Wochenrückblick KW 06

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Ein aus der Universität Hohenheim ausgegründetes Unternehmen startet mit der EnBW ein Bioenergie-Projekt zur Ölpflanze Jatropha in Madagaskar.

11.02.2008  - 

biotechnologie.de hat für Sie sechs aktuelle Nachrichten zur Biotech-Branche der vergangenen Tage zuammengefasst:

800 Millionen Euro für den innovativen Mittelstand +++ EU-Kommission sucht Mitglieder im EMEA-Ausschuss für neuartige Therapien +++ BMWi-Programm InnoNet: Letzte Ausschreibung gestartet +++  Glykobiologen entdecken Ursache für schwere Hautkrankheit +++ Hohenheimer Wissenschaftler starten Bioenergie-Projekt mit Jatropha +++ Science-Express in Indien: 1 Million Besucher nach drei Monaten



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Biotechnologie in Europa:  Sie suchen nach News oder Studien, interessanten Forschern oder Netzwerken? In unserem Fokus Europa finden Sie eine Vielzahl an Daten und Fakten auf einen Blick.

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Europäischer Geldregen für innovativen Mittelstand: Forschende kleine und mittlere Unternehmen (KMU) dürften Grund zur Freude haben. Wie die Europäische Kommission berichtet, wird das Europäische Parlament den Start des Eurostars Programms absegnen und aus dem 7. EU-Forschungsrahmenprogramm 100 Millionen Euro dafür bereitstellen. Weitere 300 Millionen Euro wollen die beteiligten 22 EU-Mitgliedsländer und fünf assoziierten Staaten investieren. Darüber hinaus wird eine Summe von 400 Millionen Euro von privater Seite erwartet. Eurostars wurde durch das EUREKA Netzwerk initiiert, um innovatives Unternehmertum in Europa gezielt zu stärken. Mit dem Programm sollen vor allem die verschiedenen nationalen Förderprogramme für forschende KMUs stärker auf europäischer Ebene für transnationale Konsortien genutzt werden. Nach Aussage des EUREKA-Sekretariats sieht das Programm die Förderung von insgesamt 560 Projekten vor, die im Durchschnitt mit 1,5 Millionen Euro Fördergeldern rechnen können. Erste Eurostars-Projekte sollen im Juni 2008 starten.

Mehr Informationen: www.eurostars-eureka.eu

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News: Weg frei für zentrale Zulassung neuartiger Therapien in Europa

Studie: Bestandsaufnahme der regenerativen Medizin in Deutschland

EMEA sucht Ausschussmitglieder: Die Europäische Kommission hat klinisch tätige Ärzte und Patientenverbände aufgerufen, sich als Mitglieder im neuen Ausschuss für neuartige Therapien (Committee for advanced Therapies, CAT) bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMEA zu bewerben – jeweils vier Vertreter werden für beide Gruppen gesucht (zwei Mitglieder, zwei Stellvertreter). Der Ausschuss soll künftig die Zulassungsanträge für all jene Arzenimittel und Therapien bearbeiten, die unter die Regelung der 2007 verabschiedeten EU-Verordnung für neuartige Therapien fallen. Damals wurden nach jahrelangem zähem Ringen erstmals europweit einheitliche, zentrale Zulassungsregelungen für Arzneien und Therapien festgelegt, die auf der Basis von menschlichen Zellen, einzelnen Genen oder menschlichem Gewebe entwickelt werden (mehr...). Die Verordnung tritt am 30. Dezember 2008 in Kraft, der Ausschuss wird im Jahr 2009 seine Arbeit in London aufnehmen. Wer daran interessiert ist, von der Kommission als Vertreter der klinisch tätigen Ärzte oder der Patientenverbände benannt zu werden, sollte Nicolas Rossignol bei der Europäischen Kommission per E-Mail davon in Kenntnis setzen (nicolas.rossignol@ec.europa.eu). Meldefrist ist Freitag, 14. März 2008, 16:00 Uhr; Interessensbekundungen sollten ein Mitglied und einen Stellvertreter umfassen.

Mehr Informationen zu den Bewerbungsdetails: PDF Download
Mehr Informationen bei der EU Kommission: hier klicken 


Letzte Bewerbungsrunde für BMWi-Programm InnoNet: Das Mittelstandsförderprogramm InnoNet des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geht in seine letzte Runde. Bis zum 30. Juni können sich erneut Konsortien aus mindestens zwei Forschungseinrichtungen sowie vier kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) um eine Förderung bewerben. In den vergangenen zwölf Bewerbungsrunden gingen über 9500 solcher Projektvorschläge ein, 248 wurden bislang mit einer Fördersumme von 137 Millionen Euro bedacht – darunter auch 18 Konsortien aus den Lebenswissenschaften. Künftig sollen die Mittelstandsorientierten Förderprogramme des BMWi (InnoNet, NEMO und Pro Inno) im Zentralen Mittelstandsprogramm (ZMI) zusammengefasst und aus einer Hand organisiert werden.

