachmagazins Molecular & Cellular Proteomics (2008, Ausgabe 7, S. 457). Ihrer Ansicht nach wird vor allem bei Versuchsreihen mit menschlichen Proben die Anzahl der Experimente deutlich unterschätzt. Dabei müssten gerade hier sehr viele Versuche erfolgen, um tatsächlich diejenigen Eiweiße zu finden, die an einer Krankheit beteiligt sind, so die Forscher. Sie fordern daher einen wissenschaftlichen Verhaltenskodex, der standartisierte Ablaufmuster für Versuche in der Protemforschung vorschreibt. Darüber hinaus rufen die Bochumer Forscher dazu auf, eine speziell dafür konzipierte Datenbank einzurichten und öffentlich zugänglich zu machen. Dann sei auch gewährleistet, dass die Daten überprüft und weiter ausgewertet werden können.


Mehr Informationen zur HUPO: www.hbpp.org/

Vorbereitung der ersten IMI-Ausschreibung: Die als Public-Private-Partnership angelegte europäische Technologieplattform Innovative Medicines Initiative (IMI) wurde Ende 2007 offiziell gestartet, um bestehende Hemmnisse bei der Arzneimittelentwicklung auf europäische Ebene zu beseitigen. Insgesamt stehen dafür nun zwei Milliarden Euro zur Verfügung, die zur Hälfte von den Unternehmen des Europäischen Pharmaverbandes EFPIA und der Europäischen Kommission getragen werden. Die europäischen Gelder stammen aus dem Budget für das siebte Forschungsrahmenprogramm. In Vorbereitung auf die erste Auschreibung, die im Frühsommer diesen Jahres erwartet wird, wurde nun von der Vereinigung deutscher Biotechnologie-Unternehmen (VBU) und dem Verband der forschenden Arzneimittelhersteller (VFA/VFA Bio) eine Onlinekonferenz organisiert. Sie soll am 29. Februar zwischen 11 und 12 Uhr stattfinden. Darin wird unter anderem Kirsten Steinhausen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) auf die Einbindung der Bundesregierung bei der IMI eingehen und Dr. Matthias Gottwald, Bayer Schering Pharma AG, Details zum IMI-Ausschreibungsverfahren erläutern.

Anmeldung und weitere Informationen unter: http://vbu.cme24.de/index.php?id=285


Fahndungserfolg beim Haarausfall: Haarausfall ist bei Männern weit verbreitet. Als Ursache gelten nicht nur Umweltfaktoren, sondern auch bestimmte Erbanlagen. Wissenschaftlern der Universitäten Bonn und Düsseldorf ist hierbei nun ein wichtiger erster Fahndungserfolg gelungen: Sie haben die Position der möglichen Kandidaten-Gene gewissermaßen "eingekreist". Keine triviale Aufgabe: Etwa 30.000 Erbanlagen umfasst die genetische Bauanleitung eines jeden Menschen. Nur von einem Bruchteil kennt man heute die Funktion. Viele Gene übernehmen im Organismus zudem mehrere Rollen. "Wir haben 95 Familien untersucht, in denen jeweils mindestens zwei Söhne unter frühzeitigem Haarausfall litten", erklärt Axel Hillmer vom Life&Brain-Zentrum an der Universität Bonn. "Dabei konnten wir 14 Regionen identifizieren, in denen möglicherweise Erbanlagen für Haarwachstum und Haarausfall sitzen." Wie die Forscher berichten, scheint der heißeste Kandidat ein Bereich auf Chromosom 3 zu sein, der insgesamt 34 Gene umfasst. "Keines dieser Gene wird bislang mit der Biologie des Haares in Verbindung gebracht", so Roland Kruse von der Universitäts-Hautklinik Düsseldorf. "Von einem Gen weiß man aber immerhin, dass es bei Alterungsprozessen eine Rolle spielt. Ein zweites bewirkt möglicherweise ein erhöhtes Risiko für Übergewicht - ein Merkmal, unter dem Männer mit Haarausfall häufiger leiden als Menschen mit normalem Haarwuchs. Diese beiden Erbanlagen erscheinen uns für weitere Studien daher am aussichtsreichsten." Die aktuellen Ergebnisse werden am 7. März im Fachmagazin American Journal of Human Genetics erscheinen.

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GPC kündigt drastische Entlassungen an: Die Münchner Biotech-Firma GPC reagiert nach dem Rückzug des Zulassungsantrages für das Prostatakrebsmittel Satraplatin im vergangenen Jahr erneut mit Jobabbau. Nachdem 2007 bereits erste Mitarbeiter entlassen wurden, hat das Unternehmen nun weitere Entlassungen angekündigt. Betroffen sind vor allem die Forschungsaktivitäten am Standort München. Dort sollen lediglich 14 Beschäftigte verbleiben, in Princeton sollen es nach den Umstrukturierungsmaßnahmen noch 49 sein. Darüber hinaus scheiden zwei Mitgründer der Firma – Dr. Elmar Maier, Vorstand für Business Development und Chief Operating Officer in Martinsried sowie 
Dr. Sebastian Meier-Ewert, Forschungsvorstand ­– aus dem Vorstand aus. Mit diesen Maßnahmen soll die Finanzierung des Unternehmens für die nächsten drei Jahre gesichert werden, so GPC-Vorstandsvorsitzender Bernd Seitzinger.


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