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Bioökonomie weltweit: Ein Überblick

Die Bioökonomie ist weltweit auf dem Vormarsch. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Quelle: RFsole - Fotolia.com

Mit der Bioökonomie verbinden viele Staaten und Regionen auf der Welt das Versprechen, unabhängiger von fossilen Rohstoffen zu werden und so Klima und Umwelt zu schützen. Je nach Land und örtlichen Gegebenheiten werden eher Rohstoffaspekte, also der Ersatz von Erdöl, oder technologische Chancen betont. Europa zählt zu den Vorreitern, wenn es darum geht, die Bioökonomie auch politisch zu verankern. Aber auch in Südamerika, Afrika und Asien gibt es inzwischen eine Reihe von Initiativen.

Europa

In Europa hat die Bioökonomie als politisches Konzept ihren Anfang genommen .Klar ist: Europa ist sich seiner globalen Verantwortung bewusst und sieht die Bioökonomie als ein Weg, einen fairen Anteil zur Lösung globaler Herausforderungen zu leisten. Im Jahr 2005 hatte der damalige Forschungskommissar Janez Potocnik erstmals das Konzept einer wissensbasierten Bioökonomie (knowledge based bioeconomy) vorgelegt. Die Bioökonomie umfasst dabei alle industriellen und wirtschaftlichen Sektoren, die erneuerbare biologische Ressourcen zur Herstellung von Produkten und zur Bereitstellung von Dienstleistungen unter Anwendung innovativer biologischer und technologischer Kenntnisse und Verfahren nutzen. Der Bereich der Biomedizin wird hierbei allerdings der Gesundheitswirtschaft und nicht der Bioökonomie zugerechnet. Lediglich die Produktion von Arzneimitteln sowie die Tiermedizin werden mit der biobasierten Wirtschaft verbunden. Die EU-Strategie betont sowohl landwirtschaftliche als auch technologische Aspekte.

Bioökonomie in Europa

Hintergrundinfos zur Bioökonomie in Europa gibt es bei der Europäischen Kommission:

http://ec.europa.eu/research/bioeconomy/

Bioökonomie als Wirtschaftsfaktor

2012 hat die Europäische Union ihr jüngstes Bioökonomie-Konzept unter dem Titel „Innovating for Sustainable Growth: A Bioeconomy for Europe“ vorgelegt. Es ist aufgeteilt in zwei Abschnitte, ein „Communication“ und ein „Working Document“, in dem die Strategie im Detail beschrieben ist. Die EU betrachtet die Entwicklung der Bioökonomie global. Aspekte der Welternährung und Ressourceneffizienz werden einbezogen. Das Konzept ist auf drei Säulen aufgebaut: Investitionen in (Aus-)Bildung und Forschung, Engagement der Politik und „Stakeholdern“ sowie der Schaffung von Märkten in der Bioökonomie. Einer Erhebung aus dem Jahr 2008 zufolge ist die Bioökonomie bereits ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Europa mit Umsätzen von 2 Billionen Euro und 22 Millionen Arbeitsplätzen. Derzeit ist ein Bioeconomy Oberservatory dabei, wirtschaftliche Kennzahlen zur Bioökonomie in Europa zusammenzturagen.

Public-Privat-Partnerships

Die Europäische Kommission setzt bei der Umsetzung ihrer Bioökonomie-Strategie unter anderem auf Public-Private-Partnerships. Brücken in der biobasierten Wirtschaft bauen und einen Marktzugang für grüne Produkte schaffen, das ist das Ziel des PPP namens "Biobased-Industries" (BBI) (mehr...). EU-Kommission und Wirtschaft haben sich hier zusammengeschlossen, um die Rahmenbedingungen für die europäische Bioökonomie zu verbessern. 2014 ging es offiziell los. Insgesamt stehen 3,7 Milliarden Euro in den kommenden sieben Jahren für Forschungsprojekte und Initiativen zur Verfügung.

Darüber hinaus stehen im Rahmen des Europäischen Instituts für Innovation und Technologie (EIT)  für das Rohstoffnetzwerk RawMatTERS in den nächsten sieben Jahren 410 Millionen Euro bereit.  Im Konsortium geht es um den Aufbau einer Knowledge and Innovation Community (KIC) für den Rohstoffsektor, mit Fokus auf mineralischen und metallischen Rohstoffen (mehr...). Ziel des Clusters ist es, die Ressourceneffizienz und Aufbereitung bei metallurgischen Prozessen zu verbessern. Darüber hinaus soll das Recycling entlang der gesamten Materialkette optimiert und Rohstoffe substituiert werden. Beteiligt sind 116 Partnerorganisationen aus 22 Ländern.Der Hauptsitz der KIC wird in Berlin sein. Weitere Zentren befinden sich in Wroclaw (Polen), Espoo (Finnland), Leuven (Belgien), Lulea (Schweden), Metz (Frankreich) und Rom (Italien).

Das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf wird als Koordinator des Projekts eine Arbeitsstruktur aufbauen und erste Aufgaben identifizieren. Bis 2019 will das Rohstoffnetzwerk eine Reihe von Firmengründungen auf den Weg bringen und junge Wissenschaftler sowie Unternehmer in die KIC-Aktivitäten einbinden. Bis zu 40 neue Ideen sollen hier zur Marktreife entwickelt werden.

Horizon 2020

Aktuelle Ausschreibungen zur Bioökonomie bei Horizon 2020:

http://ec.europa.eu/programmes/horizon2020/en/h2020-section/bioeconomy

Des Weiteren gibt es mehrere Förderschwerpunkte im Rahmen des EU-Forschungsprogramms "Horizon 2020", die für die Bioökonomie relevant sind. Dazu zählen unter anderem Ausschreibungen zur Nahrungssicherheit, nachhaltigen Landwirtschaft, der marinen Forschung und Ressourceneffzienz.

 

Hintergrund

Weiterführende Infos

Relevante Daten und Fakten zu politischen Aktivitäten der Bioökonomie hat das Joint Research Centre zusammengetragen:
hier klicken

Überblick über Bioökonomie-Forschungsprojekte im Rahmen der ERA-NET-Initiativen: hier klicken

Der Bioökonomierat liefert einen Überblick über bislang veröffentlichte Bioökonomie-Politiksstrategien: hier klicken

Der Bioökonomierat hat eine Studie zur Bedeutung der Bioökonomie in den G7-Staaten erstellt: hier klicken

Broschüre Bioökonomie in Deutschland

Bioökonomie in Deutschland

In immer mehr Industriebranchen spielen biobasierte Prozesse und Produkte eine Rolle. Sie sind der Schlüssel zu einem nachhaltigen und ressourceneffizienten Wirtschaften. Die neue Broschüre gibt einen umfassenden Überblick, wo Deutschland auf dem Weg zu einer Bioökonomie steht.


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Ob Photosynthese oder Fermentation - die Kreidezeit erklärt Begriffe aus der Bioökonomie kurz und knapp an der Tafel. Alle Videos finden Sie in unserem Filmarchiv.


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