Mehr Informationen zu InnoNet: http://www.vdivde-it.de/innonet

Projektbeschreibungen bisheriger InnoNet-Projekte aus den Lebenswissenschaften: http://www.vdivde-it.de/innonet/projekte/lifescience

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Dossier: Glykobiotechnologie im Aufwind

Ursache für Hautkrankheit entdeckt: Zuckermoleküle spielen für Eiweiße im Körper eine entscheidende Rolle und übernehmen zahlreiche Funktionen. Die Ausstattung von Eiweißen mit Zuckerketten wird als Glykosylierung bezeichnet und findet in der Zelle unter anderem im Golgi-Apparat statt. Ist dieser Prozess jedoch gestört, so kann es zu schweren Krankheiten kommen. Eine solche angeborene Störung ist die Hauterkrankung Cutis laxa (wrinkly skin-Syndrom), bei denen Kinder bereits kurz nach der Geburt Falten aufweisen, wie sie normalerweise erst bei alten Menschen auftreten. Wissenschaftler um Stefan Mundlos vom Max-Planck-Institut für molekulare Genetik haben nun gemeinsam mit Kollegen aus Köln, Belgien, den Niederlanden, Großbritannien, Oman und den USA ein Eiweiß in der Wand des Golgi-Apparats als Ursache für diese Krankheit identifziert. Wie sie im Fachmagazin Nature Genetics (2008, Vol. 40, S. 32-34) berichten, reguliert diese Protonenpumpe normalerweise den pH-Wert innerhalb des Golgi-Apparats und ist bei Personen gestört, die eine Mutation im Gen ATP6V0A2 aufweisen. Diese sorgt nun offenbar dafür, dass das Enzym ATPase nicht richtig arbeiten kann, der Transport der Protonen beeinträchtigt wird und damit die gesamte Glykosylierung indirekt gestört ist. Ob auch die natürliche Hautalterung, die bei allen Menschen stattfindet, auf Defekte der Glykosylierung zurückzuführen ist, und welche Mechanismen im Körper oder Einflüsse von außerhalb diese einleiten, können die Forscher allerdings noch nicht sagen.

Mehr Informationen zur Arbeit von Stefan Mundlos am MPI für molekulare Genetik: hier klicken

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Dossier: Neue Technologien zur Energiegewinnung

News: 200 Millionen Euro für BMBF-Zukunftsinitiative Bioenergie und gesunde Ernährung

Bioenergie-Projekt zu Jatropha-Anbau: Die Universität Hohenheim hat mit ihrer Ausgründung JatroSolutions GmbH gemeinsam mit der EnBW Energie Baden-Württemberg AG ein Pilotprojekt zur Herstellung von Bioenergie aus nachwachsenden Rohstoffen gestartet. Hierzu soll auf einer 3000 Hektar großen Plantage in Madagaskar der nachhaltige und großflächige Anbau von Jatropha-Pflanzen auf Ödland getestet werden. Ein besonderes Augenmerk des Pilotprojekts gilt der weiteren Erforschung der CO2-mindernden Wirkung der Jatropha-Pflanze. Wie jede Pflanze absorbiert sie während ihres Wachstums- und Lebenszyklusses CO2 aus der Atmosphäre - da sie im EnBW-Projekt aber auf Ödland angebaut wird, gibt es nach Angaben der Projektpartner einen Netto-Effekt von 2,5 Tonnen CO2 pro Hektar Anbaufläche, die jedes Jahr in der stetig zunehmenden Pflanzenmasse gebunden werden. Zugleich soll aus den Jatropha-Nüssen insbesondere Pflanzenöl zur Biodieselherstellung gewonnen und genutzt werden. Diese Einsparung von fossilem Diesel würde weitere 2,5 Tonnen CO2 pro Hektar Anbaufläche und Jahr vermeiden. Im Rahmen des Projekts soll nun herausgefunden werden, ob sich mit dem Jatropha-Anbau Emissionsrechte im Rahmen des im Kyoto-Protokoll vorgesehenen "Clean Development Mechanism" generieren lassen. Der CDM wurden eingerichtet, um Anreize für Investitionen in klimawirksame Projekte zu schaffen.

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Besucheransturm bei Science Express in Indien: Nach drei Monaten kamen bereits eine Million Neugierige.Lightbox-Link
Besucheransturm bei Science Express in Indien: Nach drei Monaten kamen bereits eine Million Neugierige.Quelle: www.science-express.com

Besucheransturm im Wissenschaftszug: Der von der Bundesregierung Ende Oktober 2007 in Indien gestartete Science Express hat im Februar bereits eine Million Besucher anziehen können, durchschnittlich 6.000 bis 8.000 Menschen pro Tag.  Der Wissenschaftszug ist eine rollende Hightech-Ausstellung, die seit November 2007 für sieben Monate durch insgesamt 56 indische Städte reist, um junge indische Fachkräfte für eine deutsch-indische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Informations- und Biotechnologie, der Weltraum- und der Gesundheitsforschung zu begeistern. Der Zug hat jetzt etwa die Hälfte seiner über 15.000 Kilometer langen Reise zurückgelegt. Auch für die kommenden Stationen, darunter weitere Mega-Städte wie Chennai, Bombay, Bangalore und Delhi, werden sehr hohe Besucherzahlen erwartet. Die Reise endet am 4. Juni 2008.

Mehr Informationen zum Zug: http://www.science-express.com/
Themendossier auf biotechnologie.de: Biotechnologie in Indien


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